Audio Pro C20 im Test: Großer, lebhafter Sound

Dieser alles-in-einem-Lautsprecher bietet großen Sound zu einem günstigen Preis

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Audio Pro C20 im Test
(Bildnachweis: Future)
T3 Fazit

Der Audio Pro C20 ist groß und clever – und gleichzeitig relativ erschwinglich. In Bezug auf Aussehen, Spezifikationen und Sound wirkt er teurer als er ist – so sehr ich es auch versuche, ich kann keine wirklich negative Kritik an diesem Ein-Box-Lautsprecher finden.

Pro
  • +

    Kühner, ausdrucksstarker und aufschlussreicher Sound

  • +

    Gut gemacht und verarbeitet

  • +

    Umfassende Spezifikation

Kontra
  • -

    Phono-Vorverstärker ist nichts Besonderes

  • -

    Nachdrücklich kein Soundbar

  • -

    Mag einen Fingerabdruck

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„Alles in einen Lautsprecher zu packen“ ist ein Konzept, das in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, bis zu dem Punkt, dass sogar die altehrwürdigsten und/oder bewusst „audiophilen“ Marken daran arbeiten, die besten drahtlosen WLAN-Lautsprecher zu entwickeln – natürlich zu einem gewissen Preis.

Doch mit dem hier vorgestellten C20 will der schwedische Einstiegshersteller Audio Pro all diesem Komfort mehr als nur eine Prise Leistung hinzufügen – und das, ohne ein Vermögen zu verlangen.

Das ist natürlich ein bewundernswertes Ziel – aber die Umsetzung eines Konzepts ist bekanntlich etwas ganz anderes als seine Entwicklung. Wie macht sich also der Audio Pro C20?

Audio Pro C20: Preis und Verfügbarkeit

Der Audio Pro C20 ist kostet in Deutschland 550 €.

Dies macht ihn zu einem der teuersten Ein-Box-Lautsprecher von Audio Pro – angesichts der Funktionalität, die er bietet, erscheint dieser Preis im Vergleich zu vielen ähnlich spezifizierten Alternativen jedoch immer noch bemerkenswert.

Audio Pro C20 im Test: Funktionen & Neuheiten?

Audio Pro C20 im Test

(Image credit: Future)

Der Audio Pro C20 ist mit einem 165-mm-Mittel-/Basslautsprecher in der Mitte der Frontplatte und einem 25-mm-Hochtöner auf jeder Seite ausgestattet. Dieses Treiber-Array wird von insgesamt 190 Watt Class D-Verstärkerleistung (130 W/30 W/30 W) angetrieben und durch einen schlitzförmigen Bassreflexkanal verstärkt, der an der Rückseite des Gehäuses entlüftet wird.

Für die Übertragung von Audioinformationen an den C20 stehen eine Reihe von Optionen zur Verfügung, sowohl kabelgebunden als auch drahtlos. Dual-Band-WLAN ist selbstverständlich und Bluetooth 5.0 mit SBC- und AAC-Codec-Kompatibilität ist vorhanden. WLAN bedeutet, dass Apple AirPlay 2 und Google Cast verfügbar sind und neben dem Zugriff über die Steuerungs-App kann man auch die „Connect“-Version von Spotify und Tidal nutzen. Nimmt man noch das Internetradio hinzu, so scheint die drahtlose Konnektivität vollständig abgedeckt zu sein.

Für den festen Anschluss von Quellen an den C20 hat man die Wahl zwischen einem HDMI ARC-Anschluss (über den man seinen Fernseher anschließen kann), RCA-Stereoeingängen für Line und Phono (zum Anschluss eines Plattenspielers) und einem optischen Digitaleingang. Es gibt auch einen Subwoofer-Vorverstärkerausgang, falls dir der Frequenzbereich von 41 Hz bis 23 kHz des Audio Pro etwas zu basslastig erscheint.

