TCL C645 im Test: ein 4K-Fernseher, der weit mehr bietet, als sein Preis vermuten lässt
Er ist nicht der hellste oder am besten ausgestattete, aber der TCL C645 ist sehr preisgünstig und seine Bildqualität ist insgesamt beeindruckend.

Man bekommt nichts geschenkt, wenn man nach einem neuen Fernseher sucht – aber der TCL C645 hat, obwohl er kein Rundum-glücklich-Paket ist, viel mehr zu bieten, als sein Preis vermuten lässt.
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Großartige Spezifikation für das Geld
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Einige wirklich positive Aspekte der Bildqualität
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Gute Smart-TV-Optionen
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Dem Bild fehlt es an Helligkeit und Kontrast
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Das Smart-TV-Interface reagiert nicht besonders schnell
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Der Sound ist unangenehm
Warum können Sie T3 vertrauen?

„Günstig“ bedeutet nicht automatisch „gut“ – tatsächlich ist das bei den besten Fernsehern fast nie der Fall. Aber wenn T3.com etwas ist, dann optimistisch. Hier ist also der TCL C645 QLED-4K-Fernseher mit beeindruckender Ausstattung für weniger als die Hälfte dessen, was du für die besten 55-Zoll-Modelle auf dem Markt zahlen müsstest. Könnte dies der Fernseher sein, der sowohl gut als auch günstig ist?
TCL C645: Preis & Veröffentlichungsdatum
Der TCL C645 ist ab sofort im Handel erhältlich. In Deutschland bekommst du das 55-Zoll-Modell für bemerkenswerte 549,00 €. Unnötig zu erwähnen, dass dies eine extrem aggressive Preisgestaltung seitens TCL ist. Ein Fernsehgerät mit ähnlicher Größe und Ausstattung von einem der größeren Hersteller (z. B. LG, Philips oder Samsung) kostet dich locker das Doppelte.
Es gibt auch andere Größen zu ebenso attraktiven Preisen: Egal, ob du ein 50-, 65- oder 75-Zoll-Modell möchtest, der TCL C645 unterstützt dich … und deinen Geldbeutel. Wenn der TCL also auch nur halb so gut ist, dann ist er ein Schnäppchen. Richtig?
TCL C645 im Test: Features & Neuheiten
Der TCL C645 ist ein 4K-QLED-Fernseher, der mit allen High Dynamic Range (HDR-)Standards kompatibel ist, wobei HDR10+ und Dolby Vision die offensichtlichen Highlights sind. Das Panel wird mit dem „AiPQ 3.0“-Verarbeitungsprozessor gesteuert, wobei MEMC („motion estimate, motion compensation“) die spezielle Verantwortung für die Bewegungssteuerung übernimmt.
Die drahtlose Konnektivität wird durch Bluetooth 5.0 und Dual-Band-WLAN gewährleistet. Zu den physischen Anschlüssen gehören drei HDMI-Buchsen, ein USB-A 3.0-Steckplatz, eine Ethernet-Buchse, ein 3,5-mm-Composite-Video-Eingang, ein optischer Digitalausgang und ein paar Antennenanschlüsse.
Einer der HDMI-Eingänge entspricht dem 2.1-Standard und sorgt für die eARC-Funktionalität sowie die Kompatibilität mit einigen (aber nicht allen) Funktionen der aktuellen Konsolengeneration. Er unterstützt ALLM und AMD FreeSync und nutzt die „Game Accelerator“-Funktion, um 4K/120Hz-Bilder zu erzeugen. Allerdings erhält man nur die halbe vertikale Auflösung von echtem 120Hz-Inhalt, da der C645 die „Dual Gate Line“-Technologie verwendet, um das 60Hz-Panel für die Aufgabe zu nutzen. Es ist nicht ideal, nein – aber sieh dir den geforderten Preis noch einmal an und entscheide dann, ob du damit leben kannst oder nicht.
Der TCL kann mit den meisten Soundtrack-Formaten umgehen, bis hin zu Dolby Atmos und DTS-HD. Er ist mit einem Zweikanal-Audiosystem ausgestattet, das von insgesamt 20 Watt Leistung betrieben wird.
TCL C645 im Test: Leistung
Die Tatsache, dass der TCL nur eine HDMI 2.1-Buchse hat, stellt für einige von uns natürlich ein kleines Problem dar. Da die Anschlüsse selbst aber leicht zugänglich sind, ist es nicht allzu mühsam, die Kabel zu wechseln, um den C645 sowohl mit einem UHD-Blu-ray-Player als auch mit einer PS5-Spielkonsole zu testen.
