LG C3 OLED im Test: Immer noch an der Spitze der TV-Liga?
Der LG C3 ist ohne Frage ein herausragender OLED-Fernseher – doch das gilt ebenso für den weiterhin erhältlichen und sehr ähnlichen LG C2.

Der LG C3 OLED ist zweifellos ein exzellenter Fernseher – doch zwischen globaler Inflation und dem großen Erfolg des deutlich günstigeren Vorgängers C2 gefangen, wird er vor allem dann richtig interessant, wenn der Preis etwas nachlässt. Wenn der Preis keine Rolle spielt, nur zu – denn die brillanten OLED-Bilder des C3 sind ein echter Genuss. Klanglich hingegen bietet er weniger für verwöhnte Ohren.
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Verfeinerte Bildqualität als Beweis für OLED-Technologie und LGs Know-how
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Hervorragend fürs Gaming geeignet (vier HDMI-2.1-Anschlüsse)
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Nicht sehr unterschiedlich zum vorherigen C2 OLED (und teurer).
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Klingt nicht gerade spektakulär
Warum können Sie T3 vertrauen?

Seit einem ganzen Monat begleitet mich der LG C3 OLED im Alltag – und auf dieser Erfahrung basiert dieser Test. Ich habe mich so sehr an seine Brillanz in meinem Wohnzimmer gewöhnt, dass mich – abgesehen vom höher ausgestatteten LG G3 OLED, der mir im besten Sinne die Augen weggeblasen hat – fast schon die Sorge beschleicht, dass sich jeder OLED-TV, der künftig zum Test kommt, einfach nur unterlegen anfühlen wird.
Aber es gibt ein Problem! Der LG C2 OLED – der Vorgänger des C3 aus dem Jahr 2022, der weithin als „der beste OLED-Fernseher für die meisten Menschen“ gilt – ist sozusagen in jeder Hinsicht genauso gut. Und er ist momentan definitiv viel günstiger. Zudem ist er nach wie vor ganz problemlos erhältlich. Daher dürfte es für viele keine allzu schwierige Entscheidung sein: Bei einer Ersparnis von einem rund vierstelligen Betrag für das 65-Zoll-Modell des Vorjahres ist die Sache eigentlich klar, oder?
Das bringt dieses 2023er LG-Modell in eine schwierige Lage. Denn eines steht außer Frage: Der C3 OLED ist ein hervorragender Fernseher – und konkurriert mit den besten OLED-TVs der Gegenwart. Doch zwischen globaler Inflation und dem eigenen, überaus erfolgreichen Vorgänger stellt sich die Frage: Lohnt sich der Kauf jetzt überhaupt – oder vielleicht sogar grundsätzlich?
LG C3 OLED: Preis und Verfügbarkeit
Der LG C3 OLED ist in zahlreichen Größen erhältlich – 42, 48, 55, 65, 77 und 83 Zoll – und wie zu erwarten, ist auch das Preisspektrum beträchtlich. Das 65-Zoll-Modell, das ich zum Testen hier habe, soll offiziell 2500 Euro kosten (tatsächlich liegt der Preis darunter, wie das eingebettete Shopping-Widget am Seitenende zeigt). Doch wenn der Vorgänger C2 OLED zum Zeitpunkt des Tests bei etwa 1500 Euro liegt, klafft da ganz offensichtlich eine gewaltige Lücke.
- LG OLED42C3: XXX €
- LG OLED42C3: XXX €
- LG OLED55C3: XXX €
- LG OLED65C3: XXX €
- LG OLED77C3: XXX €
- LG OLED83C3: XXX €
Ich habe oben eine vollständige Übersicht der Preise des LG C3 OLED für Großbritannien, die USA und Australien in allen verfügbaren Größen zusammengestellt – inklusive exakter Modellbezeichnung (also der Katalognummer) und der jeweiligen unverbindlichen Preisempfehlung. Im Vergleich zur Konkurrenz sind die größeren Größen, auch wenn sie keineswegs günstig sind, preislich durchaus im Rahmen und schlagen etwa ein gleichwertiges Modell wie den Sony A80L klar im Verhältnis von Größe zu Kosten.
LG C3 OLED Bewertung: Funktionen und Neuheiten?