Was dem C20 im Vergleich zu vielen seiner Audio Pro-Geschwister fehlt, ist ein eingebauter Akku. Es handelt sich hierbei um ein Gerät, das ausschließlich mit Netzstrom betrieben wird – allerdings ist es auch recht groß und mit über 6 kg nicht gerade leicht zu transportieren.

Audio Pro C20 im Test: Leistung

Audio Pro C20 im Test

(Image credit: Future)

Mit einer Ausnahme gibt der Audio Pro ein enorm positives Bild von sich selbst ab, wenn es um die Soundqualität geht. Ob diese Ausnahme von Bedeutung ist oder nicht, kannst nur du selbst beurteilen.

Die Verwendung von Apple AirPlay 2 und Tidal Connect zum drahtlosen Streamen von Musik auf das C20 führt zu einem großen, organisierten, gut kontrollierten und mitreißend energetischen Sound. Wie die Abmessungen des Gehäuses, die Größe des Mittel-/Tieftöners und die Menge an Leistung, die er erhält, vermuten lassen, gibt es hier viel Tieftonpräsenz – aber der Audio Pro ist kein gedankenloser Dröhner. Die tieffrequenten Informationen sind tief und beeindruckend, aber auch detailliert und recht lebendig – neben der reinen Basssubstanz kann der C20 auch Rhythmen gekonnt ausdrücken und das Tempo hochhalten.

Auch im Hochtonbereich ist er detailreich und ausdrucksstark. Das obere Ende beißt höflich mit gerade genug Höhenanteil, um die Höhenhelligkeit auszugleichen. Dazwischen balanciert der Mitteltonbereich zwischen Detail und Eloquenz gegen Antrieb und Attacke – und kommt damit gerade so durch.

Hier gibt es natürlich eine ziemlich offensichtliche Punktquelle für den Sound – der C20 gibt nicht einmal vor, eine Vorstellung von Stereo zu bieten. Dennoch kann er einen großen und recht ausladenden Klang erzeugen und es gibt eine gute Trennung von Räumen und Lücken auf einer Soundbühne. Dazu kommt eine sehr akzeptable Fähigkeit, sowohl mit der Board-Dynamik „leise/SEHR LAUT“ als auch mit der subtileren Obertondynamik eines Soloinstruments umzugehen und damit ist der Audio Pro eindeutig ein drahtloser Lautsprecher, den man ernst nehmen sollte.

Audio Pro C20 im Test

(Image credit: Future)

Und es ist im Allgemeinen auch nicht schlecht, wenn es sich um kabelgebundene Quellen handelt. Die Nutzung des optischen Digitaleingangs zeigt, dass der integrierte DAC dem angeschlossenen Technics CD-Player mehr als gewachsen ist – und obwohl dein Fernseher wohl auf Stelzen stehen muss, wenn der C20 unter dem Bildschirm platziert werden soll, sind die Ergebnisse über die HDMI-ARC-Buchse ebenfalls sehr erfreulich. Bei beiden Eingängen ist der Detailgrad hoch, die Basspräsenz beachtlich und die tonale Ausgewogenheit ebenfalls gut.

Nach so viel Energie und Unterhaltung ist das Umschalten auf die eingebaute Phonostufe des Audio Pro eine enttäuschende Erfahrung. Vinyl, das auf diese Weise gehört wird, hat wenig von der Lebendigkeit des Klangs, die jeder andere Eingang zu haben scheint und die dynamische Reaktion wird ebenso sicher unterdrückt wie die Detailtreue. Die Vorverstärkung ist hier keineswegs katastrophal, aber deutlich weniger beeindruckend als der Rest der Funktionalität des C20.

Audio Pro C20 im Test: Design & Benutzerfreundlichkeit

Nicht alle Lautsprecher von Audio Pro sehen so aus, aber viele tun es und der C20 ist einfach eine vergrößerte Version der „Koala-Gesichter“-Lautsprecher, mit denen die Marke ursprünglich bekannt wurde. Und wie alle diese Lautsprecher ist auch der C20 gut gebaut und verarbeitet, sauber und schlicht im Design – und das ist gut so.

