Samsung Galaxy Book 3 im Test: Ein großartiger Laptop, wenn der Preis stimmt

Das Samsung Galaxy Book 3 ist die Art von Laptop, von der man nicht dachte, dass Samsung sie herstellen würde. Es ist ein recht erschwinglicher, leistungsfähiger Laptop von der Art, die sich eine Familie für Gelegenheitsaufgaben anschaffen könnte. Und es ist preislich nur einen Hauch davon entfernt, zu einem der besten Laptops unter 500£ zu zählen.

Das Beste daran ist, dass es fast so schick aussieht wie die PCs, die Samsung zu einem Vielfachen des Preises verkauft. Umgekehrt gehören jedoch zu den negativen Aspekten ein Bildschirm mit recht blassen Farben, eine Verarbeitungsqualität, die in Bezug auf Stabilität nicht mit Samsungs besten Modellen mithalten kann, und ein leicht quietschendes Plastik-Touchpad.

Das Samsung Galaxy Book 3 kann sich jedoch mit Tiefpreis-Titanen wie HP Envy, Lenovo Yoga 7 und Microsoft Surface Go messen und in den meisten Kategorien behaupten. Und das ist nicht schlecht. Es mag nicht eines der besten Laptops überhaupt sein, aber verdient Samsungs erschwinglicheres Laptop einen Platz auf dem Treppchen?

Samsung Galaxy Book 3: Preis und Verfügbarkeit

Da wir uns jetzt im Jahr 2024 befinden, magst du dich fragen, warum dies kein Testbericht des Samsung Galaxy Book 4 ist, da dieses inzwischen angekündigt wurde. Nun, die Verfügbarkeit von Produkten kann dauern, und obwohl das Galaxy Book 3 schon seit langem im Verkauf ist, bleibt es ein echtes Schnäppchen – was es potenziell noch lohnenswerter macht, es aufzuspüren.

In Großbritannien ist das Galaxy Book 3 auf der Samsung-Website für £649 in der niedrigsten Konfiguration gelistet, aber bei Redaktionsschluss tatsächlich für noch weniger zu haben. In den USA ist es ab 999$ gelistet, aber es ist, wie gesagt, für deutlich weniger erhältlich. In Australien verkauft Samsung hingegen keine Laptops, weshalb du wahrscheinlich nie einen davon sehen wirst.

Samsung Galaxy Book 3 im Test: Design

Die oberflächlicheren Aspekte des Designs gehören zu den Highlights des Samsung Galaxy Book 3. Als ich diesen Laptop zu nutzen anfing, hatte ich mich nicht über seinen Preis informiert. Und hätte es geheißen, der Preis würde bei etwa 1.000£ beginnen, hätte ich keine misstrauischen Augenbrauen hochgezogen.

Das liegt daran, dass Samsung das Aussehen des Galaxy Book 3 nicht offensichtlich herabgestuft hat, nur um sicherzustellen, dass es als das Tiefpreismodell in dieser Familie erkannt wird. Sie erhalten die für Samsung typischen scharfen Tasten und eine fast violette Oberfläche des Gehäuses.

Der Deckel, die Unterseite und die Tastaturplatte sind ebenfalls aus Aluminium, was großartig aussieht und sich nobel anfühlt. Viel Metall und ein 15,6-Zoll-Bildschirm deuten darauf hin, dass dies kein superleichtes Laptop sein dürfte. Und mit 1,6kg ist es das auch nicht. Es hat jedoch relativ schmale Bildschirmränder und ist nur 16mm dick.

Die Bildschirmgröße fällt im Vergleich zur Masse solide aus. Von einem Aspekt der Verarbeitungsqualität darf man allerdings nicht begeistert sein, wenn man bedenkt, dass es sich um einen Metall-Laptop handelt: Übt man Druck auf die Tastatur aus, biegt sich das gesamte Panel wie ein Trampolin auf und ab. Der Bildschirmteil ist stabil genug, aber der Hauptteil des Gehäuses? Nicht so sehr.

Ich dachte, dies sei eine Folge der Scharnierkonstruktion, die die Rückseite der Tastatur leicht anhebt, wenn sie weit genug geöffnet wird. Aber nein, die Tastatur biegt sich selbst dann noch ziemlich, wenn sie fest auf einer flachen Oberfläche liegt.