Mit einigen Dolby-Vision-HDR-unterstützten-Inhalten von einer 4K-Blu-ray-Disc kann man die Bildqualität, die hier geboten wird, in vollen Zügen genießen. Der TCL ist eine ruhige und stabile Wahl, die selbst die anspruchsvollsten Bewegungen auf dem Bildschirm unter Kontrolle hält, mit kaum einem Anzeichen von Geisterbildern oder Ruckeln. Ähnlich geschickt geht der TCL mit Texturen und Mustern um. Er sorgt dafür, dass die Ränder sogar komplexer Muster glatt und stabil bleiben, während er das Bildrauschen auf ein Minimum reduziert.
Die Detailgenauigkeit ist beachtlich hoch, und der C645 leistet besonders gute Arbeit bei Hauttönen. Die gesamte Farbpalette ist in der Tat sehr natürlich und überzeugend – sie bietet genau die Art von Variation und Subtilität der Töne und Schattierungen, die im Grunde der Sinn der QLED-Technologie sind.
Allerdings ist dieser Fernseher nicht besonders hell – die angegebene Spitzenhelligkeit von 450 Nits ist nichts Besonderes und in der Praxis scheint der TCL nicht einmal diesen bescheidenen Wert zu erreichen. Die erzeugten Weißtöne sind zwar sauber und abwechslungsreich, aber bei Weitem nicht so dynamisch, dass die Kontraste besonders auffällig wären.
Die Schwarztöne sind beeindruckend tief, aber nicht ganz so detailliert wie die anderen Farben. Das Full-Array-Backlight ist jedoch beeindruckend und bleibt selbst in dunklen Szenen mit nur einem kleinen Lichtpunkt gleichmäßig und scharf. Der relative Mangel an Kontrast wird durch die Reflexion des TCL-Bildschirms nicht gerade verbessert.
So ziemlich alles, was oben gesagt wurde, gilt auch für das Gaming-Erlebnis auf der aktuellen Konsolengeneration. Die Bewegungen sind stabil, die Farbtreue ist gut und die Detailgenauigkeit ist hoch – und trotz der fehlenden Helligkeit macht der TCL das Beste aus den Lichteffekten. Die Art und Weise, wie Schwarztöne zu einer Einheitlichkeit verdichtet werden, ist allerdings wenig hilfreich, vor allem, wenn du ein Fan von FPS- und/oder RPG-Titeln bist, bei denen die Action immer in einem Kohlebergwerk stattzufinden scheint.
Beim Wechsel zu 4K-Inhalten eines Streamingdienstes kann es vorkommen, dass sich etwas Kantenflimmern und Rauschen in die Bilder einschleichen, aber nicht in einem gravierenden Ausmaß. Erst wenn du unter 1080p-Inhalte kommst, wirft der TCL das Handtuch: Die Detailgenauigkeit sinkt, die Kantenschärfe verliert an Prägnanz und Bewegungen auf dem Bildschirm können problematisch werden. Wenn du aber mindestens den Full-HD-Standard verwendest, bleibt der C645 ein sehr sehenswerter Bildschirm.
Der Klang, den er erzeugt, ist nicht besonders beeindruckend – wer hätte etwas anderes erwartet? Der Klang, den der TCL liefert, ist eng und begrenzt, mit einer latenten Schärfe, die immer deutlicher wird, je weiter man die Lautstärke aufdreht. Im Extremfall kann sie ziemlich aggressiv sein – aber das Positive daran ist, dass du für eine der besten günstigen Soundbars gar nicht so viel ausgeben musst, um merkliche Verbesserungen zu erzielen.
TCL C645 im Test: Design & Benutzerfreundlichkeit
Wie ich vielleicht schon erwähnt habe, ist es wichtig, den Preis des C645 im Hinterkopf zu behalten, wenn man ihn bewertet – und das gilt für „Design und Benutzerfreundlichkeit“ genauso wie für jeden anderen Aspekt des Produkts.
Fairerweise muss man aber sagen, dass es schwierig einzuschätzen ist, wo beim Design eines Fernsehers sinnvolle Einsparungen erzielt werden können. Wenn der Fernseher nicht eingeschaltet ist und man in der üblichen Betrachtungsdistanz davor sitzt, sieht ein Fernseher mehr oder weniger aus wie der andere. Der TCL hat schöne, schmale Ränder, ein dezentes, selbstbewusstes Branding am unteren Rand und steht auf zwei einfachen „Bumerang“-Füßen, die ihn ausreichend erhöhen, um eine Soundbar darunter unterzubringen. So weit, so absolut Standard.