Die Millionen-Dollar-Frage (oder in diesem Fall die zweieinhalbtausend-Euro-Frage): Was genau ist neu beim LG C3 OLED? Die Antwort, ohne allzu sehr wie ein Politiker klingen zu wollen, ist zugleich einfach und kompliziert.
Stellt man den LG C2 neben den C3, etwas, das kein normaler Mensch je tun würde, (weshalb es uns gibt) könnte man sie auf den ersten Blick problemlos für ein und denselben Fernseher halten. Beide sind äußerst ansehnlich, schlank bis an die Ränder, verfügen über einen schlichten zentralen Standfuß – ehrlich gesagt, sie könnten Zwillinge sein.
Die Ähnlichkeiten setzen sich fort, da der C3 dasselbe OLED Evo-Panel mit LGs Brightness Booster wie der ältere C2 aufweist, zusammen mit vier vollwertigen HDMI 2.1-Anschlüssen (einschließlich eARC auf einem) für 4K/120Hz, VRR und ALLM. Der LG C3 OLED hingegen setzt auf den neuen Alpha 9 Gen 6 Prozessor, was mehr Rechenleistung und feinere Bildverarbeitung bedeutet – also bessere Hochskalierung, flüssigere Bewegungen und, mutmaßlich durch algorithmische Anpassungen, auch ein wenig mehr Helligkeit. Allerdings bewegen wir uns hier im Bereich von Nuancen, die den meisten kaum auffallen dürften.
Auch in Sachen Audio zeigt sich der neue Prozessor des C3 versiert: Er kann Klangformate auf 9.1.2 virtuelle Kanäle hochmischen – ein Fortschritt gegenüber der 7.1.2-Fähigkeit des C2. Das heißt allerdings nicht, dass der C3 klanglich ein Traum ist – ganz im Gegenteil: Allgemein gilt er als schwächer im Ton als sein Vorgänger. Aus meiner Sicht klingt AI Sound Pro zudem recht grob und sollte besser deaktiviert werden. Da lohnt es sich eher, für eine der besten Soundbars zu sparen, um dem Ton etwas mehr Wucht zu verleihen.
LG C3 OLED Bewertung: Bildqualität
Was mich zur Bildqualität des LG C3 OLED bringt. Ein wenig Feinarbeit ist allerdings nötig, um die idealen Einstellungen zu finden – denn beim Einrichten möchte der AI Picture Wizard anhand willkürlicher Bildbeispiele ein „Persönliches“-Profil erstellen, das für mein Empfinden nie ganz stimmig aussah. Ähnlich wie bei AI Sound Pro fehlt auch dem deutlich hervorgehobenen „KI“-Aspekt der aktuellen LG-TVs – man möchte es fast sagen – das menschliche Feingefühl.
Die filmischen und Gaming-orientierten Bildmodi hingegen sehen von Anfang an beeindruckend aus. Ein automatischer Umgebungslichtsensor und die automatische Aktivierung des Filmmaker Mode (sofern eingeschaltet und vom Quellmaterial unterstützt) sorgen dafür, dass der C3 alles mitbringt, um Bilder im Hollywood-Stil auf den Bildschirm zu bringen. Das zeigt sich besonders deutlich bei hochwertigen Quellen – und dafür greife ich bevorzugt zu 4K-Blu-rays.
Mit einer 4K-Blu-ray von John Wick: Chapter 4 im Player (ausschließlich wegen der Bildqualität – diesen überlangen Serienteil fand ich insgesamt enttäuschend) zeigt sich ein beeindruckender Kontrast und eine satte Farbdarstellung, mit viel Liebe zum Schwarzwert, wie man es von OLED-Panels kennt. Kein Lichtaustritt, sondern einfach nur satte Tiefe – dank Dolby Vision HDR.
Auch in puncto Helligkeit liefert der C3 ordentlich ab – allerdings, wie bereits erwähnt, ist er dem C2 in dieser Hinsicht sehr ähnlich. Im Gegensatz zum höher ausgestatteten G3, der mit einem Micro Lens Array (MLA) Panel und LGs Brightness Booster Max ausgestattet ist, erreicht der C3 nicht diese beeindruckenden Spitzenhelligkeiten. Reflexionen werden ebenfalls nicht ganz so gut reduziert, aber dennoch gibt es genug visuelle Brillanz von diesem Premium-Panel.
