Xbox Series X Test: Microsoft’s Next-Gen-Flaggschiff im Check

Schau dir den Xbox Series X Test bei T3 an und entscheide, ob das deine nächste Konsole wird

T3 Platinum Award
Xbox Series X Review
(Bildnachweis: Future)
T3 Fazit

Beim Test der Xbox Series X wird schnell klar: In Sachen Hardware hat Microsoft mit seiner neuen Flaggschiff-Konsole voll ins Schwarze getroffen.

Pro
  • +

    Die bisher leistungsstärkste Konsole

  • +

    Top Abwärtskompatibilität

  • +

    Einfach erweiterbarer Speicher

Kontra
  • -

    Optisch eher unspektakulär

  • -

    Von 1 TB sind nur ca. 800 GB nutzbar

  • -

    Launch-Line-up enttäuscht etwas

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Dieser Xbox Series X Test führt dich durch alles, was du über die Next-Gen-Konsole wissen musst – vom Design und den Features bis hin zum tatsächlichen Spielgefühl.

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Konsole ist phänomenal und definitiv den Kauf wert, auch wenn es hier und da noch ein paar kleine Macken gibt, die ausgebügelt werden müssen.

Neben dem Kern-Test erfährst du hier auch mehr zu Preis und Verfügbarkeit sowie zu dem Equipment, das ich beim Testen verwendet habe.

Der Test begann direkt zum Launch und wird regelmäßig aktualisiert, sobald ich Neues entdecke.

Xbox Series X Test: 6-Monats-Update

Hier sind wir also, ungefähr ein halbes Jahr nach dem Launch der Xbox Series X – und was die Hardware angeht, ist die Konsole ein voller Erfolg. Bis jetzt ist sie bei mir kein einziges Mal abgestürzt, und ich bin immer noch beeindruckt, wie leise sie arbeitet. Das Design der Xbox Series X mag zwar nicht besonders inspirierend wirken, aber es erfüllt definitiv seinen Zweck: Die Kiste bleibt kühl und flüsterleise.

Was das Gaming angeht, lief es bisher etwas durchwachsen. Die meiste Zeit habe ich Third-Party-Titel wie Assassin’s Creed Valhalla gezockt, aber auch bereits existierende, verbesserte Spiele wie Star Wars Jedi: Fallen Order, das in 4K mit 60 fps einfach fantastisch läuft.

Der wahre Knackpunkt ist das Fehlen von Halo Infinite zum Launch gewesen. Hätte das Spiel pünktlich gestartet, hätte die Xbox Series X den Kampf um die beste Next-Gen-Konsole sicher gewonnen. So aber fehlte zum Start ein echter AAA-Exklusivtitel – und Sony konnte mit der PS5 den ersten Sieg für sich verbuchen. Zwar lief es auch bei der PS5 in den ersten sechs Monaten nicht rund, aber inzwischen gab es dort Highlights wie Returnal oder Ratchet & Clank: Rift Apart.

Die Xbox Series X wartet hingegen noch auf ihre Next-Gen-Exklusivtitel. Halo Infinite kommt zwar noch, steht aber noch mindestens ein halbes Jahr aus. Durch den Kauf von Bethesda darf man sich zwar auf viele exklusive Spiele freuen, wann diese jedoch erscheinen, ist aktuell noch unklar.

Zum Glück gibt es Xbox Game Pass Ultimate – das derzeit beste „Netflix für Games“-Abo weltweit. Dank dieses Services hatte ich auf der Xbox Series X eigentlich nie Langeweile, auch wenn ich die geballte Power der Konsole bisher selten wirklich gebraucht habe.

Insgesamt lässt sich sagen: Die Xbox Series X hat sich bisher solide geschlagen – aber neue Spiele müssen dringend her, und zwar schnell.

Xbox Series X Test: Wie T3 die Konsole getestet hat

Xbox Series X Test

T3 verwendete den LG CX55 4K TV Modell 2020, um die Xbox Series X zu testen

(Image credit: Microsoft | LG)

Die Xbox Series X ist Microsofts Next-Gen-Flaggschiff-Konsole, und da sie mit zahlreichen leistungsstarken Display-Optionen und Features ausgestattet ist, wollten wir ihr auch beim dazugehörigen Fernseher gerecht werden. Dafür braucht man einfach den besten Gaming-TV, den es aktuell auf dem Markt gibt.

Die natürliche Wahl fiel auf den LG CX, Gewinner der T3 Awards 2020. Er hat in unserem LG CX Test die volle Punktzahl von 5 Sternen erhalten und steht auch ganz oben in unserem renommierten Best Gaming TV Guide.

