Samsung Galaxy Buds 3 Pro im Test: Großartig für Galaxy-Handys
Samsung hat seine Pro-Kopfhörer überarbeitet – und sie sind besser denn je
Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro überzeugen mit einem leichten, bequemen Design, coolen Blade-Lichtern und starker Performance, egal ob bei Anrufen oder beim Musikhören. Manche Funktionen kannst du nur mit Samsung-Smartphones nutzen, und das Wechseln der Kopfhörer-Aufsätze ist etwas umständlich. Abgesehen davon bekommst du viele Features, clevere KI-Unterstützung und eine solide ANC. Eine Top-Wahl für alle, die ein Samsung-Gerät nutzen.
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Solide aktive Geräuschunterdrückung (ANC)
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Leichtes und komfortables Design
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Gute Klangqualität
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Ausgezeichnet für Anrufe
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Einige Funktionen sind auf die neuesten Samsung-Smartphones beschränkt
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Die Ohrstöpsel lassen sich nicht so einfach entfernen
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Preislich eher im oberen Bereich angesiedelt
Warum können Sie T3 vertrauen?
Bilal Fahmi
Bereits bei der Vorstellung der Galaxy Buds 3 Pro und Galaxy Buds 3 ließ sich der Vergleich mit den Apple AirPods kaum vermeiden. Die Ähnlichkeit ist verblüffend, abgesehen von einem längeren, kantigeren Stiel, den auffälligen Lichtern (Blades, wie Samsung sie nennt) und einem durchsichtigen Gehäuseoberteil.
Wichtiger ist allerdings, wie sich das Design der Galaxy Buds 3 Pro vom ausgezeichneten Vorgänger unterscheidet. Aber reicht ein Facelift, ein paar zusätzliche Funktionen und die Einführung von Galaxy AI in Samsungs neuestem Modell aus, um sich einen Platz unter den besten Kopfhörern 2024 zu sichern?
Also bin ich losgezogen, um das herauszufinden, ausgestattet mit meinem Galaxy Z Flip 6 in der Hand und den Galaxy Buds 3 Pro, die meine Ohren buchstäblich zum Leuchten bringen.
Samsung Galaxy Buds 3 Pro im Test: Preis und Verfügbarkeit
Samsung stellte die Galaxy Buds 3 Pro zusammen mit seinen neuesten faltbaren Smartphones und Wearables am 10. Juli bei Galaxy Unpacked in Paris vor. Kurz nach der Veröffentlichung der Galaxy Buds 3 Pro gab es jedoch ein Qualitätsproblem, durch das sich der Verkaufsstart verzögerte. Einige Nutzer:innen berichteten, dass die Kopfhörer-Aufsätze beim Wechseln rissen. Bei meinem Testgerät trat dieses Problem glücklicherweise nicht auf. Die Kopfhörer sind inzwischen im Handel erhältlich.
In Deutschland kosten sie 245 €, in den USA 249 $. In Australien sind sie aktuell noch nicht verfügbar, sollen laut Samsung aber bald erscheinen. Es gibt sie in Weiß und Silber, und du kannst sie bei Samsung Deutschland, Samsung US sowie bei verschiedenen Drittanbietern kaufen.
Samsung Galaxy Buds 3 Pro im Test: Was ist neu?
Ein Blick auf die Samsung Galaxy Buds 3 Pro und deren Vorgänger, die Galaxy Buds 2 Pro, zeigt sofort, dass es einige deutliche Änderungen gibt. Die beiden Kopfhörermodelle wirken nicht einmal wie entfernte Verwandte, geschweige denn wie Geschwister, die nur zwei Jahre auseinanderliegen.
Die Galaxy Buds 3 Pro haben kleine Gehäuse mit Stielen, ein Design, das Apple mit den AirPods in den letzten Jahren populär gemacht hat. Die Galaxy Buds 2 Pro sind dagegen etwas größer und sehen weniger aus wie der Kopf einer kleinen Zahnbürste, den man an der besten elektrischen Zahnbürste befestigen würde.
Im Vergleich zu den Galaxy Buds 2 Pro bieten die Galaxy Buds 3 Pro eine verbesserte IP-Bewertung mit IP57 statt IPX7, was zusätzlichen Staubschutz bringt. Außerdem haben die neuen Kopfhörer LED-Lichtstreifen an den Stielen.
Die Galaxy Buds 3 Pro punkten mit einer leicht verbesserten Klangarchitektur, längerer Akkulaufzeit, besserer ANC und einem überarbeiteten Case-Design. Zusätzlich bekommst du ein paar neue Funktionen – dank Galaxy AI, das dieses Jahr überall Gesprächsthema ist.
Samsung Galaxy Buds 3 Pro im Test: Design und Komfort
Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro bringen ein komplett neues Design für die In-Ear-Kopfhörer des Unternehmens, das auch Nutzer:innen anderer Marken sofort vertraut wirkt. Ich werde hier nicht ständig darauf eingehen, wie ähnlich die Galaxy Buds 3 Pro den AirPods Pro (2. Generation) von Apple sind, denn das sieht man schon auf den ersten Blick.
