KEF LSX II LT im Test: Audio-Power ohne die hohen Kosten
Das „LT“ steht für KEFs abgespeckte „Lite“-Version des LSX II-Systems – und die überzeugt durchaus den Klanganspruch der meisten Hörer:innen.


Volle KEF-Performance in einem erfreulich kompakten System – und das zu einem ebenso erfreulich kompakten Preis. Solange man nicht in einem Flugzeughangar wohnt, gibt es keinen Grund, sich dieses beeindruckende All-in-One-Setup nicht anzusehen.
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Lebendiger, dynamischer Klang
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Kompakt und hochwertig verarbeitet
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Gute Verbindungsmöglichkeiten
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Fehlt es jedoch an Größe und Kraft, um auch größere Räume zu füllen
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Ein oder zwei analoge Eingänge wären wünschenswert
Warum können Sie T3 vertrauen?

Seit der Markteinführung des LS50 Wireless Stereo-Lautsprechersystems im Jahr 2016 trifft KEF im Segment der „All-in-One-Systeme in einem Paar ausgesprochen eleganter Lautsprecher“ genau den Nerv der Zeit. Die LS50 Wireless II, die günstigeren Modelle LSX und LSX II sowie das keineswegs preiswerte LS60 Wireless System haben KEFs Spitzenstellung im Markt für hochwertige Lautsprechersysteme nur weiter untermauert.
Und jetzt ist er da: der LSX II LT. Eine abgespeckte, günstigere Variante des LSX-Konzepts, die – wenn alles nach Plan läuft – KEFs Klangkompetenz so vielen Menschen zugänglich machen dürfte wie nie zuvor. Vorausgesetzt natürlich, dem Unternehmen ist der Schritt in ein günstigeres Preissegment gelungen, ohne dabei an Anspruch zu verlieren. Wie also fällt das Ergebnis aus?
KEF LSX II LT: Preis & Verfügbarkeit
Der KEF LSX II LT ist jetzt im Angebot und kostet im Vereinigten Königreich £899. In den Vereinigten Staaten kostet es 999 US-Dollar, während wir in Australien noch auf eine Preisbestätigung warten (aber es wird in den Verkauf gehen).
Nach KEF-Maßstäben ist das ein ausgesprochen attraktiver Preis – aber nichts geschieht bekanntlich im luftleeren Raum. Von Klipsch bis Q Acoustics – und vielen anderen dazwischen – bietet nahezu jeder Hersteller eine Alternative, die zum Vergleichen einlädt …
KEF LSX II LT Bewertung: Funktionen und Neuheiten?
In den höheren Preisklassen setzt KEF mittlerweile auf die zwölfte Generation seines ikonischen Uni-Q-Treiber-Systems. Für den LSX II LT wird die gleiche 11. Generationseinheit verwendet, die auch im LSX II verbaut ist.
Ein 19-mm-Hochtöner mit Aluminiumkalotte sitzt exakt im akustischen Zentrum eines 115-mm-Mittel-/Tieftöners aus Magnesium-Aluminium – das Ziel: die akustischen Zentren beider Treiber exakt auszurichten, um eine optimale zeitliche Abstimmung zu erreichen. Jeder Lautsprecher erhält 100 Watt Class-D-Leistung (30W für den Hochtöner, 70W für den Mittel-/Tieftöner), mit einem angegebenen Frequenzgang von 54Hz - 28kHz.
Alle verbindungsbezogenen Aktionen liegen in der Verantwortung des primären Lautsprechers. Dank Dualband-WLAN stehen Apple AirPlay 2, Chromecast, Spotify Connect, Tidal Connect und UPnP-Geräte zur Verfügung. Über die zugehörige Steuerungs-App lässt sich zudem auf Amazon Music, Deezer, Qobuz und Internetradio zugreifen. Auch Bluetooth 5.0 ist an Bord, mit Unterstützung der Audiocodecs SBC und AAC.