Das Panel ist perfekt, um die fortschrittlichen Gaming-Funktionen der Series X optimal zu nutzen – mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz, HDR-Unterstützung, 4K-Auflösung und AMD FreeSync-Kompatibilität, die Spiele einfach fantastisch aussehen lässt.

Willst du das gleiche Setup für deine Xbox Series X? Dann schau dir die aktuell besten Angebote für den LG CX an.

Xbox Series X Test: Preis und Erscheinungsdatum

Xbox Series X Test

Das Erscheinungsdatum der Xbox Series X war der 10. November 2020.

(Image credit: Future)

Die Xbox Series X wurde in Europa für 499,99 Euro zum Sofortkauf angeboten.

Microsoft bietet zudem das Xbox All Access Programm an, bei dem man die Konsole für 24 Monate monatlich bezahlt – inklusive eines 2-Jahres-Abos für Xbox Game Pass Ultimate. Hier bei T3 finden wir dieses Kaufmodell großartig, auch wenn es zum Start wegen der knappen Verfügbarkeit der Konsolen etwas eingeschränkt ist.

Microsoft verdient Anerkennung dafür, dass es dieses Angebot für Gamer*innen bereitstellt, denn so wird die sonst sehr teure Gaming-Hardware deutlich erschwinglicher.

Wie in T3s Xbox Series X Pre-Order Guide deutlich wird, war es lange sehr schwer, eine Xbox Series X zu bekommen, da der offizielle Lagerbestand im Microsoft Store sowie bei Handelspartnern wie Amazon und Walmart schnell vergriffen war. In den letzten Monaten hat sich die Lage verbessert und obwohl man wahrscheinlich keine großen Rabatte zum Amazon Prime Day erwarten kann, sind einige attraktive Bundles und Zubehörpakete erhältlich.

Für die aktuell besten Xbox Series X Preise lohnt sich ein Blick in die untenstehenden Deal-Tabellen.

Xbox Series X Test: Unboxing und Design

Xbox Series X Test

Das Design der Xbox Series X – ein mattschwarzes rechteckiges Prisma

(Image credit: Future)

Wie im untenstehenden Xbox Series X Unboxing-Video zu sehen ist, kommt die Konsole sehr sicher verpackt an. Im Lieferumfang enthalten sind die Konsole selbst, der neue Wireless Xbox Controller, Batterien für den Controller, ein Netzkabel, ein HDMI-Kabel sowie Produkt- und Schnellstartanleitungen.

Die Konsole selbst ist ein schwarzer rechteckiger Quader, der mehr als doppelt so breit ist wie die vorherige Xbox One X. Vom Design her lässt sich nicht bestreiten, dass die Series X sauber und minimalistisch gestaltet ist, und ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich in viele Setup-Umgebungen problemlos einfügt. In dieser Hinsicht ist Microsoft meiner Meinung nach gelungen, eine Konsole zu schaffen, die das Auge nicht stört.

Xbox Series X Test

Die Xbox Series X neben ihrem Vorgänger-Flaggschiff, der Xbox One X

(Image credit: Future)

Persönlich finde ich das Design aber ziemlich eintönig. Es wirkt wie die sicherste, konservativste Wahl – und ehrlich gesagt hat es mich beim ersten Anblick etwas enttäuscht. Das ist die stärkste Spielekonsole der Welt, aber optisch sieht sie fast noch langweiliger aus als ein NAS-Laufwerk.

Aber am Ende liegt Schönheit ja im Auge des Betrachters, vielleicht findest du sie ja klasse.

Das Einrichten der Xbox Series X ist wirklich kinderleicht. Du entscheidest dich einfach für eine Position – ich habe mich für die horizontale Variante entschieden, weil ich sie in meinem Schrank unter dem LG CX55 TV platzieren wollte. Dann steckst du das Netzkabel ein und verbindest die Konsole mit dem beiliegenden HDMI-Kabel mit einem der HDMI-Ports am Fernseher.

Ein kleiner Hinweis zur Aufstellung: Wenn die Xbox Series X auf Hochtouren läuft, bläst sie ordentlich heiße Luft aus. Das Kühlsystem zieht die Luft von unten an und bläst sie oben wieder raus. Deshalb solltest du darauf achten, dass die Konsole gut belüftet ist und oben sowie unten nichts die Luftzufuhr oder den Luftauslass blockiert.

Wie du auf den Bildern siehst, ist das vielleicht ungewohnter als bei deinen bisherigen Konsolen, denn die Series X ist deutlich breiter als die Xbox One.

Xbox Series X Test

Die Xbox Series X auf der Xbox One X, was den Unterschied im Design und in der Größe zeigt.

(Image credit: Future)

Die Vorderseite der Xbox Series X ist mit nur einem einzigen USB-Anschluss sowie einem kleinen Disc-Auswurftaste und einer Controller-Synchronisationstaste versehen. Auf der Rückseite wird es interessanter.

