Bang & Olufsen Beoplay EX im Test: die elegantesten True-Wireless-Ohrhörer?

Dieser Testbericht der Bang & Olufsen Beoplay EX richtet sich an alle, die auf der Suche nach einigen der besten True-Wireless-Ohrhörer sind – und dabei kein festes Budget haben. Sie sind zwar teuer, aber definitiv ihr Geld wert.

Bang & Olufsen hat sich einen starken Ruf erarbeitet, wenn es darum geht, exzellenten Klang mit außergewöhnlich stilvollem Design zu verbinden. Ihre Produkte gehören zweifellos zu den besten Noise-Cancelling-Kopfhörern für modebewusste Nutzer:innen – und auch im Bereich der True-Wireless-Ohrhörer wird dieser Anspruch überzeugend erfüllt.

Die neuesten In-Ear-Kopfhörer von Bang & Olufsen, die Beoplay EX, überzeugen mit hervorragender Klangqualität, aktiver Geräuschunterdrückung und vollständig wasserdichtem Design. So lief es, als ich sie ausprobiert habe …

Bang & Olufsen Beoplay EX Bewertung: Preis und Neuheiten 

Die Bang & Olufsen Beoplay EX sind ab sofort erhältlich und kosten etwa 400 US-Dollar, 350 Pfund in Großbritannien und 650 AU-Dollar in Australien – über die Widgets auf dieser Seite lassen sich die aktuell besten Online-Angebote finden.

B&O bietet zudem zwei weitere True-Wireless-Modelle an: die Bang & Olufsen Beoplay EQ und die Beoplay E8 Sport.

Die Bang & Olufsen Beoplay EX unterscheiden sich in mehreren Punkten von den beiden anderen Modellen. Zum einen verfügen sie über einen Steg und sind nicht einfach nur rund geformt, zum anderen sind sie das am besten gegen Wasser geschützte Modell im Portfolio von Bang & Olufsen. Zudem sind in den EX-Ohrhörern größere 9,2-mm-Treiber verbaut, was für kräftigeren und hochwertigeren Klang sorgen dürfte.

Bang & Olufsen Beoplay EX im Test: Design und Passform 

Wie man es von dieser High-End-Audiomarke erwarten darf, sind die Bang & Olufsen Beoplay EX ein ausgesprochen stilvolles Paar True-Wireless-Ohrhörer. Ein herabhängender Steg im AirPods-Stil und ein spiegelndes Touchpad auf der Außenseite verleihen ihnen eine edle Note – und zugleich sind sie praktisch und funktional gestaltet.

Erhältlich sind sie in drei Farbvarianten: Anthracite Oxygen (eine Kombination aus Blau und Schwarz), Black Anthracite und Gold Tone.

Ich habe das goldene Modell getestet – die Ohrhörer wirken farblich eher nude mit goldenen Touch-Bedienflächen und werden in einem dazu passenden Ladecase in leicht roségoldenem Ton geliefert. Ich bin ein großer Fan des Designs. Dezent würde ich sie zwar nicht nennen, aber sie sehen beim Tragen ziemlich stylisch aus und stehen dabei nicht allzu weit hervor. Einziger kleiner Kritikpunkt: Auf dem Touchpad bleiben nach der Nutzung sehr schnell Fingerabdrücke zurück.

Das Ladeetui ist mit Maßen von 66,2 × 48 × 22,1 mm etwas größer als bei manchen anderen Modellen, passt aber dennoch problemlos in die Manteltasche – und mit rund 53 g Gewicht fällt es dort kaum zur Last.

Ich empfand die Bang & Olufsen Beoplay EX über Stunden hinweg als äußerst angenehm zu tragen. Jeder Ohrhörer wiegt etwa 6 g, was absolut im Rahmen liegt, und im Lieferumfang befinden sich vier verschiedene Größen an Silikonaufsätzen, um den optimalen Sitz zu gewährleisten. Zusätzlich liegt ein Satz „Comply“-Memory-Foam-Aufsätze bei, die einen noch sichereren und individuelleren Sitz bieten. Für mich waren sie allerdings zu groß.