Natürlich können wir nicht immer alles aus 4K-Blu-ray-Quellen ansehen, und es wird ohnehin immer schwieriger, solche Formate zu finden. Deshalb ist es entscheidend, wie ein Fernseher mit gängigen Formaten umgeht. Mit meiner BT TV Box Pro, die 4K-Material von Sky Cinema liefert, zeigte Despicable Me 2, wie mühelos dieses OLED lebendige, bonbonartige Farben darstellen kann, ohne dass sie übersättigt wirken. Gleichzeitig kamen die raueren visuellen Eindrücke von Black Adam verfeinert und ausgewogen zur Geltung, ohne dass sie übermäßig scharf dargestellt wurden.
Geht man auf herkömmliches 1080p Full HD herunter, zeigt sich der C3 OLED besonders stark beim Hochskalieren auf 4K – eine seiner deutlichen Stärken. Ich rate davon ab, den Vivid-Modus zu wählen, der Farben und Helligkeit stark verstärkt und meiner Meinung nach viele visuelle Reize zerstört. Weniger ist manchmal mehr, und dieser LG kann mit sehr wenig viel erreichen!
Im Kontext des breiteren Marktangebots gibt es jedoch offensichtliche Konkurrenten: Der Samsung S95C liefert eine bessere Option in Sachen Helligkeit, obwohl sein QD-OLED-Panel einfach anders aussehende Bilder liefert. Doch für etwa denselben Preis wird auch dieser TV sicherlich viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Wie bereits erwähnt, ist der LG C3 mit vier HDMI 2.1-Anschlüssen voll auf Gaming ausgelegt. Es wird 4K-Auflösung mit 120 Hz unterstützt, und mit Hogwarts Legacy auf der PS5 sorgt die Variable Refresh Rate und der Auto Low-Latency Mode für eine flüssigere Spielerfahrung. Das Spiel profitiert wirklich von diesen Verbesserungen, um so glatt wie möglich zu laufen (auch wenn es nicht wirklich konstant bei 120 fps bleibt – es ist einfach zu komplex dafür, mit Bildraten, die eher im Bereich der 40er liegen!). Trotz aller Unterschiede zwischen Gaming und Kinoerlebnis: Wer beides liebt, bekommt mit dem LG in beiden Welten einen echten Alleskönner.
LG C3 OLED im Test: Klangqualität
Die Bildqualität des LG C3 OLED überzeugt – so viel steht fest. Doch wie sieht es mit dem Klang aus? Leider sticht das nicht so eindrucksvoll heraus, wie erhofft. Ob LG beim Thema Klang im Jahr 2023 wirklich überzeugen kann, bleibt fraglich. Auch die LG USC9S Soundbar – eigentlich als perfekte Ergänzung zum C3 OLED konzipiert und gemeinsam in einem Standfuß montierbar – liefert eher losgelösten Klang. Selbst der WOW-Orchestra-Modus, der die Lautsprecher des Fernsehers und der Soundbar harmonisch verbinden soll, wirkt wenig abgestimmt.
Also wurde die Soundbar vorübergehend abgekoppelt und beiseitegeschoben – der C3 OLED musste in diesem Test allein für den Klang sorgen. Der Klang bietet viel Höhe, ist laut und füllt problemlos den Raum. Es ist jedoch einfach kein besonders engagierter Klang. Mit AI Sound Pro wird der Klang derart überambitioniert, dass er kaum noch zu ertragen ist. Auch das Herumprobieren mit verschiedenen Soundmodi brachte kein besonders überzeugendes Klangprofil hervor.
LG C3 OLED im Test: Design und Benutzerfreundlichkeit
Der LG C3 OLED wird mit einem Standfuß geliefert – ein wichtiger Punkt für alle, die auf der Suche nach dem bestmöglichen Fernseher sind. Das höherwertige Modell, der LG G3 OLED, wird zum Beispiel nur mit einer Wandhalterung geliefert – und nach meiner Erfahrung ist das nicht die gängige Art, wie Fernseher in Wohnzimmern zur Geltung gebracht werden. Mir gefällt der einfach zu montierende Standfuß des C3 – er lässt das Panel einige Zentimeter über dem zentralen, einzelnen Fuß fast schwebend wirken.