Flankiert von einer Reihe von Lüftungsschlitzen befindet sich die Auswahl an Anschlüssen der Konsole, zu denen die bereits erwähnten Strom- und HDMI-Anschlüsse, ein kabelgebundener Ethernet-Anschluss, zwei USB-Anschlüsse und der Steckplatz für die Speichererweiterung der Konsole (dazu später mehr).

Xbox Series X Test

Die Rückseite der Xbox Series X mit den Anschlüssen

(Image credit: Future)

Insgesamt bietet die Xbox Series X genau das, was man erwartet, und das Aufbauen geht super einfach von der Hand. Das Design – in meinen Augen zwar eher langweilig und einfallslos – wirkt immerhin erwachsen und zurückhaltend, auch wenn es nicht gerade ein Gefühl von Wow oder Power vermittelt.

Xbox Series X Test: Hardware und Einrichtung

Xbox Series X Test

Die Xbox Series X zusammen mit ihrem Wireless Controller

(Image credit: Future)

Wie aus den oben aufgeführten technischen Daten hervorgeht, ist die Xbox Series X eine echt leistungsstarke Videospielkonsole. Tatsächlich ist sie die leistungsstärkste Konsole der Welt auf dem Papier, nur übertroffen von sehr leistungsstarken Gaming-PCs.

Xbox Series X Test

Sobald du die Xbox Series X startest, erscheint dieser Startbildschirm

(Image credit: Future)

Mit 12 Teraflops Rechenleistung unter der Haube – möglich gemacht durch AMDs aktuelle Zen-2- und RDNA-2-Architektur – und einer speziell entwickelten 1-TB-NVME-SSD, lässt die Series X das letzte Flaggschiff von Xbox, die One X, absolut alt aussehen.

Das ist eine Konsole, die auf Dauer überzeugt

Microsoft hat bei der Hardware der Xbox Series X echt abgeliefert. Das ist eine Konsole mit genug Power, um eine ganze Gaming-Generation zu tragen – und zwar ohne Kompromisse.

Xbox Series X Test

Die Einrichtung der Xbox Series X erfolgt in der Begleit-App Xbox auf dem Handy oder Tablet.

(Image credit: Future)

Um jedoch die Leistung der Konsole zu nutzen, muss sie zunächst eingerichtet werden. Interessanterweise wird dies fast vollständig nicht auf der Konsole selbst, sondern über die Begleit-App Xbox gehandhabt, die auf einem Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden muss.

Über die App kannst du ein Xbox-Konto einrichten (oder dich einloggen, falls du schon eins hast), das Gerät mit der Konsole verbinden und wirst dann Schritt für Schritt durch die Einrichtung geführt.

Xbox Series X Test

Du richtest dabei verschiedene Dinge ein, darunter Updates und Datenschutzeinstellungen.

(Image credit: Future)

Wie aus den nahegelegenen Screenshots der App ersichtlich ist, umfasst diese Einrichtung alles von der Aktualisierung der Firmware der Konsole über die Einrichtung einer Internetverbindung, die Festlegung von Datenschutz- und Kommunikationseinstellungen, das Zulassen oder Blockieren automatischer Spieleupdates, die Festlegung eines Energieprofils und vieles mehr.

Xbox Series X Test

Hast du mehrere Xbox-Konsolen zu Hause, kannst du angeben, in welchem Raum welche steht.

(Image credit: Future)

Insgesamt fand ich die Einrichtung der Konsole über die Xbox-App sehr unkompliziert. Es ist anfangs etwas ungewohnt, vom neuen Gerät, das man gerade gekauft hat, auf ein anderes Gerät weitergeleitet zu werden, aber die App funktioniert gut, und ich hatte keine Probleme, mein Handy mit der Konsole zu verbinden.

Was mich kurz verwirrt hat: Im Setup musst du die Firmware des Controllers aktualisieren, und die Anweisungen auf dem Bildschirm sagen dir, du sollst den Power-Knopf des Controllers drücken, um die Synchronisation mit der Konsole zu starten – dabei ist der Controller zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht eingeschaltet.

Xbox Series X Test

Ich musste den Xbox Series X Controller anschließen, um ihn mit dem System zu synchronisieren

(Image credit: Future)

Bei mir wollte sich der Controller zunächst nicht kabellos verbinden, was mich kurz verwirrt hat. Erst als ich ihn per USB-C-auf-USB-Kabel direkt an die Xbox Series X angeschlossen und den Power-Knopf gedrückt habe, wurde er erkannt, aktualisiert und danach kabellos synchronisiert.