Samsung Galaxy Book 3 im Test: Bildschirm

Der Bildschirm liefert die deutlichsten Anzeichen dafür, dass es sich nicht um die Galaxy Book 3 Pro- und Ultra-Modelle aus der höheren Serie handelt. Es ist ein LCD-Bildschirm im 16:9-Format. Damit hat man sich gegen das beliebtere 16:10-Format entschieden, das sich bei Programmnutzung allgemein geräumiger anfühlt. Und es hat nicht eines der OLED-Panels, die Samsung maßgeblich populär gemacht hat.

Die meisten klassischen Aspekte der Bildqualität fallen hier bestenfalls okay aus. Die Farbe ist merklich entsättigt und deckt nur 60% des sRGB-Farbraums und enttäuschende 43% des DCI P3 ab (auf den heutzutage viele der besten Handys und Laptops abzielen).

Samsung hat das Beste aus dem schwachen Panel des Galaxy Book 3 gemacht, da sich nach der Kalibrierung der Bildschirmfarbe im Grunde nichts geändert hat. Dieser Laptop ist einfach nicht in der Lage, diese tiefen Rottöne, Grüntöne und Blautöne darzustellen.

Mit 900:1 fällt auch der Kontrast nicht besonders gut aus. Und heutzutage wirkt eine Auflösung von 1920x1080 Pixeln auf einer 15,6-Zoll-Fläche ziemlich pixelig. Hier wird das relativ teure Upgrade von Samsung zu einem Problem.

Zweifelhafte Bildschirmfarbe bei 599£ ist nicht unbedingt ein Deal Breaker. Aber bei 949£? Jetzt bekommen wir ein Problem. Das ist der ursprünglich empfohlene Preis für unser Galaxy Book 3-Modell.

Die maximale Helligkeit von 362 Nits ist jedoch durchaus ausreichend. Ich fand, dass man das Galaxy Book 3 auch bei direktem Sonnenlicht verwenden kann für Aufgaben wie das Bearbeiten von Dokumenten, da der Laptop eine entspiegelte Bildschirmoberfläche hat.

Dies ist auch der Grund für den leicht erhöhten Bildschirmrand des Samsung Galaxy Book 3. Die Display-Oberfläche besteht aus Kunststoff, und der zusätzliche Kunststoff wirkt wie ein steifes Exoskelett, das die Stabilität erhöht. Für diesen Stil typisch, handelt es sich nicht um einen Touchscreen. Aber man kann ihn vollständig um 180 Grad öffnen, was ein sehr Samsung-typisches Merkmal ist.

Samsung Galaxy Book 3 im Test: Tastatur und Touchpad

Das Samsung Galaxy Book 3 verfügt für ein erschwingliches Laptop über ordentliche Eingabeoptionen. Seine Tastatur unterscheidet sich nicht allzu sehr vom Magic Keyboard des Apple MacBook.

Es ist nicht ultra-flach wie bei einigen früheren Samsung-Designs, und der Tastendruck ist mit einem angenehmen Klick verbunden. Die Tastatur fühlt sich jedoch weicher an als die von Apple, und die aufgeraute Kunststoffoberfläche der einzelnen Tasten wirkt etwas billig.

Die Tastatur hat auch keine Hintergrundbeleuchtung, eine Funktion, die Lenovo Yoga 7 oder HP Envy 15 sehr wohl bieten.

Ähnlich verhält es sich mit der leeren Taste oben rechts, von der man annehmen könnte, sie sei eine Kombination aus Einschalttaste und Fingerscanner. In Wirklichkeit ist es bloß die Powertaste. Der einzige Grund für die Einführung dieser Leertasten war die Vermeidung von Beeinträchtigungen der Fingerscanner-Hardware.

Das Touchpad des Samsung Galaxy Book 3 bewegt sich ebenfalls nicht ganz auf dem Niveau eines erstklassigen Laptops. Es ist ein Kunststoffpad, kein strukturiertes Glas, und kann sich daher bei schnelleren Fingerbewegungen etwas „quietschig“ anfühlen.