Mit seinen Maßen von 196 x 410 x 220 mm (HxBxT) ist er kein Ersatz für eine Soundbar, auch wenn die HDMI-ARC-Buchse dies vermuten lässt. Aber wenn man ihn nicht gerade vor dem Fernseher aufstellt, kann er seine relative Größe gut verbergen – und das wird durch die Auswahl an Oberflächen („klassisches“ Schwarz „weiches“ Satinweiß oder „elegantes“ Grau), die Audio Pro bietet, zusätzlich noch unterstützt.

Das Gitter, das die gesamte Frontpartie bedeckt, wird magnetisch befestigt, so dass keine hässlichen Befestigungslöcher entstehen, wenn man es abnehmen möchte und die matte Oberfläche sieht auch sehr elegant aus. Aber Vorsicht: Er nimmt Fingerabdrücke so bereitwillig auf wie ein Kriminalbeamter am Tatort.

Audio Pro C20 im Test

(Image credit: Future)

Um den C20 einzurichten und zu steuern, hat man die Wahl zwischen der einfachen, stabilen und logischen Steuerungs-App, die kostenlos für Apple iOS und Google Android erhältlich ist, oder der kleinen Auswahl an physischen Bedienelementen, die sich in einer kleinen Metallplatte auf der Oberseite des Lautsprechers befinden.

Die App ist nicht besonders ansehnlich, aber sie erledigt so gut wie alles und das zuverlässig. Hier lässt sich der C20 in dein Heimnetzwerk einbinden, in dein Audio Pro Multiroom-System integrieren, mit deinen bevorzugten Musik-Streaming-Diensten verbinden, Internetradio hören, bis zu sechs Voreinstellungen speichern... und natürlich alle Wiedergabefunktionen verwalten.

Die integrierten Bedienelemente beschränken sich auf die Auswahl der Eingangsquelle, Lautstärke erhöhen/verringern, Wiedergabe/Pause, vorwärts/rückwärts springen, Bluetooth-Kopplung initiieren und Presets definieren/auswählen. Wie bei der Steuerungs-App gibt es hier wenig Schnickschnack und viel Effizienz.

Audio Pro C20 im Test: Urteil

Audio Pro C20 im Test

(Image credit: Future)

Der Audio Pro C20 ist groß und clever – und dabei relativ erschwinglich. In Bezug auf Aussehen, Spezifikationen und Sound wirkt er teurer als er ist – und das im positivsten Sinne.

Solange man der eingebauten Phonostufe, dem einzigen Schwachpunkt des Audio Pro C20, keine Priorität einräumt, ist dieser Ein-Box-Lautsprecher in der Tat eine sehr angenehme Kombination aus Aussehen, Funktionalität und Leistung. Es ist ein ziemlich großer Lautsprecher, ja, aber seine Persönlichkeit ist noch größer.

Ebenfalls eine Überlegung wert

Wem der drahtlose Multiroom-Aspekt des C20 gefällt, könnte auch mit dem Sonos Era 300 eine gute Wahl treffen. Er sieht ein bisschen seltsam aus, während der Audio Pro etwas stilvoller ist, das stimmt - aber er klingt großartig und das Sonos-Ökosystem ist unübertroffen. Wenn jedoch die volle Funktionalität des C20 das ist, was dich anspricht, dann gibt es nur wenige preislich vergleichbare Alternativen.

Simon Lucas is a freelance technology journalist and consultant, with particular emphasis on the audio/video aspects of home entertainment. Before embracing the carefree life of the freelancer, he was editor of What Hi-Fi? magazine and website – since then, he's written for titles such as Wired, Metro, the Guardian and Stuff, among many others. Should he find himself with a spare moment, Simon likes nothing more than publishing and then quickly deleting tweets about the state of the nation (in general), the state of Aston Villa (in particular) and the state of his partner's cat.