Der 90-Prozent-Anstieg von Insta360 zeigt, wohin die Reise geht – und zielt direkt auf DJI

Nach einem Rekordjahr und dem Start der X4 Air will Insta360 nun mit einer eigenen Drohnenmarke abheben

Aufnahme der Action-Kamera Insta360 X4 Air in einem Büro.
(Bildnachweis: Matt Kollat)

Nach fast einem Jahrzehnt, in dem Insta360 seine 360-Grad-Action-Kameras immer weiter verfeinert hat, nimmt das Unternehmen nun den Himmel ins Visier.

Kurz nach der Vorstellung der Insta360 X4 Air, einer leichten 8K-360-Kamera für Content Creator*innen, bereitet sich die Marke aus Shenzhen auf den nächsten großen Schritt vor: die Antigravity A1 Drohne.

Laut der South China Morning Post verzeichnete die Insta360-Mutter Arashi Vision im dritten Quartal 2025 einen Umsatzsprung von 92,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erzielte rund 413 Millionen US-Dollar – angetrieben durch die starke weltweite Nachfrage nach 360- und Action-Kameras.

Diesen Schwung nutzt das Unternehmen nun, um in neue Bereiche zu expandieren und investiert kräftig in Chip-Entwicklung und Luftbildtechnologie.

Vom GoPro-Konkurrenten zum Drohnen-Anwärter

Die neue Antigravity A1 ist die weltweit erste 8K-360°-All-in-One-Drohne unter 249 Gramm. Durch ihr geringes Gewicht fällt sie deshalb in vielen Ländern unter weniger strenge Vorschriften.

Ausgestattet mit einer optischen Einheit, die vom Flaggschiff Insta360 X5 stammt, liefert die A1 immersive Aufnahmen ohne blinde Flecken. Sie unterstützt zudem den typischen „unsichtbaren Drohnen“-Effekt, bei dem das Fluggerät vollständig aus der Aufnahme verschwindet.

Detailaufnahmen der Antigravity A1

(Image credit: Matt Kollat)

Für Insta360 ist das eine konsequente Weiterentwicklung. Die Marke steht seit Langem für modernste Optik und starke Software.

Mit der Antigravity-Serie bringt sie diese Kombination nun in die Luft – nahtlos integriert in denselben Workflow.

Ein harter Kampf gegen DJI

Der Schritt bringt Insta360 in direkten Wettbewerb mit DJI, dem weltweit führenden Drohnenhersteller, der mehr als 70 Prozent des Verbrauchermarkts kontrolliert.

Laut Einschätzungen von KrAsia-Analyst*innen profitiert Insta360 zwar von einer starken Markenpräsenz im Bereich der 360-Kameras, doch der Einstieg in den Drohnenmarkt erfordert große Investitionen in Lieferketten, Servicenetzwerke und Genehmigungsverfahren – Bereiche, in denen DJI klar vorne liegt.

Trotzdem könnte der Vorstoß von Insta360 eine eigene Nische schaffen. Der Fokus auf 360-Grad-Luftaufnahmen, intuitive Steuerung über Brille und Griff sowie das federleichte Design könnten Content Creator*innen ansprechen, die nach etwas Neuem suchen.

Wachstum, Risiko und was als Nächstes kommt

Hinter den Kulissen investiert Insta360 kräftig. Der Nettogewinn sank im letzten Quartal laut Berichten um rund 15,9 Prozent, da das Unternehmen stark in Forschung, Entwicklung und Marketing steckt.

Die Bruttomarge bleibt mit etwa 51 Prozent stabil, doch die Marke setzt klar auf Wachstum statt kurzfristige Gewinne.

Die Antigravity A1 soll in Kürze auf den Markt kommen, die regionalen Preise sind allerdings noch nicht bekannt. Wir rechnen damit, dass die A1 das mittlere bis Premium-Segment anvisiert – für Enthusiast*innen, die 360-Grad-Freiheit ohne Masse und Bürokratie suchen.

Nachdem Insta360 gezeigt hat, was mit Action-Kameras möglich ist, will das Unternehmen jetzt den Himmel erobern.

Matt Kollat
Section Editor | Active

Matt Kollat is a journalist and content creator who works for T3.com and its magazine counterpart as an Active Editor. His areas of expertise include wearables, drones, fitness equipment, nutrition and outdoor gear. He joined T3 in 2019. His byline appears in several publications, including Techradar and Fit&Well, and more. Matt also collaborated with other content creators (e.g. Garage Gym Reviews) and judged many awards, such as the European Specialist Sports Nutrition Alliance's ESSNawards. When he isn't working out, running or cycling, you'll find him roaming the countryside and trying out new podcasting and content creation equipment.

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