Egal ob beim Laufen oder Krafttraining – diese Ohrhörer eignen sich hervorragend für sportliche Aktivitäten. Sie saßen bei mir sicher im Ohr und sind nach IP57 zertifiziert, also vollständig wasserdicht. Sie sind auch staubdicht, sodass sie unterschiedlichsten Bedingungen und Umgebungen problemlos standhalten.

Die Steuerung der Ohrhörer über die Touchpads ist unkompliziert: Einmal tippen auf der rechten Seite pausiert oder startet die Wiedergabe, zweimal tippen springt zum nächsten Titel. Auf der linken Seite wechselt ein Tipp zwischen den Geräuschunterdrückungsmodi, zwei Tipper führen zum vorherigen Track zurück. Durch Gedrückthalten lässt sich zudem die Lautstärke anpassen, und auch Anrufe lassen sich über die Touchsteuerung bedienen. Allerdings gibt es keine Möglichkeit, den Sprachassistenten des Smartphones direkt aufzurufen. Ich kam mit den voreingestellten Steuerungen gut zurecht – was auch ganz praktisch ist, denn in der App lassen sie sich nicht neu belegen.

Was die Akkulaufzeit betrifft, bewegen sich die Ohrhörer im soliden Mittelfeld. Mit aktivierter Geräuschunterdrückung sind etwa sechs Stunden ununterbrochene Nutzung möglich, ohne ANC kommt man auf rund acht Stunden – das Ladeetui liefert insgesamt bis zu 20 Stunden zusätzliche Wiedergabezeit.

Sobald der Akku leer ist, benötigen die Ohrhörer etwa anderthalb Stunden zum Aufladen, während das Case knapp unter 2 Stunden benötigt. Das Etui lässt sich auch mit einem kompatiblen kabellosen Ladegerät aufladen.

Bang & Olufsen Beoplay EX im Test: Leistung und Funktionen 

Mit zwei 9,2-mm-Treibern – den größten, die B&O je in einem TWS-Kopfhörer verbaut hat – liefern die Bang & Olufsen Beoplay EX einen herausragenden Klang.

Ich habe unterschiedlichste Titel gehört – von R’n’B über klassischen Rock bis hin zu elektronischer Tanzmusik. Die Nutzung war ein echtes Vergnügen: Der Klang ist bemerkenswert klar und präzise. Man kann jeden Gitarrenklang, jeden Hintergrundgesang und jeden Trommelschlag hören.

Die Klangbühne ist breit und ausgewogen – der Bass überlagert nichts, bringt aber genügend Druck mit, um den Songs Energie zu verleihen. Auch der Mitteltonbereich wirkt lebendig und natürlich, während die höheren Frequenzen klar und mühelos durchkommen.

Mit der Bang-&-Olufsen-Smartphone-App, die für Android und iOS verfügbar ist, eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten in Sachen Klanggestaltung. Ein manueller Equalizer ist vorhanden, allerdings in ungewohnter Form: Statt klassischer Balken bewegt man einen Schieberegler innerhalb eines Kreises, um den Klang heller, wärmer, entspannter oder dynamischer wirken zu lassen. Für alle, die sich mit Höhen- oder Bassreglern nicht auskennen, ist das deutlich einfacher – die Bedienung erklärt sich weitgehend von selbst.

Einzig beim Hören von Sprachinhalten – sei es in Podcasts oder bei gestreamten Videos – hatte ich kleinere Probleme: Bei niedriger Lautstärke wirkten Stimmen etwas zu leise, dreht man sie hoch, klangen sie dagegen oft zu laut und leicht schrill. Zum Glück bietet die App einige spezifische Klangmodi zur Auswahl, und mit der Einstellung „Podcast“ ließ sich das Problem größtenteils beheben.