Das war schon ein bisschen ungewöhnlich, denn beim Xbox Series S Test für T3 funktionierte das kabellose Syncen sofort – nur mit dem Power-Knopf. Falls du also beim Einrichten auf dieses Problem stößt, weißt du Bescheid.

Xbox Series X Test: Spiele und Leistung

Xbox Series X Test

Mein erstes Spiel auf der Xbox Series X? Natürlich Halo 5. Schade nur, dass Halo Infinite nicht zum Launch dabei war...

(Image credit: Future)

Kommen wir zuerst zur Performance der Xbox Series X. Das Ziel: Gameplay mit 60 fps in 4K-Auflösung, dazu eine Bildwiederholrate von 120 Hz und eine theoretische Maximalrate von 120 fps – und wie du auf dem Bild unten sehen kannst, liefert die Konsole das direkt ab.

Ich habe auf meinem LG CX55 TV sofort 4K UHD, HDR und 120 Hz aktiviert – und glaub mir, nachdem du diese reibungslose Darstellung und Bildqualität erlebt hast, gibt’s kein Zurück mehr (nicht mal zur Xbox One X).

Xbox Series X Test

120 Hz Bildwiederholrate? Ja, bitte!

(Image credit: Future)

Ich teste oft T3s High-End-Gaming-PCs und Laptops sowie Smartphones, von daher sind hohe Bildwiederholraten, Framerates und Auflösungen für mich nichts Neues. Trotzdem konnte ich nicht leugnen, wie sehr sich der Umstieg von der Xbox One X auf die Xbox Series X als sofortiges Upgrade angefühlt hat.

Und abgesehen von der besseren Bildqualität und dem geschmeidigen Gameplay (dazu gleich mehr) ist der größte Unterschied die Geschwindigkeit, mit der alles lädt – vor allem Spiele.

Man spürt direkt, dass es ein riesiger Sprung nach vorne ist

Ich bin ein riesiger Fan von Forza Horizon 4 auf der Xbox One, aber selbst auf der Last-Gen-Flaggschiff-Konsole waren die Ladezeiten bei diesem Spiel absolut katastrophal. Für alle, die es nicht kennen: Ich übertreibe nicht – Gamer*innen weltweit haben oft berichtet, dass sie bis zu fünf Minuten warten mussten, bis das Spiel endlich geladen war, und das war ehrlich gesagt nicht akzeptabel.

Für mich führte das dazu, dass ich ständig dachte, irgendetwas sei schiefgelaufen und das Spiel hätte sich aufgehängt. Also rate mal, was ich getan habe, als ich die Xbox Series X bekam? Genau – ich habe Forza Horizon 4 installiert, eines der Spiele, das für die Xbox Series X optimiert wurde.

Forza Horizon 4 load on Xbox Series X - YouTube Forza Horizon 4 load on Xbox Series X - YouTube
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Und – wie du im Ladevideo oben sehen kannst – startet Forza Horizon 4 auf der Xbox Series X in nur 30 Sekunden vom Titelbildschirm bis ins Spiel; von mehreren Minuten auf nur 30 Sekunden – das ist wirklich eine deutliche Verbesserung.

Und diese Verbesserung verdankt die Xbox der Xbox Velocity Architecture, genauer gesagt der NVMe-SSD.

Im Gegensatz zu den vorherigen Xbox-Konsolen, die mit HDD-Speicher ausgeliefert wurden, kommt die Series X standardmäßig mit SSD-Speicher, der viel schneller ist. Wie man an Forza sieht, profitieren davon nicht nur neue Spiele, sondern auch ältere Titel, die von den schnelleren Lese- und Schreibzeiten der SSD profitieren.

Die Xbox Series X ist wie die Xbox One im Super-Saiyan-Modus

Und das Beste: Die Xbox Series X glänzt nicht nur bei einzelnen Ladezeiten, sondern auch beim Wechseln zwischen mehreren Spielen – dank der genialen Quick Resume-Funktion. Quick Resume speichert den Spielstand von mehreren Games gleichzeitig, sodass du in Sekundenschnelle zwischen ihnen hin- und herwechseln kannst.

Schau dir das Video unten an, um zu sehen, wie schnell das wirklich funktioniert.

Xbox Series X quick resume - YouTube Xbox Series X quick resume - YouTube
Watch On

Ich persönlich finde solche Fortschritte mega wichtig – auch wenn sie nicht spektakulär aussehen, machen sie das Nutzererlebnis einfach um Welten besser. Bei der vorherigen Konsolengeneration konnte man nur ein Spiel im Cache behalten. Sobald man zu einem anderen gewechselt hat, wurde das erste komplett gelöscht und musste erst wieder durch Ladebildschirme und Menüs neu starten.

