Xiaomi 14 Ultra im Test: Die Wahl der Fotograf:innen
Xiaomis teures und beeindruckendes 14 Ultra mit Leica-Ausstattung bringt zum ersten Mal hochmoderne Kameratechnologie in den Westen.


Die Kameraausstattung des Xiaomi 14 Ultra liegt so deutlich vor der Konkurrenz, dass es die naheliegende Wahl ist, wenn Fotografie für dich an erster Stelle steht. Auch Design, Display und Leistung bewegen sich durchweg auf Flagship-Niveau. Mit dem optionalen Photography Kit in der Hand und den ersten Aufnahmen auf dem Display lassen sich viele – wenn nicht sogar alle – Schwächen der überladenen Benutzeroberfläche des 14 Ultra recht leicht vergessen.
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Klassenführende Kamerahardware
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Brillantes Kameragriff-Zubehör
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Premium-Bildschirm und -Styling
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Keine eSIM-Unterstützung
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Überladene Benutzeroberfläche
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Gute statt großartige Batterie
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Das Xiaomi 14 Ultra ist nicht einfach nur ein weiteres Kamera-Smartphone – es ist das erste seiner Art mit modernster Kameratechnik, das offiziell im Westen erhältlich ist. Das soll nicht heißen, dass Samsung Galaxy, Apple iPhone und Google Pixel keine hervorragenden Kameras hätten – das tun sie durchaus. Aber in Sachen Kamera-Hardware gehen sie längst nicht so weit an die Grenzen des Machbaren.
Ausgestattet mit dem neuesten 1-Zoll-Sensor von Sony für Mobilgeräte – der auch im nur in China erhältlichen Oppo Find X7 Ultra verbaut ist – hat die Hauptkamera des Xiaomi 14 Ultra auf dem Papier mehr mit professionellen Kompaktkameras wie der Sony RX-100 gemein als mit vielen Smartphones. Besonders deutlich wird das durch die variable Blende, mit der sich die Hintergrundunschärfe so präzise steuern lässt wie bei kaum einem anderen Gerät in diesem Segment.
Das 14 Ultra unterstützt zudem das beste Kamera-Griffzubehör, das bislang im Einsatz war – inklusive individuell belegbarem Einstellrad, zweistufigem Auslöser, eigener Videotaste und zusätzlichem Akku. Ich habe es zusammen mit dem Ultra verwendet und kann bestätigen: Es verwandelt das Flaggschiff zuerst in eine Quick-fire-Kamera und dann in ein Smartphone.
Und was für ein beeindruckendes Smartphone das ist – selbst im Vergleich zu exzellenten Alternativen wie dem Honor Magic 6 Pro oder dem Samsung Galaxy S24 Ultra. Heißt das also, dass Xiaomis neuestes Superphone den gleichen Preis wie ein iPhone 15 Pro Max rechtfertigt? Für die richtige Zielgruppe: ja – warum, erkläre ich in diesem Testbericht zum Xiaomi 14 Ultra.
Xiaomi 14 Ultra im Test: Preis und Verfügbarkeit
Das Xiaomi 14 Ultra ist ultra-teuer. In Europa und Großbritannien ist es jetzt für 1499,99 Euro erhältlich. Der Preis ist hoch, aber dennoch fair.
Im Gegensatz zum iPhone, das in mehreren Speichergrößen erhältlich ist, kommt das Xiaomi 14 Ultra ausschließlich mit 512 GB – und liegt preislich dennoch unter dem iPhone 15 Pro Max mit gleicher Speicherkapazität.
Wer auch das Photography Kit möchte – mit zusätzlichem Akku und Kamerasteuerung – zahlt dafür weitere 230 Euro.
Xiaomi 14 Ultra Test: Design und Display
Mit seinem 6,73 Zoll großen Display gehört das Xiaomi 14 Ultra nicht zu den riesigen Smartphones – ein Wert, der auch bei vielen anderen der derzeit besten Handys zu finden ist. Damit fällt es kompakter aus als Alternativen wie das Samsung Galaxy S24 Ultra – und bleibt auch für den Daumen noch gut erreichbar.
