Hisense U7N im Test: ein Mini-LED-Fernseher mit großem Funktionsumfang zu einem bemerkenswert niedrigen Preis

Dieser Mini-LED von Hisense bietet große Bildschirme zu nicht allzu hohen Preisen – und die Bildqualität ist wirklich sehr gut

Hisense U7N im Test
(Bildnachweis: Future)
T3 Fazit

Für Fans von 4K, die große Bilder wollen, ohne ein Vermögen auszugeben, hat der Hisense U7N viel Zufriedenstellendes zu bieten – und er ist auch kein schlechter Gaming-Monitor. Verlass dich nicht auf die Leistung beim Upscaling oder auf den Sound, denn es gibt Schlimmeres.

Pro
  • +

    Helle, detaillierte Bilder

  • +

    Gut realisierte Benutzeroberfläche

  • +

    Beeindruckende Ausstattung mit guten Gaming-Features

Kontra
  • -

    Einige Instabilitäten bei der Hintergrundbeleuchtung und ein Mangel an echtem Schwarz

  • -

    Der Upscaler ist nicht so versiert, wie er glaubt

  • -

    Flacher und unaufdringlicher Klang

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Für große Bilder bei relativ geringem Aufwand ist Hisense schon seit einiger Zeit erfolgreich – und die Integration der neuesten Technologien scheint die Aggressivität der Preisgestaltung nicht im Geringsten beeinträchtigt zu haben.

Die U7N-Reihe (in Großbritannien speziell als U7NQTUK bekannt, manchmal in anderen Gebieten als U7 abgekürzt) ist ein weiteres Beispiel: großer Fernseher, große Ausstattung, bemerkenswert kleiner Preis. Alles, was jetzt noch fehlt, ist eine große Leistung, und der Job ist erledigt. Wie schneidet Hisense ab?

Hisense U7N: Preis & Verfügbarkeit

Getestet wird der 65-Zoll Hisense U7N, Codename 65U7NQTUK. Es ist jetzt auf dem Markt, zusammen mit anderen Modellgrößen von 55, 75 und 85 Zoll. Die besten Preise für all diese Größen findest du im oben eingebetteten Shopping-Widget. 

Das 65-Zoll-Modell kostet dich in Großbritannien 1599 £. In den Vereinigten Staaten, wo die Preisgestaltung für Fernseher tendenziell aggressiver ist, kann man ihn für sehr verlockende 1099 $ bekommen. In Australien ist er mit 2299 AU$ ähnlich verlockend. 

Ich vermute, es wird nicht lange dauern, bis dieses Modell nicht nur im Kontext der besten Fernseher, sondern auch der besten Fernseher unter 1.000 Euro betrachtet wird, da es üblich ist, dass Angebote für solche Geräte recht schnell aufkommen.

Hisense U7N im Test: Features & Neuheiten

Hisense U7N im Test

(Image credit: Future)

Der Hisense U7N ist ein Mini-LED-Fernseher – das bedeutet, dass er eine große Anzahl winziger LEDs zur Hintergrundbeleuchtung seines Panels verwendet. Bei diesem 65-Zoll-Modell sind diese LEDs in 384 Dimmzonen unterteilt, die individuell gesteuert werden können – was theoretisch zumindest eine sehr präzise Steuerung der Hintergrundbeleuchtung bedeutet. Was wiederum eine gute Kontrastleistung bedeuten sollte.

Natürlich müssen die Informationen erst auf das Hisense-Gerät gelangen, bevor diese intelligente Hintergrundbeleuchtungstechnologie zum Einsatz kommen kann, und dafür gibt es viele Möglichkeiten. WLAN ist entweder über Dualband oder über eine Ethernet-Buchse verfügbar, was Apple AirPlay 2 ins Spiel bringt, und es gibt auch eine drahtlose Bluetooth-Verbindung. 