Trotzdem ist es eines der besseren Kunststoffpads auf dem Markt. Das Klicken fühlt sich raffiniert und hochwertig an und trägt dazu bei, die Verwendung von Kunststoff zu verzeihen. Dies ist ein weiterer Fall, in dem ein Kunststoffpad nicht auffällt, wenn du im unteren Preissegment einkaufst, aber es wird eher ein Problem mit internen Spezifikationen, die mehr kosten und nicht mit allen externen Funktionen übereinstimmen.

Samsung Galaxy Book 3 im Test: Leistung

Du bekommst das Samsung Galaxy Book 3 entweder mit einem Intel Core i3, Core i5 oder einem Core i7 der 13. Prozessorgeneration. Während am unteren Ende der Core i3 nur etwa die Hälfte der Prozessorleistung unseres Test-Spitzenmodells bringt, ist es Samsung gelungen, alle Spezifikationen hier zu brauchbaren Optionen zu machen.

Der Kauf des günstigsten Galaxy Book 3 setzt nicht viel Geduld voraus, da alle Versionen über 8GB RAM und schnellen SSD-Speicher verfügen. Wer nichts allzu Anstrengendes tun möchte, etwa kompliziertes Gaming oder CPU-intensive Aufgaben wie die Bearbeitung von Videos, sollte mit allen Modellen des Book 3 zurechtkommen.

Sie alle verfügen über mindestens 256GB Speicher. Samsung verdient großes Lob dafür, dass die günstigste Version nicht zu einem schnellen Weg ins Bedauern gerät.

Unser High-End Galaxy Book 3 verfügt über eine 512GB SSD, einen Intel Core i7-1355U und 16GB RAM. Es hat die Leistung, um Windows 11 voll zur Geltung zu bringen. Trotz meiner Beschwerden an anderer Stelle hat es in den letzten Tagen echt Spaß gemacht, an dem Laptop diesen Testbericht zu schreiben.

Samsung Galaxy Book 3 im Test: Akkulaufzeit

Eine längere Akkulaufzeit ist einer der Vorteile, eine CPU mit niedrigerer Spannung zu verwenden. Das Galaxy Book 3 verfügt über einen 54Wh-Akku und damit über eine ähnliche Kapazität wie ein kleineres Ultraportable wie das 51Wh-Dell XPS 13.

Im Modern Office-Benchmark von PC Mark 10 hielt das Galaxy Book 3 insgesamt neun Stunden und 41 Minuten durch. Nutzt man es, um in der prallen Sonne Texte zu schreiben, einschließlich Teile dieses Testberichts, habe ich festgestellt, dass eine Ladung bei maximaler Helligkeit etwa sieben Stunden halten kann.

Bei Verwendung in Innenräumen, erneut nur für Textverarbeitung und Web-Browsing, ermöglicht eine moderatere Helligkeit eine Laufzeit von neun bis zehn Stunden. Solange die Aufgaben leicht bleiben, ist eine ganztägige Akkulaufzeit sehr gut erreichbar.

Das Mitführen des Ladegeräts ist auch weniger mühsam als bei den meisten anderen Laptops. Samsung verwendet ein Adapterdesign, das viel näher an dem eines Handys liegt als an einem klassischen Netzteil. Der Adapter ist leichter und nimmt weniger Platz ein.

Ich bin auch ein Fan von Samsungs Ansatz „kein Port-Adapter erforderlich“. Das Samsung Galaxy Book 3 verfügt über zwei USB-C-Anschlüsse, zwei größere USB-A-Anschlüsse, einen HDMI-Anschluss, eine Kopfhörerbuchse und einen microSD-Steckplatz.

Keiner der USB-Anschlüsse ist ein ultraschneller Thunderbolt-Anschluss, was aber wohl weniger problematisch ist, wenn man bereits über einen dedizierten Videoausgang verfügt. Trotzdem bedeutet es, dass man hier kein externes GPU-Gehäuse anschließen kann. Keiner der Anschlüsse ist schnell genug.