Mit einer Tiefe von 9,2 mm ist das Xiaomi 14 Ultra wuchtiger als viele seiner direkten Konkurrenten – und das ohne die markante Kamerawölbung, die zusätzlich ordentlich aufträgt. Die Gruppe aus vier Kameras ist von einer strukturierten Umrandung eingefasst, die an den Blendenring einer Kamera erinnert, sowie einem goldenen Akzent. Das Design stellt unmissverständlich klar, wer hier die Hauptrolle spielt.
Von vorn betrachtet bietet das Xiaomi 14 Ultra ein flaches Display mit dem Look and Feel eines gebogenen Bildschirms – es erinnert ein wenig an eine übergroße Apple Watch (nicht die Apple Watch Ultra). Das Display geht nahtlos in den Metallrahmen über, der sich wiederum so abwinkelt, dass breite, flache Seiten entstehen – für einen sicheren Halt in der Hand. Die Rückseite ist mit veganem Leder überzogen, das sich sanft an die Form anschmiegt. Insgesamt wirkt das Gerät hochwertig verarbeitet. Durch den Verzicht auf sich verjüngende Metallseiten allerdings auch etwas massiver als manche Konkurrenz mit gebogenem Display.
Das OLED-Bildschirm des Xiaomi 14 Ultra bietet eine Pixeldichte von 522 ppi – ausreichend großzügig bemessen und gestochen scharf in der Darstellung. Die Spitzenhelligkeit von 3000 Nits kommt im HDR-Modus zur Geltung, im Alltag bewegt sich die Anzeige eher im Bereich von 1000 Nits – ausreichend, um auch bei direkter Sonneneinstrahlung alles problemlos erkennen zu können.
In Innenräumen wird die Darstellung angenehm dunkel geregelt, und dank 1.920-Hz-PWM-Dimmung setzt Xiaomi auch beim Thema Augenschonung ein Häkchen. Dank adaptiver Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz läuft das Navigieren durch Menüs flüssig. Unterstützung für HDR bei Amazon, Netflix und YouTube sowie eine Farbtiefe von 12 Bit sorgen dafür, dass sowohl eigene Aufnahmen als auch gestreamte Inhalte auf dem 14 Ultra beeindruckend zur Geltung kommen.
Auch ohne eines der besten Kopfhörer-Modelle liefern die Stereo-Lautsprecher einen kräftigen, vollen Klang. Beim Gaming oder wenn das Gerät im Querformat gehalten wird, lassen sich die Lautsprecher relativ leicht verdecken – abgesehen davon überzeugt die Kombination aus Display und Sound aber auf ganzer Linie.
Xiaomi 14 Ultra im Test: Leistung und Akku
Angetrieben vom Snapdragon 8 Gen 3 von Qualcomm ist das Xiaomi 14 Ultra in jeder Hinsicht ein echtes Flaggschiff. Mit 16 GB RAM und 512 GB Speicher eignet es sich ideal für Multitasking, 8K-Videos oder Speicherfresser wie Genshin Impact mit über 30 GB – ausgelegt auf starke Leistung und lange Nutzbarkeit.
Zwar meistert das Xiaomi 14 Ultra auch anspruchsvolle Spiele mit Leichtigkeit, doch zählt es nicht zu den besten Gaming-Smartphones. Im Standard-Leistungsmodus greift das Gerät bei anspruchsvollen Spielen spürbar ins Temperaturmanagement ein – was in spürbaren Verzögerungen resultieren kann. Erst mit aktiviertem Game Boost (dem Leistungsmodus) lässt sich das volle Potenzial des Snapdragon 8 Gen 3 ausschöpfen – und damit auch ein flüssiges Spielerlebnis erreichen.
Wie bereits erwähnt, lassen sich die Lautsprecher leicht verdecken, und ergonomisch sorgt die ausgeprägte Kamerawölbung im Querformat für eine eher unhandliche Haptik. Fürs Gaming liefert das 14 Ultra zwar ordentliche Leistung, doch wer den Fokus stärker auf Spiele legt, bekommt mit Geräten wie dem Redmagic 9 Pro mehr Power für weniger Geld – muss dafür allerdings deutliche Abstriche bei der Kameraqualität in Kauf nehmen.
Einige weitere Faktoren verhindern, dass das Xiaomi 14 Ultra ganz nah an der Perfektion kratzt. Zum einen fehlt die Unterstützung für eSIM, eine Funktion, die sich inzwischen bei Flaggschiff-Smartphones fast zum Standard entwickelt hat. Auch Xiaomis HyperOS auf Basis von Android 14 sorgt in manchen Bereichen für Frust.
