Honor 200 im Test: Eine starke Alternative zu Google und Samsung
Mit attraktivem Preis und einem optischen Zoomobjektiv ist das Honor 200 definitiv einen Blick wert
Das Honor 200 ist preislich perfekt positioniert, um mit dem Google Pixel 8a und dem Samsung Galaxy A55 mitzuhalten. In mehreren Bereichen vermag es diese sogar zu übertreffen, insbesondere dank der respektablen Zoom-Kamera und der großzügigen Akkukapazität. Allerdings bringt die Software einige Eigenheiten mit sich, und das gebogene Display erweist sich nicht immer als ideal für eine reibungslose Bedienung. Dennoch sind das keine Gründe, diese bekannte Alternative sofort abzuschreiben. Besonders Fotofans sollten das Honor 200 als gelungenes und erschwingliches Handy nicht übersehen.
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Die 2,5-fache Zoomkamera macht das Honor 200 deutlich attraktiver.
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Starke Kameraqualität, sowohl bei Tageslicht als auch bei Nacht.
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Solide Akkulaufzeit und schnelles Aufladen.
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Einige nervige Software-Eigenheiten, von Wischgesten bis hin zu Benachrichtigungsproblemen.
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Das gebogene Display kann die Bedienung manchmal erschweren.
Warum können Sie T3 vertrauen?
Bilal Fahmi
Als ich zum ersten Mal hörte, dass das Honor 200 außerhalb Chinas erscheint, hat vor allem der offizielle Preis im Vereinigten Königreich mein Interesse geweckt. Wie ich bei der offiziellen Launch-Veranstaltung schrieb, will Honor mit dem neuen Modell das Google Pixel 8a als eines der besten erschwinglichen Smartphones herausfordern.
Da ich das Pixel 8a sechs Wochen lang als mein Haupthandy genutzt hatte, bevor ich für den Test zum Honor 200 wechselte, konnte ich sehr gut vergleichen, ob Honor wirklich das Zeug hat, Googles Champion herauszufordern. Mein Test in Malta hat die Kamera dabei besonders auf die Probe gestellt.
Es gibt aber deutliche Unterschiede: Das Honor 200 ist deutlich größer, hat ein gebogenes Display und die Software unterscheidet sich stark. Preislich sind beide Geräte aber Top-Angebote. Dank des 2,5-fachen Zoomobjektivs in der Kamera ist das Honor 200 eine der besten Android-Smartphones, wenn man viel Leistung für wenig Geld sucht.
Honor 200 im Test: Preis & Verfügbarkeit
Das Honor 200 ist ab dem 28. Juni 2024 im Verkauf. Zurzeit läuft die Vorbestellungsphase, bei der es einen JBL Charge Lautsprecher kostenlos dazu gibt. Meiner Meinung nach ein ziemlich gutes Angebot, wenn man bedenkt, dass der Lautsprecher normalerweise mehrere hundert Pfund kostet – ich selbst nutze meinen oft im Garten, wenn das Wetter passt.
Das Honor 200 kostet 499,99 £ und tritt damit gegen das Google Pixel 8a und andere Geräte wie das Nothing Handy (2) an, das seit der Markteinführung im Preis gefallen ist. Über dem Basismodell gibt es außerdem die Pro-Version für 699,99 £, die noch mehr Leistung bietet.
Honor 200 im Test: Was ist neu?
Das Honor 100 wurde hier bei T3 nie ausführlich getestet – als Technik-Redakteur konzentriere ich mich meist auf Produkte im mittleren bis höheren Preissegment, inklusive einiger erschwinglicher Modelle, wenn relevant. Das Honor 200 verbessert seinen Vorgänger vor allem in einem wichtigen Punkt: den Kameras.
Abgesehen davon sind die beiden Smartphones ziemlich ähnlich: Beide besitzen ein 6,7-Zoll-Display, sind mit dem Qualcomm Snapdragon 7 Gen 3 Prozessor ausgestattet und laufen auf Googles Android mit Honors MagicOS als Oberfläche.