In der Box befindet sich auch die etwas skurrile Fernbedienung von LG. Sie lässt sich wie ein Zauberstab verwenden – man richtet ihn auf den Bildschirm, ähnlich wie einen Nintendo-Switch-Joy-Con, und das kleine Symbol bewegt sich entsprechend der Handbewegung. Etwas Eingewöhnung braucht es schon – es fühlt sich an wie eine frei schwebende PC-Maus, mit der der Bildschirm angesteuert wird. Dazu gehört natürlich auch das integrierte Betriebssystem.
Eine der langjährigen Stärken von LG war stets der Einsatz von webOS – dem hauseigenen Betriebssystem, inzwischen in Version 23. Es unterscheidet sich nicht grundlegend von Version 22, wirkt aber aufgeräumter und verzichtet auf einige der früher zahlreicheren Bildschirmseiten. Es gehört definitiv zu den besseren TV-Betriebssystemen und ermöglicht schnellen Zugriff auf angeschlossene Quellen sowie direkten Zugang zu Apps wie Netflix, Disney+ und weiteren – je nach Wunsch.
Fazit: Da viele inzwischen ohnehin eine Set-Top-Box, Konsole oder einen HDMI-Dongle nutzen, bleibt die Qualität von webOS für jemanden wie mich, der kaum damit interagiert, größtenteils unbeachtet.
LG C3 OLED im Test: Urteil
Und so endet dieser Test des LG C3 OLED, wie er begonnen hat – mit der Feststellung, wie fantastisch das Bild wirklich ist. Wenn er aus dem Wohnzimmer verschwindet, wird sein Nachfolger ein echtes Schwergewicht sein müssen, um die Lücke zu füllen, die er hinterlässt.
Gleichzeitig aber – würde an derselben Stelle ein älterer LG C2 OLED stehen und dabei noch ordentlich Geld gespart werden, wäre das vollkommen in Ordnung. Mit dem Rest könnte man sich sogar eine eindrucksvolle Soundbar leisten.
Ja, der neuere LG C3 bietet einen leistungsstärkeren Prozessor, bessere Hochskalierung und erweiterte Klangverarbeitung (wobei damit nicht die internen Lautsprecher gemeint sind, wie oben bereits beschrieben) und ist minimal heller – wobei Letzteres vermutlich kaum jemandem auffallen dürfte. Insgesamt ist es jedoch ein sehr sanftes Upgrade von Generation zu Generation.
Um es noch einmal klar zu sagen: Der LG C3 OLED ist ausgezeichnet – ganz vorne mit dabei, wenn es um die derzeit besten OLED-Fernseher geht, und er ist definitiv, wenn auch nur leicht, besser als der LG C2 OLED. Doch platziert zwischen globaler Inflation und dem eigenen, beachtlichen Erfolg der Vorgängermodelle, wird er erst dann zum wirklich großartigen Fernseher, wenn sich auch der Preis einpendelt.
Ebenfalls eine Überlegung wert
Ohne wie eine hängengebliebene Schallplatte klingen zu wollen: Wer einen großartigen OLED-Fernseher mit Standfuß sucht, liegt mit dem LG OLED C2 nach wie vor goldrichtig. Wer auch für andere Marken offen ist, sollte einen Blick auf den Samsung S95C werfen – ein noch hellerer QD-OLED-Fernseher, der sich 2023 den Titel "Best TV" bei den T3 Awards sichern konnte. Oder der Sony A80L – mit besserem Klang und als ernstzunehmender Konkurrent für LG. In unserem Test wurden seine Bilder als „eindringlich“ beschrieben.

Mike is T3's Tech Editor. He's been writing about consumer technology for 15 years and his beat covers phones – of which he's seen hundreds of handsets over the years – laptops, gaming, TV & audio, and more. There's little consumer tech he's not had a hand at trying, and with extensive commissioning and editing experience, he knows the industry inside out. As the former Reviews Editor at Pocket-lint for 10 years where he furthered his knowledge and expertise, whilst writing about literally thousands of products, he's also provided work for publications such as Wired, The Guardian, Metro, and more.
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