Ob man klassische In-Ear-Kopfhörer bevorzugt oder Modelle, bei denen die Stiele seitlich am Ohr herunterhängen, ist letztlich Geschmackssache. Ich persönlich gehöre eher zur zweiten Gruppe, weil ich Kopfhörer mit Stielen bequemer finde. Sie sind leicht, sehr angenehm zu tragen und sind mir in den zwei Wochen Testzeit kein einziges Mal herausgefallen. Die Farboptionen könnten etwas spannender sein, vor allem wenn man bedenkt, dass die Galaxy Buds 2 Pro auch in einem Lilaton erhältlich waren. Die LED-Streifen, oder Blades, geben den Kopfhörern aber einen einzigartigen Look.
Die Blades leuchten nur in Weiß, es gibt also keine Möglichkeit, sie in verschiedenen Farben anzuzeigen. Das wirkt ein bisschen wie eine verpasste Chance, besonders weil du einstellen kannst, ob die LED-Streifen dauerhaft leuchten oder sanft verblassen. Meins ist das nicht unbedingt, aber es ist schön, dass es die Option für alle gibt, die ein On-Ear-Disco-Feeling mögen. Praktisch ist auch, dass die Blades blinken, wenn du die Find-Funktion von Samsung nutzt. So findest du die Galaxy Buds 3 Pro im Dunkeln leichter – und das macht das Feature wirklich nützlich.
Im Lieferumfang der Galaxy Buds 3 Pro sind drei Größen von Aufsätzen enthalten. Sie lassen sich beim Wechseln allerdings nicht ganz so leicht entfernen. Wie ich am Anfang dieser Review schon erwähnt habe: Bei meinem Testgerät sind die Aufsätze nicht eingerissen, ich empfehle dir aber, sie beim Abziehen so nah wie möglich am Kopfhörer zu halten. In der Galaxy Wearable-App kannst du einen Passformtest machen, um sicherzugehen, dass die Abdichtung für die ANC-Funktion optimal ist. Wenn das passt, solltest du die Aufsätze am besten so lassen, wie sie sind.
Am unteren Ende der Stiele befinden sich blaue und rote Markierungen, die zeigen, in welchen Slot des Ladecases jeder Kopfhörer gehört. Klingt nach einer Kleinigkeit, ist aber extrem praktisch. Wenn ich jedes Mal einen Euro bekommen hätte, wenn ich meine AirPods auf die falsche Seite ins Case gelegt habe, wäre ich heute wahrscheinlich reich.
Die eckigen, prismatischen Stiele sind nicht nur ein Design-Element, sondern auch die Bedienelemente. Um die Lautstärke zu ändern, kannst du einfach mit dem Finger nach oben oder unten streichen. Das ist leichter als bei den AirPods Pro (2. Generation), wo die Geste etwas präziser sein muss. Außerdem kannst du durch Drücken und Halten Musik abspielen oder pausieren, Anrufe annehmen oder beenden oder deine Lieblings-App starten. In der Galaxy Wearable-App lassen sich diese Gesten anpassen, sodass du ein Stück weit selbst bestimmen kannst, wie die Steuerung funktioniert.
Samsung Galaxy Buds 3 Pro im Test: Funktionen
Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sind vollgepackt mit Funktionen. Viele der wichtigen Features, die du erwarten würdest, gab es schon bei den Galaxy Buds 2 Pro. Dazu gehören die Tragerkennung (nicht standardmäßig aktiviert, lässt sich aber in der Galaxy Wearable-App einschalten), anpassbare Steuerungen und Samsung Find, falls du die Kopfhörer mal verlegst.
Neu ist unter anderem die Dual-Konnektivität – etwas, das den neuesten Dyson OnTrac On-Ear-Kopfhörern fehlt – sowie das automatische Umschalten zwischen Galaxy-Geräten. Das ist besonders praktisch, wenn du zum Beispiel ein Galaxy Book 4 Edge oder ein Galaxy Tab S9 nutzt. Samsungs 360 Sound und Head-Tracking sind ebenfalls mit an Bord.
Der EQ in der Galaxy Wearable-App erlaubt es dir, den Klang nach deinen Vorlieben zu anpassen. Das gibt es zwar auch schon bei den Galaxy Buds 2 Pro und vielen anderen Kopfhörern, Samsung geht hier aber etwas anders vor: Die Klangveränderung fällt deutlich aus, und es gibt Voreinstellungen, mit denen du das Profil je nach Musikgenre anpassen kannst.
Die anpassbaren Steuerungen an den Stielen habe ich schon erwähnt. Die Galaxy Buds 3 Pro erlauben dir außerdem, Musik abzuspielen, zum nächsten Song zu springen und die Lautstärke per Sprachsteuerung zu ändern – ganz ohne Wake-Wort. Perfekt, wenn du mit dem Hund unterwegs bist und gleichzeitig einen Kaffee in der Hand hast. Für mich ist das eines der Features, das ich im Alltag am meisten schätze.