Wesentliche Neuerungen des Honor 200 sind die leicht erhöhte Akkukapazität (von 5.000 auf 5.200 mAh) sowie die Ergänzung der Hauptkamera durch eine 50-Megapixel-Kamera mit 2,5-fachem optischem Zoom, zusätzlich zur 50-MP-Hauptkamera und einer 12-MP-Weitwinkelkamera.
Honor 200 im Test: Design & Display
Das Honor 200 sieht zwar nicht wie eine Kopie seines Vorgängers aus, hat aber ein komplett neues Design für die Kameraeinheit auf der Rückseite bekommen. Diesmal setzt Honor auf eine ovale Erhebung, wie ich sie bei keinem anderen Handy zuvor gesehen habe.
Anfangs war ich skeptisch, doch inzwischen gefällt mir der Look richtig gut. Viele chinesische Hersteller setzen aktuell auf riesige, kreisrunde Kameramodule – Huawei und Xiaomi zum Beispiel. Die ovale Form verschafft Honor hier einen echten Wiedererkennungswert. Die vier kreisförmigen Objektive sind tiefschwarz und fügen sich dadurch fast nahtlos in die schwarze Fläche des Kamerapods ein.
Laut den Specs gibt es das Honor 200 in Coral Pink, Moonlight White, Emerald Green und Schwarz. Mein Testgerät, das du hier siehst, wirkt auf mich eher wie das Pro-Modell in „Ocean Cyan“ – vor allem wegen der metallisch schimmernden „Wellen“ auf der Rückseite. Die Verpackung bestätigt allerdings, dass es tatsächlich Emerald Green ist. Ohne die mitgelieferte transparente Hülle sieht das Gerät noch einmal deutlich schöner aus.
Nachdem ich wochenlang das handliche 6,1-Zoll-Display des Google Pixel 8a genutzt hatte, war der Wechsel auf das 6,7-Zoll-Panel des Honor 200 zunächst eine echte Umstellung, vor allem wegen der standardmäßig komprimierten Tastatur. (Ich bin schnell zu Gboard gewechselt und habe ein paar Skalierungseinstellungen angepasst, um mich wohler zu fühlen.)
Das auffälligste Merkmal des Honor-Displays ist seine Krümmung. Für mich wirkt das wie ein kleiner Rückschritt in die Vergangenheit, denn viele Hersteller sind inzwischen wieder bei flachen Displays gelandet. Ja, es liegt angenehm in der Hand, aber die Kurven bringen auch Nachteile: Manche Wischgesten von Android funktionieren nicht so, wie man es erwartet, und lösen stattdessen andere Aktionen aus.
Abgesehen davon überzeugt das Panel aber. Das OLED-Display mit 120-Hz-Bildwiederholrate und 1200 x 2664 Pixeln liefert genau die Spezifikationen, die vor ein paar Jahren noch Flaggschiffen vorbehalten waren. Für den Alltag ist das mehr als ausreichend: hohe Helligkeit (mit intelligenter Anpassung) und kräftige Farben inklusive.
Honor 200 im Test: Leistung & Akku
Eines der Probleme des Honor 200 habe ich schon erwähnt: das gebogene Display. Aber es bleibt nicht dabei. Auch die Wischgesten sind nicht so, wie man es von purem Android kennt – und das liegt an Honors MagicOS. Selbst nach einer Woche Nutzung fand ich das manchmal frustrierend.
Ein Beispiel: Normalerweise wische ich von unten nach oben, um alle Apps anzuzeigen. Unter MagicOS funktioniert das nicht, stattdessen muss ich sie manuell suchen. Umgekehrt zeigt ein Wisch von oben zwar Benachrichtigungen oder Schnelleinstellungen an, aber was genau erscheint, hängt davon ab, ob du links oder rechts wischst. Klingt simpel, ist aber in der Praxis gewöhnungsbedürftig.
Fairerweise weist dich das Honor 200 beim ersten Start auf vieles hin. Es gibt Schritt-für-Schritt-Overlays, die leicht verständlich sind. Trotzdem fühlt sich manches wie ein Bruch mit der typischen Android-Bedienung an. Ich habe mich daran gewöhnt, aber es bleibt für mich nicht ideal – und man kann es leider nicht deaktivieren. Auch die Art, wie sich Benachrichtigungen stapeln, wirkt ziemlich unübersichtlich.
