Sony KD-X85L im Test: Wunderschön abgestimmt und preislich konkurrenzfähig

Der X85L TV mit LED-Hintergrundbeleuchtung von Sony zeigt, dass die etablierte Technologie viel leisten kann – und das zu einem fairen Preis.

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Sony X85L im Test
(Bildnachweis: Future)
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Die X85-Reihe von Sony war schon immer beeindruckend – aber die technischen Upgrades, die Teil dieser neuesten Serie sind, machen sie noch einmal besser. Der X85L ist ein hervorragend abgestimmter Fernseher für das Geld. Er hat nicht die auffällige Helligkeit oder die lebendige Farbintensität mancher Mitbewerber, die auf den ersten Blick im Ausstellungsraum beeindruckender wirken mögen. Aber aufgrund seiner Fähigkeiten ist er auf mittlere bis lange Sicht eine bessere Wahl als alle anderen.

Pro
  • +

    Gute Kontraste und hervorragende Steuerung der Hintergrundbeleuchtung

  • +

    Knackige, aber dennoch naturnahe Farbpalette

  • +

    Großartige Bewegungssteuerung

Kontra
  • -

    Mangel an Helligkeit im realen Einsatz

  • -

    Keine Unterstützung für HDR10+

  • -

    Unambitionierter Klang

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Es spricht viel für ältere Technologien, wenn sie poliert und verfeinert wurden, denn sie bieten das Beste aus beiden Welten: Technik, die mit höchster Effizienz arbeitet, und die Art von Erschwinglichkeit, die nur mit Langlebigkeit einhergeht. Nur weil es die LCD-Technologie mit LED-Hintergrundbeleuchtung bei Fernsehern schon seit gefühlten Jahrzehnten gibt, ist das kein Grund, sie über Bord zu werfen. Ganz im Gegenteil, wie dieser Sony X85L Testbericht beweist.

Die X85-Reihe der LCD-Fernseher mit LED-Hintergrundbeleuchtung von Sony ist schon seit Langem eines der besten Angebote im umfangreichen TV-Sortiment des Unternehmens. Für die „L“-Serie hat Sony die altehrwürdige Technologie aufgemöbelt, um sie zu einem Anwärter für die besten Fernseher, die man für Geld kaufen kann, zu machen – und sicherlich zu einem der besten Sony TVs. Also: Sind diese Änderungen eine Verbesserung und ist der X85L ein Gewinner?

Sony X85L: Preis und Veröffentlichungsdatum

Der Sony X85L ist ab sofort im Handel erhältlich, und zwar in den Größen 55 Zoll (wie im Test), 65 Zoll und 75 Zoll. Im Folgenden spreche ich über das Modell KD-55X85L, das in Großbritannien knapp 1.000 £ kostet. In Australien liegt der Preis bei etwa 1.695 AU$. Inzwischen hat Sony darüber nachgedacht, ob diese Produktreihe auch in den Vereinigten Staaten angeboten werden soll – bei Redaktionsschluss gab es jedoch noch keine weiteren Informationen.

Der X85L ist jedoch keineswegs die einzige Wahl, wenn du einen Bildschirm in dieser Größe zu diesem Preis möchtest. Jeder TV-Hersteller, ob groß, mittelgroß oder klein, hat eine Alternative, mit der er dich in Versuchung führt. Warum solltest du also dein hart verdientes Geld Sony zur Verfügung stellen? Tauchen wir tiefer ein.

Sony X85L im Test: Features und Neuheiten

Sony X85L im Test

(Image credit: Future)

Die „L“-Version des X85 bringt ein sehr bedeutendes neues Feature mit: lokale Dimmung. Die Full-Array-LED-Hintergrundbeleuchtung hinter dem VA-LCD-Panel ist in schätzungsweise 24 einzelne Dimmzonen unterteilt. Zugegeben, das sind bei Weitem nicht so viele Zonen wie bei einigen alternativen Designs, aber aus meiner Erfahrung als TV-Tester*in weiß ich, dass nackte Zahlen nicht immer die ganze Geschichte erzählen.

Diese Dimmzonen werden, ebenso wie die restliche Bildleistung von Sony, durch den X1-Prozessor gesteuert. Es handelt sich zwar nicht um den modernsten Prozessor von Sony – das ist der Cognitive Processor XR, der in teureren Modellen verbaut ist –, aber der X1 bleibt ein zuverlässiger Performer.

Die physischen Anschlüsse umfassen vier HDMI-Eingänge, einige Antennenanschlüsse für die integrierten TV-Tuner, zwei USB-Slots, einen Ethernet-Anschluss, einen Composite-Video-Eingang und einen digitalen optischen Ausgang. Drahtlose Verbindungen werden über Bluetooth 4.2 und Dual-Band-WLAN hergestellt.