Die physikalischen Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Lautsprechers, unterhalb der sauber integrierten Bassreflexöffnung. Ein Ethernet-Anschluss sorgt für stabile Netzwerkverbindungen, hinzu kommen ein USB-C- sowie ein digitaler optischer Eingang. Die Einbindung des Fernsehers ins System ermöglicht ein HDMI-ARC-Anschluss. Zudem steht ein Vorverstärkerausgang für einen Subwoofer bereit. Ein zweiter USB-C-Ausgang, der der Verbindung zwischen Haupt- und Zweitlautsprecher dient, bildet den letzten physischen Anschluss.
Es gibt kaum ein relevantes digitales Audioformat, das nicht unterstützt wird – über die Netzwerkverbindung lassen sich Dateien mit bis zu 24 Bit und 384 kHz wiedergeben. Über die digitalen optischen und USB-C-Eingänge sind Auflösungen bis 24 Bit und 96 kHz möglich, während der HDMI-ARC-Anschluss bei 16 Bit und 48 kHz endet. Alle digitalen Dateien werden vor der Weitergabe an den Zweitlautsprecher auf 24 Bit und 96 kHz umgerechnet – allerdings erst, nachdem KEFs digitale Signalverarbeitung, die sogenannte „Music Integrity Engine“, ihre Arbeit getan hat.
Dabei fällt auf: Sämtliche Eingänge sind digital. Was angesichts der Art und Weise, wie viele Menschen Musik hören, irgendwie verständlich ist. Trotzdem wäre es schön gewesen, auch einen analogen Eingang im Angebot zu sehen. Plattenspieler sind immer noch ein Ding, oder?
KEF LSX II LT im Test: Leistung
Wie die große Mehrheit vergleichbarer Produkte zeigt sich auch das KEF LSX II LT dann von seiner besten Seite, wenn die optimalen Voraussetzungen geboten werden. Das bedeutet, dass Inhalte in wirklich hoher Auflösung von einem geeigneten Musik-Streaming-Dienst (was Apple Music und Spotify ausschließt) oder von einem netzwerkgebundenen Speicher stammen müssen. Wird es auf diese Weise verwöhnt, liefert das LSX II LT eine rundum überzeugende und ausgesprochen beeindruckende Klangperformance.
Keine Frage: Für die größten Hörräume fehlt es an Klangvolumen – aber für alle anderen ist das KEF ein ausgesprochen überzeugendes System. Trotz des begrenzten Volumens erzeugt es eine bemerkenswert breite Klangbühne und strukturiert diese äußerst präzise – selbst komplexeste Aufnahmen finden ihren Platz, und das System begeistert dabei mit spürbarer Souveränität und Ausdruckskraft. Jedes Element einer Aufnahme erhält ausreichend Raum, um sich ungestört entfalten zu können – und dennoch wirkt das Klangbild der LSX II LT stets geschlossen und in sich stimmig.
Auch dynamisch hat das System einiges zu bieten: Selbst wenn eine Aufnahme von nahezu völliger Stille zu voller Klanggewalt übergeht, werden diese Kontraste mit beeindruckender Ausdruckskraft wiedergegeben. Feine dynamische Nuancen im harmonischen Bereich werden mit derselben Sorgfalt behandelt – Unterschiede zwischen einzelnen Tönen eines Instruments kommen dadurch klar und lebendig zur Geltung.
Die Tonalität ist über den gesamten Frequenzbereich hinweg angenehm neutral und gleichmäßig abgestimmt – kein Bereich wird überbetont oder vernachlässigt. Der Übergang von den Höhen bis in den Bass wirkt durchgängig harmonisch und überzeugend. Das Detailniveau ist durchweg hoch, und die LSX II LT zeigt sich stets aufmerksam, wenn es um Klangfarbe und Textur von Instrumenten oder Stimmen geht – mit jeder Passage offenbart sie neue, präzise Beobachtungen.