Die Lautsprecher des Samsung Galaxy Book 3 sind für diese Laptop-Klasse in Ordnung. Sie haben keinen echten Bass, aber die Mitten sind klar genug, um Stimmen deutlich herauszuarbeiten. Dieser Test-Laptop wurde standardmäßig mit deaktivierter vorinstallierter Dolby-Verarbeitungssoftware geliefert, aber sie lässt sich aktivieren, um den Sound lauter und breiter erscheinen zu lassen.

Wie nicht anders zu erwarten bei einem erschwinglicheren Laptop, profitiert das Galaxy Book 3 nicht von der Webcam-Auflösungsrevolution, die wir in den letzten Jahren anderswo gesehen haben. Es verwendet eine ganz gewöhnliche 720p-Webcam, die in Innenräumen ein ziemlich langweiliges, körnig wirkendes Bild erzeugt.

Es ist allerdings nicht das Modell, das ich Leuten empfehlen würde, die ein Notebook mit größerem Bildschirm suchen, weil sie eine Leistung wie bei einer Workstation wünschen. Dies ist ein energiesparendes System mit einem Prozessor, der für schlanke und leichte tragbare Modelle entwickelt wurde. Suche nach einem Laptop mit mindestens einem Intel Core i5 1340p oder Core i7 1360p, wenn dir bloße Leistung ein wichtiges Anliegen ist. Oder mit einem der gerade angekündigten Intel Ultra-Prozessoren, die über bessere integrierte Grafiken und KI-Fähigkeiten verfügen.

Diese Version des Samsung Galaxy Book 3 und das Mittelklassemodell mit Core i5 verfügen über Intel Xe-Grafik, die leistungsstark genug ist, um einige Games auszuführen, die du möglicherweise auf der PS4 oder Xbox One gespielt hast. Aber ist Gaming eine Priorität, dann sollte ein Laptop mit dedizierter Grafikkarte her.

Ich bin auch ziemlich zufrieden mit der Geräuschentwicklung des Galaxy Book 3. Es hat zwar ein Lüftersystem, wird aber nie zu laut. Und wenn du den Lüfter als störend empfindest, kannst du den Modus ändern, um ihn leiser zu machen.

Das Drücken der Fn- und F11-Tasten wechselt zwischen den Modi Hochleistung, Optimiert, Leise und Lautlos. Je leiser es ist, desto mehr wird die maximale Leistung des Laptops begrenzt. Es wird die meiste Zeit über keinen stark spürbaren Effekt haben, bedeutet aber, dass man die am meisten eingeschränkten Modi wahrscheinlich nicht allzu oft verwenden möchte.

Samsung Galaxy Book 3 im Test: Urteil

Das Samsung Galaxy Book 3 fällt in einigen Bereichen weniger stimmig aus, als wir es uns wünschen würden, aber die Modelle im unteren Preissegment bieten durchaus ein elegantes Erlebnis bei knapperem Budget. Es hat den Samsung-Stil, den wir mit teureren Laptops verbinden, und für viele Leute wird die grundlegende Spezifikation völlig ausreichen. Hier ist dieser Laptop ein Sieger.

Dank höherer Upgrade-Kosten als bei Lenovo oder Acer üblich, fallen die Mängel jedoch stärker ins Gewicht, wenn man für ein Modell mit höherer Ausstattung bezahlt. Hier verliert dieses Laptop, da es eine schlechte Farbsättigung, eine sehr flexible Tastaturplatte und eine Touchpad-Oberfläche aus Kunststoff aufweist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Galaxy Book 3, wenn du es in seiner Einstiegsvariante zu einem Schnäppchenpreis finden kannst, das Zeug dazu hat, die Konkurrenz zu schlagen. Zahl bloß nicht extra für die höherwertigen Modelle, die dann in verschiedenen Bereichen nachlassen, in denen andere Modelle dieser Samsung-Reihe eine bessere Leistung erbringen würden – ebenso wie die Konkurrenz.

Ebenfalls eine Überlegung wert

Suchst du nach einem Laptop mit einem vollständig flexiblen 360-Grad-Scharnier, dann ist das Lenovo Yoga 7 eine großartige Wahl. Andernfalls könnte eines der besten Chromebooks eine anständige und erschwingliche Alternative darstellen.