Was das Gerät dir nicht erklärt: Apps unterliegen zusätzlichen Hintergrundkontrollen. Aus meiner Erfahrung mit Huawei- und Honor-Handys weiß ich, dass man in die App-Einstellungen gehen sollte, um ein paar Optionen anzupassen.
Zum Beispiel gibt es versteckte „Start-Einstellungen“, die unnötige Starts einschränken, um Akku zu sparen. Klingt sinnvoll, aber wenn ich eine Türklingel-Benachrichtigung 20 Minuten zu spät erhalte oder eine Banking-Info erst sehe, wenn ich die App öffne, dann verfehlt das den Zweck. Das ist ein typisches MagicOS-Problem.
Das ist eigentlich das größte „Aber“ beim Honor 200 – und selbst das hält sich in Grenzen. Im Alltag läuft das Handy mit dem Qualcomm Snapdragon 7 Gen 3 richtig rund und passt perfekt in die Mittelklasse, genau wie der Preis. In meinen Tests war die Performance auf Augenhöhe mit dem Tensor G3 im Google Pixel 8a.
Mein Testgerät kam mit 12 GB RAM (es gibt auch Varianten mit 8 oder 16 GB). Zusätzlich packt die „Turbo RAM“-Funktion nochmal bis zu 12 GB obendrauf, indem sie Speicherplatz nutzt. In der Praxis heißt das: Multitasking ohne Probleme, selbst wenn mehrere Apps offen sind.
Auch beim Gaming überzeugt das Setup. Egal ob ich in South Park: Phone Destroyer unterwegs war oder mit Match Factory die Grafik ans Limit gebracht habe – das Honor 200 blieb flüssig. Letzteres war übrigens eine echte Herausforderung für das Samsung Galaxy A55, das da nicht so gut mithalten konnte. In Sachen Leistung spielt das Honor 200 also ganz vorne in der Mittelklasse mit und lässt einige Konkurrenten hinter sich.
Der 5200-mAh-Akku ist ein echtes Highlight und größer als bei vielen Konkurrenten. Während meines Tests auf Malta – bei konstant über 32 Grad – hat das Honor 200 problemlos durchgehalten, ohne Überhitzung oder Abstürze (anders als ich bei der Hitze).
Von 5 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts, und am Ende war immer noch genug Saft übrig. Also absolut alltagstauglich. Etwas nervig sind nur die aggressiven Energiespar-Einstellungen, die manchmal mehr stören als helfen. Dafür punktet das Handy beim Laden: Mit 100-Watt-Support geht es richtig schnell. In nur 15 Minuten ist der Akku fast 60 Prozent voll. Einziger Wermutstropfen: Im Karton liegt kein Ladegerät, nur das Kabel.
Honor 200 im Test: Kameras
- Hauptkamera: 50-Megapixel, 1/1,56"-Sensor, f/2.0-Blende, optische Bildstabilisierung (OIS)
- Zoom: 50 MP, f/2.4, OIS
- Weitwinkelkamera: 12 MP, f/2.2
Trotz einiger Software-Macken hat das Honor 200 einen Bereich, in dem es wirklich glänzt: die Kamera. Und das liegt nicht nur an den Specs wie der hochauflösenden 2,5-fach-Zoomlinse, sondern daran, wie gut das Setup im Alltag funktioniert.
Malta bot die perfekte Testumgebung: viel Sonne, harte Kontraste. Hier hat der HDR-Modus ganze Arbeit geleistet und Szenen gerettet, die sonst gnadenlos überbelichtet wären. Die Kamera startet schnell und ist sofort einsatzbereit. Ein Pluspunkt, wenn es mal spontan gehen muss.
Klar, es ist nicht die schnellste Kamera auf dem Markt. Wenn du mehrere Fotos hintereinander knipst, merkst du eine kleine Verzögerung. Auch die optische Stabilisierung ist nicht auf Top-Flaggschiff-Niveau, aber sie ist da – und das bei beiden hochauflösenden Linsen. Für ein Smartphone in dieser Preisklasse ist das ein echter Vorteil.