Mit Quick Resume auf der Xbox Series X sind diese quälend langen Ladezeiten endlich passé.

Und dann das Spielen selbst: 120 Hz Bildwiederholrate, 4K-Auflösung mit HDR und Framerates von 60 fps oder mehr – das ist wirklich beeindruckend. Erst wenn man sieht, wie klar und flüssig die Spiele auf der Series X laufen, versteht man, wie sehr das die Gaming-Erfahrung auf ein neues Level hebt. Für mich gibt’s kein Zurück mehr zur Xbox One.

Die Xbox Series X ist wie die Xbox One auf Super Saiyan-Level – im Kern die gleiche Konsole, nur viel schneller und leistungsstärker.

Xbox Series X Test

Xbox Game Pass ist wie Netflix, aber für Spiele: Für eine monatliche Gebühr bekommst du Zugriff auf Hunderte von Games.

(Image credit: Future)

Und wenn wir schon von Spielen sprechen, wird’s jetzt spannend – und etwas komplizierter. Klar, die Hardware und Features der Xbox Series X (die wichtigsten findest du weiter unten) sind für Microsoft ein absoluter Volltreffer, aber bei den Spielen sieht die Sache ein bisschen anders aus.

Fangen wir mit den Xbox Series X-optimierten Spielen an: Im Rahmen des Launch-Programms wurden eine Reihe von Xbox-Games (sowohl ältere als auch neue) so angepasst, dass sie auf der Series X schneller laden, flüssiger mit höheren Framerates in 4K laufen und optisch mit Effekten wie Raytracing in Echtzeit auftrumpfen. Du kannst eine Liste dieser Spiele auf der offiziellen Xbox-Website sehen.

Spiele sehen besser aus, laufen besser und laden besser

Forza Horizon 4, Ori and the Will of the Wisps, Dirt 5, Assassin's Creed Valhalla und Watch Dogs: Legion sind ein Beispiel für diese Titel und – aus dem, was ich von Forza, Ori und Dirt 5 gespielt habe, während ich die Konsole getestet habe – sind diese Optimierungen wirklich gut umgesetzt.

Die Spiele sehen besser aus, laufen besser und laden schneller, und ich würde wirklich, wirklich Schwierigkeiten haben, zur Hardware der letzten Generation zurückzukehren, nachdem ich sie auf der Xbox Series X erlebt habe.

Xbox Series X Test

Während meiner Testphase gab es nur wenige neue Spiele, die die Next-Gen-Power der Xbox Series X wirklich zur Geltung gebracht haben.

(Image credit: Future)

Aber – und das muss ich wirklich erwähnen – zum Zeitpunkt der Veröffentlichung habe ich zwei der wirklich neuen Launch-Titel der Xbox Series X noch nicht gespielt.

Assassin's Creed Valhalla, das wohl das Hauptspiel ist, mit dem die Xbox Series X verkauft wird, ist für mich noch nicht zugänglich, ebenso wenig wie Watch Dogs: Legion. Ich kann in diesem Test also nicht sagen, wie diese Spiele auf der Xbox Series X laufen, weil ich schlichtweg noch keine Gelegenheit hatte, sie zu spielen.

Und was noch dazu kommt: Dass ich die wenigen neuen Spiele, die zusammen mit der Xbox Series X erscheinen, nicht spielen konnte und vor der Veröffentlichung dieses Tests nicht mal einen Eindruck davon bekommen habe, wie neue Cross-Gen-Titel auf der Xbox laufen, macht für mich noch deutlicher, wie sehr es der Xbox Series X aktuell an neuen, und vor allem exklusiven, Spielen fehlt.

Ich kann nicht über diese Spiele sprechen und wie sie auf der Xbox Series X laufen

Ich meine, diese neue Next-Gen-Flaggschiff-Konsole startet nicht einmal mit einem neuen Halo-Spiel – geschweige denn mit einem neuen Gears oder Forza. Es gibt auch keine herausragende neue Eigenmarke (IP). Und wenn dann auch noch das Third-Party-Angebot zum Launch so mager ausfällt (und im Testzeitraum nicht verfügbar war), frage ich mich schon, wie viele Käufer*innen sich anfangs womöglich ein wenig enttäuscht fühlen bei einem Kaufpreis von 499 Euro.

„Anfangs“ ist hier aber das entscheidende Wort, denke ich. Wie ich bereits erwähnt habe, halte ich die Xbox Series X für eine fantastische Spielekonsole, die auf lange Sicht richtig viel bieten wird. Die Hardware an sich ist beeindruckend – aber genauso wahr ist: Zum Start bekommen wir kaum etwas von der nächsten Konsolengeneration zu spüren. Statt echter Next-Gen-Erlebnisse müssen wir uns mit aufpolierten Cross-Gen- oder Last-Gen-Spielen zufriedengeben.