Neben der Klanganpassung lässt sich über die Smartphone-App auch die Geräuschunterdrückung aktivieren. In ruhigerer Umgebung leistete die Geräuschunterdrückung gute Arbeit und blendete störende Geräusche zuverlässig aus – etwa im Büro oder unterwegs auf der Straße. Andererseits hatte ich in besonders lauten Umgebungen, etwa in der Londoner U-Bahn, Mühe, meinen Podcast zu verstehen. Dort konnte die Geräuschunterdrückung nicht ganz überzeugen.

Wer mitbekommen möchte, was in der Umgebung passiert, kann den Transparenzmodus aktivieren. Der lässt bestimmte Außengeräusche durch. Durchsagen während der Fahrt oder den Straßenverkehr auf dem Weg zum Laden konnte ich klar und deutlich hören, das ist also eine Funktion, die mich auch überzeugt hat.

Im Steg sind sechs Mikrofone verbaut, was für eine klare und deutliche Gesprächsqualität auf beiden Seiten sorgt. Zudem kommt eine „intelligente Beamforming-Technologie“ zum Einsatz, die Hintergrundgeräusche gezielt herausfiltert. Den Rückmeldungen meiner Gesprächspartner:innen zufolge funktionierte das auch zuverlässig.

In Sachen Konnektivität setzen die Bang & Olufsen Beoplay EX auf Bluetooth 5.2 und unterstützen die Codecs SBC, AAC und aptX Adaptive.

Die Ersteinrichtung war dank Google Fast Pair unkompliziert – einfach das Case öffnen, und das Smartphone erkannte die Ohrhörer sofort. Ich war innerhalb von Sekunden startklar.

Das Koppeln mit einem zweiten Gerät dauerte etwas länger. Dafür muss man das Etui öffnen und beide Touchpads gleichzeitig drücken, bis die LED blau leuchtet. Es hat bei mir etwas gedauert, bis es funktioniert hat, aber am Ende klappte es.

Dank Multipoint-Kopplung lassen sich bis zu zwei Geräte gleichzeitig verbinden – das macht den Alltag deutlich einfacher. Wenn man etwa gerade ein Video auf dem Tablet schaut und ein Anruf auf dem Smartphone eingeht, muss man nicht erst umständlich umschalten.

Bang & Olufsen Beoplay EX im Test: Urteil

Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Die Bang & Olufsen Beoplay EX gehören zu den optisch attraktivsten True-Wireless-Ohrhörern überhaupt. Das ist ein gewagtes Statement, aber ich stehe dazu. Sie strahlen in jeder Hinsicht Eleganz und Stil aus. Ich liebe, wie sie in meinen Ohren aussehen.

Kombiniert man das mit einem hervorragenden, individuell anpassbaren Klang, hat B&O hier einen echten Volltreffer gelandet. Klar, präzise und sauber im Klang überzeugen sie quer durch alle Musikrichtungen – und es ist großartig, den Sound je nach Inhalt individuell anpassen zu können.

Wenn ich etwas ändern könnte, dann wäre es die Akkulaufzeit. Manche Ohrhörer, wie etwa die Philips Fidelio T1, bieten insgesamt bis zu 48 Stunden Wiedergabezeit – da wirken 20 Stunden im Vergleich etwas mager, insbesondere angesichts des hohen Preises.

Bang & Olufsen Beoplay EX im Test: Alternativen

Für Nutzer:innen von iPhone und iPad lohnt sich nach wie vor ein Blick auf die Apple AirPods Pro – sie sind deutlich günstiger als dieses Modell. Sie machen in allen Bereichen eine gute Figur – sitzen bequem, liefern einen detailreichen Klang, und die Geräuschunterdrückung sorgt zuverlässig dafür, dass man sich ganz auf die Musik konzentrieren kann.

Eine weitere absolut empfehlenswerte Alternative sind die Sony WF-1000XM4. Auch sie sind deutlich günstiger als die Bang & Olufsen Beoplay EX. Für die meisten dürften sie die bessere Wahl sein, da sie in allen Disziplinen als echte Allrounder überzeugen.