
Es gibt nur wenige Audioprodukte, die man wirklich als ikonisch bezeichnen kann. Der Zeppelin von Bowers & Wilkins, einst als ultimative Dockingstation für den iPod bekannt – wer erinnert sich noch daran? – feierte erst vor drei Jahren als überarbeitete Zeppelin-Version sein Comeback. Schon bei seiner Einführung gehörte er zu den besten kabellosen Lautsprechern – und ist in meinen Augen bis heute eine Ikone.
Doch Bowers & Wilkins gab sich damit nicht zufrieden – also wurde ich in einen Listening Room in London eingeladen, wo die Marke ihr neuestes Modell präsentierte: den Zeppelin Pro. Was genau ist an diesem aufgerüsteten Lautsprecher so „pro“? Welche neuen Funktionen bietet er, und klingt er genauso traumhaft, wie sein neues Solar Gold Finish (abgebildet) aussieht?
Was ist neu?
Auf der Aufnahme oben ist im Hintergrund der Zeppelin von 2021 in schwarzem Finish zu erkennen – hinter dem neuen Zeppelin Pro. Schwierigkeiten, den Unterschied zu erkennen? Das liegt daran, dass sie genau die gleiche Größe haben, die physische Beschaffenheit beider Produkte ist identisch – zumindest äußerlich.
Entscheidend sind jedoch die inneren Werte: Bowers & Wilkins hat die Audioplattform überarbeitet, sie deutlich weiterentwickelt und „erwachsener“ gemacht. Im Inneren arbeiten fünf Lautsprecher – ein 150-mm-Tieftöner, zwei 90-mm-Mitteltöner und ein 25-mm-Hochtöner – die in ihrer Größe an die Bestückung des ursprünglichen Zeppelin erinnern.
Die Veränderungen sind dezent: Statt des bisherigen Aluminium-Hochtöners kommt nun ein Titan-Kalottenhochtöner zum Einsatz – bekannt aus den 607-Standlautsprechern. Die Mitteltöner wurden mit einem neuen Anti-Resonanz-Plug, überarbeitetem Antrieb und optimierter Dämpfung ausgestattet, um Verzerrungen weiter zu reduzieren.
Neben dem Solar-Gold-Finish (es gibt auch Midnight Sky, das ich „Schwarz“ nennen würde) lässt sich nun auch das Front-Downlight farblich anpassen. Die gewünschte Lichtfarbe kann über die zugehörige App ausgewählt werden. Interessanterweise wurde Amazon Alexa beim Pro-Modell gestrichen – ein Sprachassistent ist überhaupt nicht mehr integriert, da ihn offenbar nur wenige Zeppelin-Nutzer:innen tatsächlich verwendet haben.
Klingt wie ein Traum.
Bei unserer Hörsession konnte ich alle möglichen Tracks hören, um ein breites Spektrum an Audioerlebnissen zu bieten – von The NationalsHeaven über Big Bw von Fat Freddy's Drop bis hin zu Oscar Petersons A Foggy Day.
Im A-B-Vergleich mit dem ursprünglichen Zeppelin klang alles ausgesprochen fein abgestimmt: Der Bass bekam etwas mehr Raum, Stimmen – wo vorhanden – wirkten minimal klarer im Mix, und für mein Empfinden war der Hochtonbereich im Vergleich zum Original sogar etwas zurückgenommener.
Alles in allem macht das den Zeppelin Pro zu einem Traum für diejenigen, die klare, präzise Vocals lieben, die mit den eigenen Gefühlen resonieren – und nicht mit dem Lautsprecher selbst! Insgesamt ist es ein stimmiger Hörgenuss, schön ausdrucksstark, während lautere Tracks – die donnernden Drums von James Blakes "Fall Back", die sich durchsetzen – mit Nachdruck präsentiert werden.
Im direkten Vergleich wirkt das Hörerlebnis für mich wie ein dezentes Upgrade. Das ist kein Grund, den vorhandenen Zeppelin auszumustern – vielmehr soll der Klangcharakter des Zeppelin Pro näher an das Gesamtportfolio von Bowers & Wilkins herangeführt werden.
Er sieht auch traumhaft aus.
Optisch gesehen sind die Looks des Zeppelin Pro zweifellos ikonisch. Der stoffbezogene Lautsprecher ist als eigenständiges Gerät konzipiert – eine Stereo-Kopplung mehrerer Exemplare ist nicht möglich, wohl aber die Einbindung in ein Multiroom-System. Und ich bin überzeugt: Er wird in jedem Wohnzimmer zum Blickfang.
Die neue Einstellung des Downlights ist eine nette Spielerei – in meinen Hands-on-Aufnahmen passt das orange Licht besonders gut zum neuen Solar-Gold-Finish. Die Farbe ist ein Karamell-Goldton, den das gemischte Licht auf den Bildern vielleicht nicht ganz exakt wiedergibt. Sie trifft aber genau die Balance zwischen Beige und Eleganz, um als künftiger Klassiker durchzugehen.
Der Sockel gehört nicht zum Lieferumfang – er diente lediglich Demonstrationszwecken. Doch dank seiner soliden Standfläche lässt sich der Zeppelin Pro sicher auf jeder ebenen Fläche platzieren und macht dabei eine rundum gute Figur. Einige unauffällig platzierte Bedienelemente befinden sich entlang der oberen Rundung – so lässt sich der Zeppelin Pro auch ohne App direkt steuern.
Fazit
Insgesamt ist der Zeppelin Pro ein dezentes Upgrade gegenüber dem Zeppelin von vor drei Jahren. Das Pro-Modell zielt auf ein reiferes Klangerlebnis ab – und ich finde, dank der inneren Verbesserungen fügt sich der Lautsprecher nun deutlich stimmiger ins Gesamtportfolio von Bowers & Wilkins ein.
Und das ganz ohne Preisaufschlag: Mit einem Preis von €799 bleibt das Angebot für einen Lautsprecher dieser Klasse durchaus angemessen. Der einzige wirkliche Verzicht ist Amazon Alexa – aber die Steuerung per App statt per Sprachbefehl bekommt meine Zustimmung. Wenn das ein Ausschlusskriterium ist, lohnt sich ein Blick auf das Vorgängermodell – das wird derzeit oft reduziert angeboten.

Mike is T3's Tech Editor. He's been writing about consumer technology for 15 years and his beat covers phones – of which he's seen hundreds of handsets over the years – laptops, gaming, TV & audio, and more. There's little consumer tech he's not had a hand at trying, and with extensive commissioning and editing experience, he knows the industry inside out. As the former Reviews Editor at Pocket-lint for 10 years where he furthered his knowledge and expertise, whilst writing about literally thousands of products, he's also provided work for publications such as Wired, The Guardian, Metro, and more.
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