Ob einen das nun stört oder nicht, ist natürlich individuell. Für mich persönlich – als jemand, der über die Jahre viele Konsolen getestet hat – war es allerdings schon etwas merkwürdig, eine neue Konsole zu testen, auf der ich hauptsächlich Spiele gespielt habe, die ich entweder bereits kenne oder die aus der vorherigen Generation stammen.

Xbox Series X Test: Features und Controller

Xbox Series X Test

Xbox-Gamer*innen werden den Controller der Series X sofort wiedererkennen.

(Image credit: Future)

Die Xbox Series X wird mit dem neu gestalteten Wireless Xbox Controller geliefert, der allen, die bereits Zeit mit einer Xbox One verbracht haben, sofort vertraut vorkommen dürfte. Im Grunde übernimmt der neue Controller das bewährte Design seines Vorgängers, bringt aber einige Elemente des Xbox Elite Wireless Controller Series 2 mit – was ihm ein etwas edleres und ausgereifteres Erscheinungsbild verleiht.

In der Hand liegt der Controller wie gewohnt sehr angenehm und überzeugt mit durchdachten Details wie strukturierten Triggern und Bumpern – ideal, wenn es beim Spielen richtig zur Sache geht. Auch das neue, hybride Steuerkreuz (D-Pad) fühlt sich deutlich präziser an und erlaubt schnellere sowie geschmeidigere Eingaben.

Xbox Series X Test

Das D-Pad wurde am Series X Controller neu gestaltet

(Image credit: Future)

Wie schon beim Vorgängermodell findest du auch beim neuen Wireless-Controller der Xbox Series X die bekannten Tasten für „Teilen“, „Menü“ und „Optionen“. Damit kannst du deine Spielszenen schnell aufzeichnen oder die wichtigsten Einstellungen aufrufen. Selbstverständlich ist auch der Xbox-Power-Button wieder mit an Bord – ebenso wie das klassische XYBA-Tastenlayout und das Dual-Thumbstick-Design.

Das Gehäuse des Controllers besteht aus dem gleichen leicht rauen, mattschwarzen Kunststoff wie bei früheren Xbox-Modellen. Das wirkt hochwertig und zurückhaltend und liegt sicher in der Hand, ohne rutschig zu sein. Einziger Nachteil: Die Oberfläche neigt dazu, Fingerabdrücke anzuziehen. Wer seine Hardware also gerne makellos hält, wird regelmäßig zum Reinigungstuch greifen müssen.

Xbox Series X Test

Direkte kabelgebundene Verbindungen werden über einen USB Type-C-Port abgewickelt

(Image credit: Future)

Ein letzter Punkt, der erwähnt werden muss – und ehrlich gesagt etwas, das ich persönlich nie besonders mochte: Der Controller der Xbox Series X wird weiterhin mit austauschbaren AA-Batterien betrieben.

Klar, Microsoft argumentiert seit Jahren, dass viele Gamer*innen genau das wollen – austauschbare Batterien, weil sie im Vergleich zu fest verbauten Akkus (wie etwa bei PlayStation-Controllern) angeblich für eine längere Lebensdauer sorgen. Schließlich lassen sich leere Batterien schnell ersetzen, während fest integrierte Akkus mit der Zeit nachlassen und nur schwer zu tauschen sind.

Ich persönlich habe jedoch noch nie erlebt, dass ein Controller mit fest verbautem Akku den Geist aufgegeben hat

Ich persönlich habe jedoch noch nie erlebt, dass ein Controller mit fest verbautem Akku den Geist aufgegeben hat und deswegen komplett abgeschrieben werden musste. Ich nutze meine PlayStation 3- und 4-Controller seit über einem Jahrzehnt regelmäßig, und jeder einzelne liefert mir bis heute zuverlässig die nötige Energie für kabelloses Gaming. Und wenn der Akku mal leer ist? Einfach anschließen – fertig.

Wie schon beim Design der Konsole magst du das vielleicht anders sehen, aber ich persönlich finde es schlicht lästig, ständig Batterien vorrätig haben zu müssen, um Xbox-Controller mit Strom zu versorgen.

Es wirkt auf mich einfach nicht besonders fortschrittlich. Ich möchte, dass mein Controller und meine Konsole wie aus einem Guss funktionieren – ohne auf Batterien angewiesen zu sein wie bei einem Game Boy aus dem Jahr 1989.

Xbox Series X Test

Der Xbox Series X Controller wird von zwei AA-Batterien betrieben

(Image credit: Future)

Was die Features angeht, ist die Schnellstartfunktion der Xbox Series X definitiv eines der Highlights. Die Konsole nutzt die schnelle Next-Gen Xbox Velocity Architecture voll aus, damit du viel schneller und geschmeidiger ins Spiel kommst als je zuvor – zum Beispiel mit der schon erwähnten „Quick Resume“-Funktion.