Von den vier HDMI-Eingängen unterstützen zwei die vollständige HDMI 2.1-Spezifikation und jeder kann auch eARC-Verbindungen verarbeiten. Da es sich um einen Sony TV handelt, können diese beiden Eingänge einige spezifische Funktionen der PlayStation 5 freischalten: Auto HDR Tone Mapping und Auto Genre Picture Mode werden unterstützt. Seltsamerweise müssen sich Gamer:innen aber zwischen 4K@120Hz oder Dolby Vision HDR entscheiden. Wenn du Letzteres bevorzugst, spielst du mit 4K@60Hz, und wenn dir 4K@120Hz wichtiger ist, verzichtest du auf Dolby Vision HDR. Und da dies ein Sony TV ist, gibt es keine Möglichkeit, auf dynamische HDR10+ Metadaten zuzugreifen – das ist ein fester Bestandteil des Pakets.

Der KD-55X85L verfügt zudem über eine automatische Kalibrierungsfunktion. So lässt sich die Leistung des Zweikanal-Audiosystems mit 20 W optimal auf deinen Raum abstimmen. Dieser schnelle und präzise Vorgang ist eine willkommene Ergänzung, und auch die Kompetenz von Sony, mit Dolby Atmos-Soundtracks umzugehen, fällt positiv ins Gewicht.

Sony X85L im Test: Leistung

Sony X85L im Test

(Image credit: Future)

Natürlich gibt es Grenzen, aber eines der Dinge, die an der Performance des Sony KD-55X85L so bewundernswert sind, ist, wie anpassungsfähig er ist. Es spielt keine Rolle, ob du einen 4K UHD-Film über einen Blu-ray-Player ansiehst, Inhalte von einem der weltweit beliebtesten Streamingdienste abrufst, deine Spielekonsole nutzt oder den Fernseher bittest, ein wenig Standard-TV-Inhalt hochzuskalieren – der Sony meckert nicht und hat keine offensichtlichen Favoriten.

Aber natürlich sieht es am besten aus, wenn man mit dem besten Material arbeitet. Eine 4K UHD Blu-ray-Disc mit Dolby Vision HDR gilt als „das Beste“, und in diesem Fall gibt es eine Menge zu genießen. Sony steuert seine ausgeklügelte neue Hintergrundbeleuchtung gut, hält den Halo-Effekt auf einem Minimum und bietet schöne, breite Kontraste – und das alles bei gleichbleibender Detailtreue sowohl in den dunkelsten als auch in den hellsten Bildbereichen.

Dies ist bei Weitem nicht der hellste Fernseher, den du je gesehen hast, aber wie perfekt er helle Weißtöne und tiefe Schwarztöne problemlos nebeneinander bestehen lässt, ist beeindruckend. Und er kommt dem „echten“ Schwarz viel näher als viele LCD-Fernseher, die ich erwähnen könnte.

Auch der Rest der Farbpalette kann sich sehen lassen. Der X85L schafft eine schöne Balance zwischen druckvoll und natürlich und scheint in der Lage zu sein, selbst die feinsten Variationen in Ton und Temperatur herauszukitzeln. Das zeigt sich vor allem bei den Hauttönen – der Sony liefert in diesem Bereich zahlreiche überzeugende Darstellungen.

Sony X85L im Test

(Image credit: Future)

Die Kantenschärfe ist gut, selbst wenn der Bildschirm feine Muster oder schwierige Texturen darstellen soll. Auch die Tiefenschärfe ist in den Szenen, in denen sie benötigt wird, beeindruckend. Der X85L ist, gemessen am Preis-Leistungs-Verhältnis, einer der beeindruckendsten Fernseher, die ich in letzter Zeit in Bezug auf die Bewegungssteuerung gesehen habe. Er hält die Bewegungen auf dem Bildschirm vollständig unter Kontrolle, wodurch die Bilder so natürlich wie nur möglich wirken.

Und bis zu einem gewissen Grad ist der X85L auch ein anständiger Upscaler für Inhalte mit niedrigerer Auflösung. Zweifellos werden zeitgenössische TV-Übertragungen souverän verarbeitet: Die Detailtreue lässt ein wenig nach, und die Kanten werden mit etwas weniger Schärfe dargestellt, aber insbesondere die Kontraste und die Bewegungsdarstellung bleiben bewundernswert. Erst bei wirklich antiquierten Inhalten wird das Bild des Sony weicher und verliert an Schärfe – und er ist bei Weitem nicht der einzige Fernseher, der in dieser Hinsicht schwächelt.

