Kerstin Findeisen
Wearables bekommen ständig Stabilitäts- und Bugfix-Updates – oft so unauffällig, dass wir sie kaum bemerken.
Auch Whoop hat jetzt still und leise ein neues Firmware-Update für das Whoop 5.0 und das Whoop MG ausgerollt. Doch diesmal steckt eine Zeile in den Patchnotes, die aufhorchen lässt:
Das Update soll die „Datenpräzision unter hohem Druck“ verbessern. Dabei geht es allerdings weder um Batterie- noch um Blutdruck, sondern schlicht um „hohen Druck“ – was auf den ersten Blick etwas seltsam klingt.
Was also steckt hinter diesem Update? Laut einer Analyse von the5krunner gibt es mehrere mögliche Erklärungen. Atmosphärischer oder Unterwasserdruck scheiden aus, da das Whoop kein Barometer besitzt. Blutdruck ist ebenfalls unwahrscheinlich, da Whoop ihn nicht direkt misst. Die plausibelste – wenn auch unspektakuläre – Deutung ist daher: Banddruck. Also, wie fest das Armband am Handgelenk sitzt.
Intelligenteres Handling könnte helfen
Das Update scheint ein bekanntes Problem anzugehen: Wenn Nutzer*innen das Whoop-Band zu fest tragen, kann der optische Sensor fehlerhafte Messwerte liefern.
Durch den Druck auf die Haut verändert sich der Blutfluss – das führt zu sprunghaften Herzfrequenzkurven oder unruhigen HRV-Daten, besonders bei Bewegung. Laut Whoop erkennt das Update solche „zu strammen“ Momente jetzt besser und korrigiert sie automatisch.
Am wahrscheinlichsten ist, dass die Firmware bei auffälligen Signalmustern reagiert: Sie markiert die Daten, wechselt in einen angepassten Verarbeitungsmodus und überprüft das Ergebnis, bevor es gespeichert wird. Da Whoop einen großen Teil der Auswertung in der Cloud vornimmt, ist auch denkbar, dass das System die Daten nachträglich bereinigt, statt alles in Echtzeit am Handgelenk zu verarbeiten.
Spektakulärere Theorien machen dagegen wenig Sinn – das Band kann den Anpressdruck schließlich nicht direkt messen, und auch ein ausgeklügeltes LED-Switching verrät nichts über die Festigkeit des Sitzes. Wahrscheinlicher ist also eine smartere Signalfilterung, wenn die Werte instabil werden.
Verbesserungen der täglichen Genauigkeit
Wenn du ein Whoop 5.0 oder MG nutzt und bei gleichmäßigen Belastungen sprunghafte Herzfrequenzen oder unruhige HRV-Daten beobachtest – besonders, wenn du das Band für Intervalle oder Krafttraining ziemlich fest trägst – könnte dieses Update etwas von diesen Ungenauigkeiten reduzieren.
Ein Allheilmittel ist es jedoch nicht. Der Sitz des Bands bleibt entscheidend: Es sollte eng, aber nicht zu stramm sitzen (ein Finger sollte noch unter das Band passen). Wenn die Messungen bei hochintensiven Belastungen weiterhin unruhig sind, kann der Any-Wear Oberarm-Sleeve helfen.
Im Grunde ist das Update eine kleine Hinter-den-Kulissen-Anpassung, die die Alltagsgenauigkeit etwas verlässlicher machen kann – besonders, wenn man dazu neigt, das Band zu fest zu schnallen. Kein riesiges Feature, aber ein nützliches. Wenn deine Kurven nach dem Update glatter aussehen, wo sie vorher noch unruhig waren, hat das „High Pressure“-Update genau das getan, wofür es gedacht ist.

Lee Bell is a freelance journalist and copywriter specialising in all things technology, be it smart home innovation, fit-tech and grooming gadgets. From national newspapers to specialist-interest titles, Lee has written for some of the world’s most respected publications during his 15 years as a tech writer. Nowadays, he lives in Manchester, where - if he's not bashing at a keyboard - you'll probably find him doing yoga, building something out of wood or digging in the garden.