Schau dir das Video unten an, wie die Xbox Series X in wenigen Sekunden vom Aus-Zustand bereit zum Zocken ist:

Ein weiteres Feature, das ich richtig gut umgesetzt finde, ist die Speichererweiterung. Die läuft über einen Anschluss auf der Rückseite – und sobald du dort eine Speichererweiterungskarte einsteckst (Tipp: Schau dir T3s Test zur Seagate Storage Expansion Card for Xbox Series X|S Review an), bekommst du sofort mehr Platz für Spiele und Medien.

Xbox Series X Test

Die Möglichkeit, deinen Speicher so einfach zu erweitern, ist echt ein starkes Feature der Xbox Series X.

(Image credit: Future)

Was das Ganze so nützlich macht: Du musst nichts aufwendig installieren, keine Tools zur Hand nehmen, keine Software-Updates machen – einfach einstecken und loszocken. Die Xbox Series X bringt zwar rund 800 GB Speicherplatz mit, aber gerade für Hardcore-Gamer*innen ist mehr definitiv besser, finde ich.

Vor allem, wenn bald echte Next-Gen-Spiele rauskommen, die vermutlich noch mehr Speicherplatz fressen als aktuelle Titel.

Xbox Series X Test

Xbox Game Pass ist eines der herausragenden Merkmale der Xbox Series X

(Image credit: Future)

Und zum Schluss noch ein echtes Highlight: Die Xbox Series X kann Spiele von drei vorherigen Konsolengenerationen abspielen – ja, sogar Games der allerersten Xbox. Dafür verdient Microsoft definitiv Applaus.

Gerade in Kombination mit dem Xbox Game Pass wird diese Rückwärtskompatibilität zum echten Pluspunkt. Klar, der Dienst kostet (aktuell 14,99 Euro im Monat), aber dafür bekommst du für vergleichsweise wenig Geld im Jahr Zugriff auf eine riesige Bibliothek voller großartiger Spiele – quer durch alle Generationen, bis ganz zurück zur ersten Xbox.

Eins kann man der Xbox Series X definitiv nicht vorwerfen: dass es nichts zu spielen gäbe

Ja, wie oben schon erwähnt, startet die Xbox Series X mit einer eher enttäuschenden Auswahl an neuen – und vor allem neuen exklusiven – Spielen. Aber eins kann man ihr wirklich nicht vorwerfen: dass es nichts zu spielen gäbe.

Natürlich kannst du all diese Spiele auch auf der letzten Konsolengeneration zocken, auch wenn sie dort nicht so schnell laden oder so rund laufen wie auf der Series X. Was du daraus machst, bleibt dir überlassen.

Xbox Series X Test: Urteil

Xbox Series X Test

Die Xbox Series X ist ein echtes Kraftpaket mit Hardware, die auf lange Sicht überzeugt

(Image credit: Future)

Das ist eine der schwierigsten Konsolen-Reviews, die ich je geschrieben habe. Denn ich habe das Gefühl, dass die Xbox Series X die Frage aufwirft, was wir 2020 eigentlich von einer Videospielkonsole erwarten sollten – und ich glaube, die Antwort läuft wahrscheinlich dem entgegen, was viele Gamer*innen gewohnt sind.

Man kann wohl sagen, dass traditionelle Konsolenstarts in der Vergangenheit mit riesigen Sprüngen in Grafik, Gameplay und Features einhergingen. Als zum Beispiel der Nintendo 64 rauskam, wurde er zusammen mit Super Mario 64 verkauft, das die Messlatte für das, was auf einer Konsole möglich ist, deutlich nach oben schob.

Der Sprung von dem 2D-Seitenscroller Super Mario World auf dem Super Famicom hin zu dem komplett dreidimensionalen Super Mario 64 auf dem N64 hat den Generationswechsel unglaublich deutlich gemacht. Genauso war es beim Wechsel vom Sega Saturn zum Sega Dreamcast, der durch Sonic Adventure geprägt wurde.

Und wer kann das Original-Xbox-Launch-Spiel Halo: Combat Evolved vergessen? Dieses Spiel legte den Grundstein für eine der beliebtesten und meistgespielten Serien aller Zeiten. Für eine Konsolenspiele sah das damals richtig beeindruckend aus und veränderte die Landschaft beim Launch der Konsole.

Kurz gesagt: Diese Konsolen wurden durch unglaubliche neue Spiele verkauft, die Grafik, Gameplay und Sound boten, die um ein Vielfaches besser waren als alles, was die vorherige Generation zu bieten hatte. Das war ein einfacher und sehr direkter Verkaufsgrund.