Die Füße können sogar in zwei Positionen angebracht werden, sodass der C645 keine allzu breite Standfläche benötigt. Wenn du ihn lieber an der Wand montieren möchtest, solltest du die Vorteile (er ist VESA-kompatibel und daher gibt es zahlreiche Halterungen) und die Nachteile (er ist an der tiefsten Stelle über 8 cm hoch, was bedeutet, dass er bei der Wandmontage nicht besonders unauffällig ist) berücksichtigen.
Es gibt nichts Besonderes an den Kunststoffen, die TCL für den Bau des C645 verwendet hat, was nicht allzu überraschend sein sollte. Trotz seines geringen Gewichts von 11 kg (für das 55-Zoll-Modell) fühlt er sich stabil genug an und ist perfekt verarbeitet – es gibt kein Quietschen oder Knarren des Gehäuses.
In Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit werden die Dinge ein wenig merkwürdig. Der TCL wird mit einer Standard-Fernbedienung geliefert, die zwar etwas exzentrisch aufgebaut ist, aber dennoch nützlich ist. Du kannst einige Menüs einstellen, die dir eine gewisse Kontrolle über die Bildqualität ermöglichen, aber bei Weitem nicht so viele, wie z. B. Panasonic oder Philips bieten. Ich bin mir aber sicher, dass viele Kund:innen das als Segen empfinden werden.
Außerdem kannst du damit durch die Smart-TV-Oberfläche des C645 navigieren. Sowohl die Verpackung des Fernsehers als auch die Startseiten zeigen an, dass es sich um eine Android TV-Oberfläche handelt. Aber die Website von TCL ist da anderer Meinung – sie behauptet, es handele sich um Google TV und wenn die Homepage erst einmal geladen ist, sieht es tatsächlich so aus. Wie auch immer, es ist eine leicht angepasste Version von Android oder Google – sie nimmt den gesamten Bildschirm ein und hat standardmäßig nicht allzu viele Apps.
Wenn du einige der besten Streamingdienste, wie zum Beispiel Disney+ oder Apple TV+, nutzen möchtest, muss die App aus dem Google Play Store heruntergeladen werden – und das dauert länger, als es eigentlich sollte. Wenn du erst einmal alle gewünschten Apps hast und eine davon startest, nimmt auch das mehr Zeit in Anspruch, als wir alle es gewohnt sind. Die Smart-TV-Oberfläche ist aber letztlich gut gelungen – und dank der Integration von Freeview Play sind auch alle gewünschten Catch-up-TV-Dienste verfügbar.
Du kannst natürlich auch deine Stimme benutzen, um ans Ziel zu kommen. Der TCL hat den Google Assistant integriert – da sind sich alle einig. Auf der Website des Unternehmens steht zwar, dass der C645 nicht mit Alexa funktioniert, aber der Fernseher selbst bietet dir die Möglichkeit, ihn in die Alexa-App zu integrieren – es gibt sogar einen Alexa-Skill dafür. Zumindest was mein Testgerät angeht, kannst du zwischen Alexa und Google Assistant wählen. Es gibt eine „Mikrofon“-Taste auf der Fernbedienung, und die Sprachsteuerung funktioniert gut.
TCL C645 im Test: Fazit
Wenn du nicht bereit bist, Kompromisse einzugehen, wirst du den TCL C645 wahrscheinlich links liegen lassen – aber das wäre ein Fehler. Für den äußerst günstigen Preis bekommst du einiges an echter Bildqualität sowie eine umfassende (wenn auch etwas träge) Smart-TV-Oberfläche. Solange du nicht alle deine Inhalte in einem sehr hell erleuchteten Raum ansiehst, ist dies einer der besten Fernseher unter 600 Euro, die du derzeit kaufen kannst.
Ebenfalls eine Überlegung wert
Der Hisense A7H wird bald ersetzt – aber das sollte bedeuten, dass er jetzt sogar noch günstiger zu haben ist als vor einem Jahr (vorausgesetzt, du kannst ihn finden). Was bedeutet, dass seine eh schon großartige Bildqualität im Vergleich zum Preis noch beeindruckender aussehen wird…
Simon Lucas is a freelance technology journalist and consultant, with particular emphasis on the audio/video aspects of home entertainment. Before embracing the carefree life of the freelancer, he was editor of What Hi-Fi? magazine and website – since then, he's written for titles such as Wired, Metro, the Guardian and Stuff, among many others. Should he find himself with a spare moment, Simon likes nothing more than publishing and then quickly deleting tweets about the state of the nation (in general), the state of Aston Villa (in particular) and the state of his partner's cat.
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