Die wichtigsten physischen Anschlüsse umfassen TV-Antennenanschlüsse, vier HDMI-Buchsen, ein Paar USB-A-Steckplätze (einer 3.0, der andere 2.0), einen Composite-Eingang und einen CI-Slot, während die Ausgänge zu einem Pre-Out für einen Subwoofer, einer Kopfhörerbuchse und einem digitalen optischen Ausgang führen. Alle vier HDMI-Eingänge entsprechen dem 2.1-Standard mit Unterstützung für ALLM, VRR und FreeSync Premium Pro, aber nur zwei haben eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hz und nur einer ist eARC-fähig.

Hisense U7N im Test

(Image credit: Future)

Das 4K-Panel unterstützt High Dynamic Range gemäß den Standards HLG, HDR10, HDR10+ und Dolby Vision IQ, und der Filmmaker-Modus ist ebenfalls an Bord. Für den Klang ist der Hisense mit den Audio-Standards Dolby Atmos und DTS Virtual:X kompatibel – obwohl sein 2.1-Kanal-Soundsystem offensichtlich nicht darauf ausgelegt ist, ein bedeutendes räumliches Klangerlebnis zu bieten.

Unabhängig von der Art oder Qualität der Inhalte, die du ansehen möchtest, wird dies von der neuesten Version des Hi-View Engine Pro von Hisense verarbeitet – hier mit szenenweiser künstlicher Intelligenz (KI)-Verarbeitung. Ein großer Teil der Leistung dieses Prozessors wird der Hochskalierung von Inhalten unter 4K gewidmet – das Ziel ist, jedes einzelne Bild in Echtzeit zu analysieren, um Helligkeit, Kontrast und Farbe zu optimieren. Es ermöglicht dem U7N auch, im Spielmodus eine Eingabeverzögerung von weniger als 10 ms zu liefern – das ist gar nicht mal so übel. Das plötzliche Auftauchen der allgegenwärtigen Game Bar, die Zugang zu nützlichen Einstellungen während des Spiels bietet, ist ebenfalls ein nettes Detail. 

Der Hi-View Engine Pro ist auch das Gehirn hinter der VIDAA 7.6 Smart-TV-Oberfläche von Hisense. Nach den vorherrschenden Standards ist dies ein erfreulich sauberes und übersichtliches System – die Inhalte sind in Reihen angeordnet und können auf logische Weise navigiert werden. Alle großen Streamingdienste sind verfügbar, ebenso die britischen Catch-up- und On-Demand-TV-Apps. VIDAA-Kanäle sind enthalten, von denen ebenfalls eine beträchtliche Menge an lohnenswertem kostenlosem Inhalt verfügbar ist. Es ist ein schnelles und gut organisiertes Interface, von dem sich einige bekanntere Alternativen eine Scheibe abschneiden könnten.

Hisense U7N im Test: Leistung

Hisense U7N im Test

(Image credit: Future)

Schon beim Auspacken wird deutlich, dass Hisense das Versprechen der Mini-LED-Konfiguration dieses Fernsehers eingelöst hat: Der U7N liefert helle, lebendige Bilder. Das ist natürlich nicht das A und O der TV-Leistung, aber es ist ein ebenso guter Ausgangspunkt wie jeder andere. Wenn dein Raum hell erleuchtet ist, sei es natürlich oder elektrisch, musst du deine Lampen nicht ausschalten oder deine Vorhänge schließen, um die Bildqualität des U7N zu genießen.

Gib ihm ein paar gut gemasterte native 4K-Inhalte, idealerweise mit HDR-Elementen, und es gibt viel zu genießen, abgesehen von der einfachen Helligkeit der Bilder. Die Detailgenauigkeit ist beeindruckend, vor allem bei den Texturen, und auch die Kontrolle über recht enge, komplizierte Muster ist gut. Die Kantendefinition ist überzeugend, und die Tiefenschärfe in den Szenen, in denen sie benötigt wird, ist bemerkenswert.

Die Farbpalette ist zwar eher kräftig als neutral, aber nicht so übertrieben, dass es unnatürlich wirkt. Hauttöne sind realistisch, und der Hisense kann Nuancen von Schattierungen herausarbeiten und Variationen in Bereichen bieten, die in weniger fähigen Händen zu großen, gleichförmigen Farbflächen werden könnten. Er ist besonders geschickt darin, Abstufungen und Feinheiten in den hellen und klaren Weißtönen darzustellen, die er erzeugen kann.