Bei dieser Generation – und speziell bei der Xbox Series X – gibt es diese Spiele einfach nicht.

Das Launch-Line-up der Xbox Series X mit neuen, exklusiven Spielen ist (nach traditionellen Maßstäben) enttäuschend; der Grund für ein Upgrade ist nicht so offensichtlich.

Und wenn die Konsole dann auch noch einen halben Tausender kostet, wirft das bei mir schon Zweifel an der Kaufentscheidung auf. Xbox All Access mildert das zwar etwas ab, aber da zum Launch nicht genug Konsolen verfügbar sind, können nicht genug Gamer*innen davon profitieren.

Stattdessen startet das System mit einer Reihe optimierter Spiele der letzten Generation und einigen wenigen neuen AAA-Titeln von Drittanbietern, die plattformübergreifend sind und – im besten Fall – im Kern an die letzte Generation gebunden bleiben. Die Erlebnisse profitieren von der verbesserten Grafik, den kürzeren Ladezeiten und den höheren Framerates der Series X, und – wie ich schon geschrieben habe – das steigert definitiv Immersion und Gameplay. Aber sie setzen die Messlatte im Videospielbereich nicht wirklich neu.

Microsoft hat mit der Xbox Series X definitiv zum ganz großen Schlag ausgeholt

Klar, ich gebe mit diesen Punkten keine negative Wertung ab, und wie ich oben schon gesagt habe, bin ich wirklich beeindruckt davon, wie viel besser zum Beispiel Last-Gen-Titel wie Forza Horizon 4 auf der Xbox Series X aussehen und laufen. Ich könnte einfach nicht mehr zurück auf die Xbox One X, geschweige denn auf eine originale Xbox One wechseln. Die längeren Ladezeiten, schlechtere Grafik und fehlenden Extras wären einfach zu nervig.

Trotzdem stelle ich die Frage: Sind neue Konsolengenerationen heute eher evolutionär als revolutionär? Und sollte ich bei einem Launch mit einer neuen Konsole neue Spiele erwarten können? Und wie sieht es mit Exklusivtiteln aus? Meiner Meinung nach lautet die Antwort: Ja.

Was du mit der Xbox Series X jetzt bekommst, ist eine Möglichkeit, viele großartige Spiele auf der bestmöglichen Konsole zu spielen – und gleichzeitig sicherzustellen, dass du richtige Next-Gen-Spiele genießen kannst, sobald sie irgendwann erscheinen, vermutlich Mitte bis Ende nächsten Jahres. Damit bin ich zufrieden, aber ich wäre noch glücklicher, wenn ich gerade Halo Infinite spielen und sehen könnte, wie dieses beeindruckende System richtig zeigt, was es kann.

Ich habe das Gefühl, dieser Wandel bei Konsolen ist dadurch entstanden, dass sie den Gaming-PCs in den letzten Generationen immer ähnlicher geworden sind. Und so wie PC-Spieler es gewohnt sind, müssen sich auch Konsolenspieler jetzt an viel evolutionärere Updates zwischen den Generationen gewöhnen – während sie insgesamt aber im gleichen Gaming-Ökosystem bleiben.

Keine dieser Überlegungen ändert etwas an den nackten Fakten: Die Xbox Series X ist die beste Xbox-Konsole, die du heute kaufen kannst (vielleicht sogar die beste Konsole überhaupt). Sie bietet eine Plattform, die garantiert über ihre Lebensdauer hinweg wirklich beeindruckende neue Spielerlebnisse liefern wird – aber im Moment sollten Gamer*innen sie mit offenen Augen kaufen und verstehen, dass das Neue bei der Software noch nicht da ist. Ein großer Teil des Geldes, das du ausgibst, ist sehr stark in die Zukunft investiert.

Das könnte tatsächlich die letzte Konsolengeneration sein, die wir mit dieser klassischen Hardware fürs Wohnzimmer sehen – und wenn dem so ist, dann hat Microsoft mit der Xbox Series X wirklich alles gegeben. Das ist eine Konsole, die auf lange Sicht funktioniert, und genau deshalb empfehle ich sie uneingeschränkt Spieler*innen auf der ganzen Welt.

Robert Jones

Rob has been writing about computing, gaming, mobile, home entertainment technology, toys (specifically Lego and board games), smart home and more for over 15 years. As the editor of PC Gamer, and former Deputy Editor for T3.com, you can find Rob's work in magazines, bookazines and online, as well as on podcasts and videos, too. Outside of his work Rob is passionate about motorbikes, skiing/snowboarding and team sports, with football and cricket his two favourites. 

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