Der optionale Sperrbildschirm-Karussell, der Artikel auf dem Sperrbildschirm anzeigt, ist zudem nur über ein Opt-out von Werbung befreit – Anzeigen sind also standardmäßig aktiviert. Ich persönlich mag es nicht, dass ein Smartphone für 1499 Euro beim Entsperren Werbung anzeigt. HyperOS versucht außerdem, Xiaomis eigene App Mall gegenüber dem Google Play Store in den Vordergrund zu stellen – und selbst für einfache Aktionen wie das Ändern des Hintergrundbilds muss der Zustimmung zu Cookies zugestimmt werden.
So läuft das Xiaomi 14 Ultra mit HyperOS im Alltag zwar flüssig und stabil, doch Xiaomi konterkariert viele Stärken durch aufdringliche Details und Einschränkungen.
Mit einem 5.000-mAh-Akku sollte das Xiaomi 14 Ultra auf dem Papier eine lange Laufzeit bieten und schafft im Alltag problemlos einen ganzen Tag bei typischer Nutzung. Bei ausgedehnten Fotosessions oder längeren Gaming-Phasen reichte bei mir die Akkulaufzeit nicht bis zum Tagesende – ein echter Ausdauerkönig wie das Honor Magic 6 Pro ist es also nicht.
Mit dem mitgelieferten Kabel lädt das 14 Ultra mit 90 Watt und ist in etwa 35 Minuten vollständig aufgeladen. Mit einem kompatiblen kabellosen Ladegerät von Xiaomi sind drahtlose Ladegeschwindigkeiten von bis zu 80 Watt möglich – beeindruckend schnell.
Xiaomi 14 Ultra im Test: Kameras
Das 14 Ultra ist das erste Smartphone, das im Westen mit einem Kamerasensor der zweiten Generation im 1-Zoll-Format auf den Markt kommt – dem LYT-900 von Sony. Doch Xiaomi belässt es nicht dabei und verbaut zusätzlich eine variable Blende, die von f/1.63 bis f/4.0 reicht. Alle vier Rückkameras des Quad-Kamera-Systems setzen auf 50-Megapixel-Sensoren von Sony – das sorgt für ein durchweg stimmiges und konsistentes Aufnahmeerlebnis über sämtliche Brennweiten hinweg.
Die sekundären Kameras umfassen ein Ultraweitwinkelobjektiv mit 12 mm (0,6-facher Zoom), ein Teleobjektiv mit 75 mm (3,2-facher Zoom) und ein Periskopobjektiv mit 120 mm (5-facher Zoom). Alle diese Linsen sind mit dem gleichen Sony IMX858-Sensor ausgestattet und verfügen über weite Blenden, die für eine durchgehend starke Leistung sorgen, unabhängig davon, welche Kamera genutzt wird.
Alle vier Kameras stellen auch aus nächster Nähe scharf, was Makroaufnahmen enorm vielseitig macht – und dabei Konkurrenzmodelle wie das Tetraprism-Periskop-Zoom des iPhone 15 Pro Max deutlich in den Schatten stellt.
Xiaomis Bildverarbeitung knüpft an die leistungsstarken Kameras des 14 Ultra an und wird durch die Feinabstimmung von Leica zusätzlich optimiert. Beim Fotografieren lässt sich zwischen Leica Authentic und Vibrant wählen – je nachdem, ob ein natürlicher oder lebhafter Look gewünscht ist. Was bei früheren Modellen wie dem Xiaomi 13T noch umständlich wirkte, überzeugt beim 14 Ultra mit einer Bildqualität, die besser ist als alles, was Nutzer:innen bisher von Xiaomi gesehen haben.








Die Bildverarbeitung von Leica verleiht den Aufnahmen ein klassisches Aussehen. Während das Google Pixel 8 Pro und das Vivo X100 Pro viele Details in den Schatten bewahren, setzt das 14 Ultra stärker auf Kontraste – ohne dabei an Textur einzubüßen.