Bis auf die anspruchsvollsten Bewegungen wird alles souverän gemeistert, und die allgemeine Ausgeglichenheit der 4K-Bilder ist beeindruckend. Wenn du vorhast, häufiger Inhalte dieses Standards auf deinem U7N zu konsumieren, wird es dir keine Verdruss bereiten, sie anzusehen. Auch der Filmmaker-Modus kann dir den Spaß nicht allzu sehr verderben, auch wenn er wie üblich die Helligkeit selbst der Bilder, die eigentlich hell sein sollten, abschwächt.

Hisense U7N im Test

(Image credit: Future)

Bei den Schwarztönen ist er nicht ganz so versiert, aber um ehrlich zu sein, ist „Schwarz“ hier eher Mangelware. Ein „sehr, sehr dunkles Grau“ ist eine genauere Beschreibung dessen, was der Hisense liefert, und das wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass die Hintergrundbeleuchtung des Bildschirms nicht immer kontrolliert werden kann. Trotz der vielen einzelnen Dimmzonen ist der U7N nicht frei von Halo- oder Blooming-Effekten um helle Objekte, die auf einem dunklen Hintergrund erscheinen – und wenn sie sich bewegen (zum Beispiel scrollender weißer Text auf einem schwarzen Hintergrund), ist es besonders auffällig.

Als Upscaler leistet der U7N solide Arbeit mit 1080p Full-HD-Inhalten, was bedeutet, dass er für die meisten Mainstream-Fernsehsendungen gut geeignet ist. Das Gesamtbild wird etwas weicher, und die Detailgenauigkeit leidet ein wenig, aber im Großen und Ganzen schlägt sich der Hisense ziemlich gut. Sinkt die Auflösung des Inhalts unter dieses Niveau, kann der U7N jedoch nicht verbergen, wie sehr er gefordert wird: Kanten werden stufig, Bewegungen wirken ungenau, und um bewegte Objekte tritt in nahezu allen Situationen ein sichtbares Flimmern auf. Mit 65 Zoll ist dieser Bildschirm größer als der britische Durchschnitt, und so werden seine Unzulänglichkeiten als Upscaler für richtig veraltete Inhalte nur allzu deutlich.      

Hisense U7N im Test

(Image credit: Future)

Der Hisense U7N ist nicht der erste Fernseher, dessen Tonqualität stark im Widerspruch zu der seiner Bilder steht, und ich bezweifle, dass er der letzte sein wird. Dennoch ist es erwähnenswert, dass der Klang dieses Hisense flach und kraftlos ist und ziemlich gestresst und schrill wird, wenn man unvorsichtig genug ist, die Lautstärke zu weit aufzudrehen.

Bei bescheidenen Lautstärken ist der Klang recht klar und offen, aber es gibt so gut wie keine Präsenz in den tiefen Frequenzen und einen Mangel an Dynamik, der selbst die dramatischsten Szenen nüchtern klingen lässt. Du musst nicht allzu viel Geld für eine der besten Soundbars ausgeben, um eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem hier angebotenen zu erzielen.

Hisense U7N im Test: Design & Benutzerfreundlichkeit

Hisense U7N im Test

(Image credit: Future)

Fernseher im Allgemeinen, und insbesondere erschwinglichere Fernseher, neigen dazu, nicht so sehr „entworfen“ als vielmehr „konstruiert“ worden zu sein. Wir kaufen einen Fernseher, um die Bilder zu sehen, die er liefert, anstatt ihn als eigenständiges Objekt zu bewundern. Solange er einen einigermaßen schmalen Rahmen um den Bildschirm hat, einen effektiven Standfuß oder Füße besitzt und nicht zu tief ist, um an der Wand hängend gut auszusehen, ist die Aufgabe im Wesentlichen erfüllt.