Trotz der kompakten Abmessungen und der eher unspektakulären Leistungsdaten liefert das KEF-System einen erstaunlich kraftvollen und substanzreichen Tieftonbereich. Bassklänge haben spürbaren Punch, reichen überraschend tief hinab und bleiben am Ansatz jedes Tons oder Schlages präzise kontrolliert – dadurch gelingt es dem LSX II LT mühelos, Rhythmen klar zu vermitteln und Tempi souverän umzusetzen. Sie kommunizieren im Mitteltonbereich mit großer Ausdruckskraft, wodurch Stimmen jeder Art in ihrer Charakteristik und Haltung überzeugend zur Geltung kommen. Auch im Hochtonbereich agieren sie mit klarer Präzision und entschlossener Präsenz – dabei jedoch stets kontrolliert und niemals scharf, selbst bei gehobener Lautstärke.
KEF LSX II LT im Test: Design und Benutzerfreundlichkeit
Wie schon bei LSX und LSX II wurde auch hier Wert auf Gestaltung gelegt – was bei einem Produkt dieser Kategorie keineswegs selbstverständlich ist. Verantwortlich dafür ist Michael Young, dem ein Design gelungen ist, das mit nur wenigen parallelen Linien auskommt – was dem Lautsprecher nicht nur akustische Vorteile verschafft, sondern ihn auch optisch bemerkenswert macht.
Mit kompakten Maßen von 240 x 155 x 180 mm (H x B x T) pro Lautsprecher macht das LSX II LT sowohl auf einem Regal als auch auf dem Schreibtisch eine gute Figur – passende Standfüße sind optional erhältlich. Die verfügbaren Farbvarianten – Salbeigrün, Steinweiß und Graphitgrau – unterstreichen zusätzlich das gestalterische Potenzial dieses KEF-Systems.
Dank der kostenlosen „KEF Connect“-App für iOS und Android sowie der handlichen Fernbedienung, die dem System beiliegt, lässt sich das LSX II LT ganz unkompliziert und intuitiv steuern.
Die App deckt nicht nur alle grundlegenden Funktionen ab, sondern bietet auch zahlreiche erweiterte Optionen: Hier lassen sich EQ-Einstellungen feinjustieren, LSX II LT ins Smart-Home-System einbinden, der Hauptlautsprecher als linker oder rechter Kanal festlegen, bevorzugte Musikstreaming-Dienste integrieren, lokale Mediaserver einbinden, Lautstärkebegrenzungen setzen und vieles mehr.
Die Fernbedienung hingegen kümmert sich um die grundlegenden Funktionen wie Wiedergabe/Pause, Titel vor/zurück, Lautstärke regeln oder stummschalten, Ein-/Ausschalten und die Auswahl der Eingangsquelle.
KEF LSX II LT im Test: Urteil
Die Einführung des LSX II LT zu einem – nach KEF-Maßstäben – einsteigerfreundlichen Preis bringt zwangsläufig gewisse Kompromisse mit sich. Bemerkenswert ist jedoch, wie wenig diese im Alltag tatsächlich ins Gewicht fallen.
Sofern kein besonders großer Raum beschallt werden soll und keine analogen Geräte zum Einsatz kommen sollen, ist dieses System – sofern das Budget es zulässt – ein klarer Hör-Tipp.
Ebenfalls eine Überlegung wert
Die Fives von Klipsch mögen den wohl sperrigsten Namen der gesamten Audiowelt tragen, sind mit einem Paarpreis von 829 Pfund aber dennoch eine ernstzunehmende Alternative – insbesondere für alle, die den Klang hornbestückter Hochtöner schätzen.
Wer hingegen eher zu Balanced Mode Radiators tendiert, sollte einen Blick – und besser noch ein Ohr – auf die Q Acoustics QActive 200 werfen. Preislich liegen sie inzwischen auf dem Niveau der LSX II LT und haben neben ihrem eigenwilligen Design noch einiges mehr zu bieten.
Simon Lucas is a freelance technology journalist and consultant, with particular emphasis on the audio/video aspects of home entertainment. Before embracing the carefree life of the freelancer, he was editor of What Hi-Fi? magazine and website – since then, he's written for titles such as Wired, Metro, the Guardian and Stuff, among many others. Should he find himself with a spare moment, Simon likes nothing more than publishing and then quickly deleting tweets about the state of the nation (in general), the state of Aston Villa (in particular) and the state of his partner's cat.
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