Der Clou der Hauptkamera – die variable Blende – sorgt für Flexibilität bei Aufnahmen in hellen wie dunklen Szenen und macht sie zur ersten Wahl in anspruchsvollen Umgebungen. Während die Hauptkamera hohe Erwartungen weckte, haben vor allem die Telekameras mit 75 mm und 120 mm Brennweite überrascht – sie liefern selbst aus großer Entfernung und unter verschiedensten Lichtbedingungen gestochen scharfe Aufnahmen.
Mehr als nur eine Fotokamera überzeugt das Xiaomi 14 Ultra auch mit beeindruckender Videoqualität. Die Hauptkamera nimmt Videos mit bis zu 8K bei 30 fps oder 4K bei 120 fps auf, während die Frontkamera maximal 4K bei 60 fps erreicht. Zwar bleibt das iPhone die erste Wahl für alle, die ProRes-Videos aufnehmen möchten, doch die variable Blende, die manuellen Steuerungsmöglichkeiten ab Werk und die Log-Aufzeichnung des Xiaomi 14 Ultra machen das Gerät zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für anspruchsvolle Nutzer:innen.
Xiaomi 14 Ultra im Test: Fotografie-Ausstattung
Mit einem Preis von €230 ist das Xiaomi 14 Ultra Photography Kit zwar kostspielig, doch für bestimmte Fotografietypen lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass es unbezahlbar sein kann – und darüber entscheidet, ob ein Moment eingefangen oder verpasst wird.
Praktisch gesehen erweitert das Kit das Setup um einen 1.500-mAh-Akku, einen Zoomhebel, einen zweistufigen Auslöser, einen 67-mm-Filteradapter, eine Video-Taste und ein individuell belegbares Einstellrad, das unter anderem Blende und Belichtung steuern kann. Ebenfalls enthalten ist eine Handschlaufe, die sich am Griffteil des Kits befestigen lässt.
Während meines Tests hing die Handschlaufe oft aus der Tasche – ein Griff, die Hand durch die Schlaufe, das Telefon an der Kamera gepackt, Auslöser gedrückt, und in Sekundenschnelle war das Bild gemacht. Das ist um ein Vielfaches unkomplizierter als die Bedienung über den Touchscreen.
Xiaomi 14 Ultra im Test: Urteil
Die Kamera des Xiaomi 14 Ultra ist so viel beeindruckender als alles andere auf dem Markt, dass sich kleinere Kritikpunkte leicht darüber hinwegsehen lassen. Die Kameratechnik ist der Konkurrenz schlichtweg weit voraus – wer Fotografie in den Mittelpunkt stellt, findet hier eine klare Entscheidung.
Die größten Schwächen dieses Smartphones sind das fehlende eSIM-Support und Xiaomis aufdringliches HyperOS. Wenn beides jedoch kein Ausschlusskriterium ist, bietet das 14 Ultra ein hochwertiges, leistungsstarkes Gesamtpaket mit exzellentem Display, viel Speicherplatz und Akkulaufzeit für den ganzen Tag.
Wer ein außergewöhnlich leistungsstarkes und vielseitiges Kamera-Smartphone sucht, wird derzeit nichts Besseres finden. Keine Frage, es ist teuer – aber jeder Cent lohnt sich.
Ebenfalls eine Überlegung wert
Naheliegende Alternativen zum Xiaomi 14 Ultra sind das iPhone 15 Pro Max für iOS-Nutzer sowie das Samsung Galaxy S24 Ultra oder das Google Pixel 8 Pro für alle, die ein Android-Gerät bevorzugen. Von den drei genannten kommt die Kamera des Pixel 8 Pro der des Xiaomi 14 Ultra am nächsten, wenn es darum geht, zuverlässig immer wieder großartige Aufnahmen zu machen.
Wer etwas Geld sparen möchte, findet im hervorragenden OnePlus 12 eine weitere überzeugende Alternative – dank vielseitiger Kamera und Hasselblad-Bildverarbeitung. Wer Gefallen an Xiaomis Leica-Features findet, aber nicht so tief in die Tasche greifen möchte, könnte mit dem regulären Xiaomi 14 gut bedient sein.

Basil has been writing about tech for over 12 years, with bylines in TechRadar, Metro, Wired, and Digital Camera World – to name but a few titles. He expertly covers everything from mobile phones to smart devices, cameras, audio-visual hardware, and kitchen tech. In addition to his extensive journalism experience, Basil is also skilled in video production, content strategy, and vegan baking, and runs Tech[edit], a technology-focused YouTube channel.
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