Und genau das hat Hisense mit dem U7N getan. Es ist sehr gut verarbeitet und die Materialien fühlen sich robust genug an, um eine ganze Weile zu halten. Die Ränder um den Bildschirm sind schön schmal – 3,5 mm an drei Seiten und 13 mm am unteren Rand. Die Metallfüße benötigen nur jeweils zwei Schrauben, um sie sicher zu befestigen, verfügen über ein rudimentäres Kabelmanagement und sind mit einer Kunststoffabdeckung versehen, die für einen aufgeräumten Look sorgt. Und sie sind nah genug beieinander, dass der Fernseher auch auf einer relativ kleinen Fläche stehen kann. Wenn du ihn an der Wand montieren möchtest: Der U7N kommt auf eine Tiefe von 77 mm, ein Gewicht von handlichen 19 kg und ist mit VESA-Kompatibilität ausgestattet.

Hisense U7N im Test

(Image credit: Future)

Die Hisense wird mit einer bemerkenswert langen, aber sinnvoll gestalteten Fernbedienung geliefert, die über angemessen große Tasten verfügt. Ein Teil der Länge lässt sich durch die große Solarzelle am unteren Ende erklären – es gibt auch einen USB-C-Anschluss zum Aufladen des Akkus, falls die Sonne mal nicht reicht.

Wenn dir das alles ein bisschen zu wenig Technik ist, ist der U7N mit Apple HomeKit kompatibel, und auch Amazon Alexa und Hisense VIDAA Sprachsteuerung sind verfügbar. Die Mikrofontaste befindet sich genau in der Mitte der Fernbedienung, sodass sie auch in einem abgedunkelten Heimkino leicht zu finden ist. Der U7N ist auch mit der VIDAA-Steuerungs-App kompatibel, die nahezu alle Funktionen der Fernbedienung dupliziert – aber sehr praktisch ist, um den Startbildschirm der Smart-TV-Oberfläche neu anzuordnen, wenn schon für nichts anderes.

Die Einrichtung ist einfach, dank der Menüs, die eine gute Balance zwischen Tiefe und Übersichtlichkeit bieten. Einige Tüftler:innen werden sich danach sehnen, tiefer in die Details ihrer TV-Einstellungen einzutauchen, aber der Rest von uns wird dankbar sein, dass eine sehr ansehnliche Bildqualität ohne allzu viel Aufwand erreicht werden kann. 

Hisense U7N im Test: Urteil

Hisense U7N im Test

(Image credit: Future)

Der Hisense U7N macht vieles richtig. Wenn du also große Bilder willst, ohne viel Geld auszugeben, dann ist dieser Fernseher genau das Richtige für dich – und er ist auch kein schlechter Gaming-Monitor. 

Wenn du dich nicht auf die Upscaling-Performance oder die Klangqualität verlässt, hast du ein solides 4K-Panel zu einem vernünftigen Preis. Je mehr der Preis sinkt, desto besser wird das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses empfehlenswerten Sets.

Ebenfalls eine Überlegung wert

Da die TV-Hersteller keine Anzeichen zeigen, den 12-monatigen Modellzyklus aufzugeben, weiß jede:r vernünftige Kund:in, dass es Schnäppchen gibt, wenn man sich die Vorjahresmodelle ansieht – schließlich wird ein guter Fernseher nicht zu einem Ladenhüter, nur weil er ein Jahr alt ist. 

Die beste Möglichkeit, dasselbe Geld wie für den Hisense 65-Zoll U7N auszugeben, ist im Moment der Kauf des 65-Zoll QN95C von Samsung. Dieses QLED-Modell von 2023 ist zwar nicht ganz perfekt, aber es ist nicht weit davon entfernt – es kombiniert helle, kontrastreiche Bilder mit beeindruckender Farbtreue und überzeugender Schwarztiefe. Auch er ist ein großartiger Gaming-Monitor.

Simon Lucas is a freelance technology journalist and consultant, with particular emphasis on the audio/video aspects of home entertainment. Before embracing the carefree life of the freelancer, he was editor of What Hi-Fi? magazine and website – since then, he's written for titles such as Wired, Metro, the Guardian and Stuff, among many others. Should he find himself with a spare moment, Simon likes nothing more than publishing and then quickly deleting tweets about the state of the nation (in general), the state of Aston Villa (in particular) and the state of his partner's cat.