Am meisten beeindruckt hat mich, wie vielseitig die Kamera des Honor 200 ist. Es gibt einen separaten Nachtmodus, der wirklich überzeugt: In einer Kathedrale, in der ich kaum etwas mit bloßem Auge erkennen konnte, hat das Handy dank freihändiger Langzeitbelichtung erstaunlich gute Fotos gemacht.
Auch im normalen Fotomodus liefert die Kamera richtig ab, zum Beispiel bei einem Bild einer Opernsängerin (ganz oben in der Galerie). In der Galerie findest du noch mehr Aufnahmen, die zeigen, wie viel Detail auch beim 2,5-fachen Zoom drinsteckt. Durch die hohe Auflösung musst du dir keine Sorgen machen, dass der Zoom etwas verhunzt. Klar, 2,5-fach ist kein Riesenzoom, aber viele Konkurrenten haben gar keinen oder setzen nur auf simples Zuschneiden in der App. Hier macht Honor einen richtig guten Job.
Natürlich gibt es kleine Schwächen: Das Ultraweitwinkel ist nicht so stark wie die Hauptkamera, aber das ist bei fast allen Smartphones so. Ich bin trotzdem froh, dass es da ist. Was ich noch besser finde: Honor verzichtet auf unnötige Makro- oder Schwarz-Weiß-Linsen, die oft nur Marketing sind. Makro funktioniert hier automatisch, wenn du nah genug dran bist. Unterm Strich bietet das Honor 200 ein starkes, stimmiges Kamera-Setup.
Honor 200 im Test: Fazit
Seit meinem Wechsel vom Google Pixel 8a zum Honor 200 war der Test ein echtes Auf und Ab. Viele starke Ergebnisse, aber auch ein paar Software-Eigenheiten, die nicht ganz ideal sind.
Wenn du mit den kleinen Schwächen leben kannst – wie verzögerten Benachrichtigungen oder Wischgesten, die auf dem gebogenen Display manchmal hakelig sind – bekommst du mit dem Honor 200 einen echten Konkurrenten für Googles bestes Budget-Phone. Der Preis sitzt perfekt, und es bringt Features mit, die selbst Google nicht bietet, allen voran den 2,5-fachen optischen Zoom.
Die Performance ist mehr als ausreichend für alles, was du damit vorhast. Dazu kommen eine solide Akkulaufzeit und Kameras, die sowohl tagsüber als auch nachts überzeugen. Auch der Preis passt – so sehr, dass ich mir den Griff zum Pro-Modell sparen würde (das bringt im Wesentlichen nur den Snapdragon 8s Gen 3 und kabelloses Laden).
Unterm Strich ist das Honor 200 trotz kleiner Software-Macken top positioniert, um mit dem Pixel 8a oder dem Galaxy A55 mitzuhalten. Ein starkes, erschwingliches Smartphone, das man nicht ignorieren sollte.
Ebenfalls eine Überlegung wert
Dank der Preissenkungen liegt das Nothing Handy (2) inzwischen fast auf dem ursprünglichen Preisniveau des Honor 200. Das Nothing bringt coole Glyph-Beleuchtung und eine zuverlässigere Software mit, was es zu einer starken Alternative macht – und das bei derselben Displaygröße von 6,7 Zoll.
Eine weitere interessante Option ist das Samsung Galaxy A55. Es ist mit 6,6 Zoll ähnlich groß, bietet aber ein hochwertigeres Metallgehäuse und eine eher klassische Android-Software.
Ist dir das 6,7-Zoll-Display des Honor zu groß, dann schau dir das Google Pixel 8a an. Mit 6,1 Zoll ist es deutlich handlicher, punktet mit einem ikonischen, farbenfrohen Design und einer der besten Software-Experiences überhaupt.

Mike is T3's Tech Editor. He's been writing about consumer technology for 15 years and his beat covers phones – of which he's seen hundreds of handsets over the years – laptops, gaming, TV & audio, and more. There's little consumer tech he's not had a hand at trying, and with extensive commissioning and editing experience, he knows the industry inside out. As the former Reviews Editor at Pocket-lint for 10 years where he furthered his knowledge and expertise, whilst writing about literally thousands of products, he's also provided work for publications such as Wired, The Guardian, Metro, and more.