Der Sound ist im Vergleich eher ein gemischter Erfolg. Nach vorherrschenden Maßstäben hat er eine überraschend starke Präsenz in den tiefen Frequenzen und für ein Zweikanal-Setup klingt er relativ uneingeschränkt. Aber es ist kein Freund von Lautstärke, es ist überhaupt nicht dynamisch, und die gesamte klangliche Signatur ist eher sachlich. Sony war so freundlich, unterhalb des X85L ausreichend Platz zu lassen, in den eine der besten Soundbars gut passen könnte.

Sony X85L im Test: Design und Benutzerfreundlichkeit

Sony X85L im Test

(Image credit: Future)

Der Fernseher wird mit zwei Fernbedienungen geliefert – beide sind ziemlich klein. Die eine liegt eher unangenehm in der Hand, hat zu viele Tasten und deckt alle Eventualitäten ab. Die andere fühlt sich viel schöner an und hat eine Tastenanzahl, die auf das Wesentliche beschränkt ist.

Beide Fernbedienungen haben eine Mikrofon-Taste – da es sich um ein Google TV-Gerät handelt, ist die Sprachsteuerung mit dem Google Assistant verfügbar. Google TV selbst ist eine gute, wenn auch etwas aufdringliche und laute Smart-TV-Oberfläche – und Sony hat YouView eingebunden, um Zugriff auf alle Catch-up-TV-Dienste von Großbritannien zu ermöglichen. Das wird die Besitzer:innen von Philips-Modellen, die mit Google TV ausgestattet sind, nur noch mehr verärgern, denn sie müssen alle ohne auskommen.

Die Einrichtung ist ziemlich einfach. Nicht zum ersten Mal hat Sony eine äußerst angenehme Balance zwischen detailliert und benutzerfreundlich bei den Benutzeroberflächen gefunden. So kommen die eingefleischten Tüftler:innen unter uns auf ihre Kosten; aber auch diejenigen, für die das Leben zu kurz ist, können im Handumdrehen ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.

Sony X85L im Test

(Image credit: Future)

Was das „Design“ betrifft, hat sich im Vergleich zum Vorgänger X85J nicht viel verändert, und das X85L sieht dadurch umso besser aus. Die schwarzen Ränder sind sehr schmal, das Branding ist so dezent, dass es fast unsichtbar ist, und die „Klingenfüße“, auf denen das Gehäuse steht, können in verschiedenen Positionen fixiert werden. Das bedeutet, dass die Breite der Stellfläche nicht so entscheidend ist.

Wenn du deinen neuen Fernseher lieber an der Wand montieren möchtest, ist er mit 1228 x 709 x 56 mm (HxBxT) schlanker und sieht besser aus als ein gewöhnlicher LCD-Bildschirm mit Hintergrundbeleuchtung.

Die Verarbeitungsqualität ist typisch Sony, das heißt, sie ist im Grunde tadellos. Das Gehäuse besteht fast vollständig aus Kunststoff, aber es wirkt alles sehr zweckmäßig und gut verarbeitet.

Sony X85L im Test: Fazit

Sony X85L im Test

(Image credit: Future)

Der Sony X85L ist ein hervorragend abgestimmter Fernseher für das Geld. Er hat nicht die auffällige Helligkeit oder die lebendige Farbintensität mancher Mitbewerber, die auf den ersten Blick im Ausstellungsraum beeindruckender wirken mögen. Aber aufgrund seiner vielseitigen Fähigkeiten und der ausgewogenen Bildqualität ist er auf mittlere bis lange Sicht eine bessere Wahl als viele andere Modelle in dieser Preisklasse.

Ebenfalls eine Überlegung wert

Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich den Mini-LED-Fernseher TX-55MX950 von Panasonic getestet habe – aber es ist lange genug her, dass der Preis auf ein Niveau gesunken ist, das dem von Sony sehr nahekommt. Der Panasonic ist anders, aber nicht unbedingt besser oder schlechter als der Sony. Er bietet definitiv eine höhere Helligkeit, und die Tatsache, dass er alle HDR-Standards unterstützt, ist ein klarer Vorteil. Allerdings ist seine Bildqualität aus einem seitlichen Blickwinkel nicht ganz so beeindruckend, und die Hintergrundbeleuchtung lässt sich nicht so präzise steuern wie beim Sony.

Simon Lucas is a freelance technology journalist and consultant, with particular emphasis on the audio/video aspects of home entertainment. Before embracing the carefree life of the freelancer, he was editor of What Hi-Fi? magazine and website – since then, he's written for titles such as Wired, Metro, the Guardian and Stuff, among many others. Should he find himself with a spare moment, Simon likes nothing more than publishing and then quickly deleting tweets about the state of the nation (in general), the state of Aston Villa (in particular) and the state of his partner's cat.