Wie man es von den in diesem Jahr vorgestellten Galaxy-Geräten erwarten kann, spielt Galaxy AI auch bei den neuen Funktionen der Galaxy Buds 3 Pro eine wichtige Rolle. Damit gibt es zum Beispiel den Adaptive-Noise-Control-Modus, bei dem die Kopfhörer automatisch zwischen ANC- und Ambient-Modus wechseln und die Audioeinstellungen je nach Umgebung optimieren. So werden etwa störende Außengeräusche wie Verkehrslärm ausgeblendet. Außerdem gibt es einen Sirenenerkennungsmodus, der sich einschaltet, sobald Polizeiautos, Rettungswagen oder Alarme ertönen und sonst die Musik unterbrechen würden.
Mit Voice Detect gibt es zudem eine Funktion, die ähnlich wie der Conversation-Awareness-Modus der AirPods Pro (2. Generation) funktioniert. Die Galaxy Buds 3 Pro erkennen, wenn du mit jemandem sprichst, und reduzieren dann automatisch die Lautstärke. Ich habe hier ähnliche Bedenken wie bei Apples Lösung: Bei Hörbüchern oder Podcasts fände ich es besser, wenn der Ton komplett pausiert, statt nur leiser zu werden.
Galaxy AI kommt auch im Interpretationsmodus zum Einsatz. Damit kannst du dir eine Live-Übersetzung auf deinem verbundenen Samsung-Smartphone anzeigen lassen, während das Gespräch in Echtzeit über die Galaxy Buds 3 Pro übersetzt wird. Dafür brauchst du allerdings eines der neuesten Samsung-Modelle, wie das Galaxy Z Fold 6. Die Kopfhörer selbst sind nicht zwingend erforderlich, da du die Übersetzung auch direkt über das Smartphone anhören kannst.
Die Galaxy Buds 3 Pro funktionieren nicht nur mit Samsung-Handys, was ja naheliegend wäre, sondern auch mit anderen Android-Geräten und sogar mit dem iPhone. Die meisten Funktionen stehen dir aber nur in Kombination mit einem Samsung-Smartphone und der Galaxy Wearable-App zur Verfügung.
Samsung Galaxy Buds 3 Pro im Test: Leistung
In puncto Leistung sind die Samsung Galaxy Buds 3 Pro besonders bei Anrufen echt beeindruckend. Oft sind Kopfhörer super fürs Musikhören, aber beim Telefonieren überzeugen sie nicht wirklich. Es gibt Tage, an denen ich meine Kopfhörer mehr für Anrufe als für Musik nutze und dann fällt mir sofort auf, wenn die Qualität nicht stimmt.
Die Buds 3 Pro sind da eine andere Liga und filtern bei Anrufen fast alle Hintergrundgeräusche heraus. Während eines Gesprächs habe ich mir zum Beispiel die Haare mit dem Dysons Airstrait getrocknet, bei einem anderen Anruf lief der InSinkErator in der Küche – und beide Gesprächspartner:innen haben nichts von den Geräuschen mitbekommen.
Was ANC angeht, haben die Galaxy Buds 3 Pro ebenfalls gut abgeschnitten. Ich konnte zwar während der Testzeit nicht ins Flugzeug steigen, was sonst mein Standardtest wäre. Stattdessen habe ich das Geräusch eines Flugzeugmotors mit einem Sonos Roam 2 Lautsprecher in meiner Nähe nachgestellt. Fazit: Die Buds 3 Pro haben super Arbeit geleistet und viele störende Brummgeräusche ausgeblendet. Auch ein Spaziergang durch London war mit aktiviertem ANC deutlich ruhiger, da viele Hintergrundgeräusche stark reduziert wurden.
Was den Sound angeht, steckt in jedem Galaxy Bud 3 Pro ein 10-mm-Treiber, der zusammen mit einem planaren Hochtöner arbeitet – der zum ersten Mal unabhängig gesteuert wird. Und das Ergebnis kann sich echt hören lassen. Die Klangbalance ist über viele Songs und Frequenzen sehr ausgewogen, mit viel Offenheit und klarer Trennung. Der Sound bietet satten Bass und klare, detailreiche Höhen, was insgesamt für ein beeindruckendes Hörerlebnis sorgt.
Meiner Erfahrung nach liefern die Sennheiser Momentum True Wireless 4 zwar eine etwas breitere Klangbühne. Trotzdem haben mich die Galaxy Buds 3 Pro beeindruckt, weil sie fast alles, was ich gehört habe, sehr präzise wiedergeben. Wenn du ein noch hochauflösenderes und detailreicheres Audioerlebnis suchst, kannst du den Seamless Codec von Samsung nutzen, der 24-Bit/96kHz unterstützt. Standardmäßig ist allerdings AAC aktiviert, das du manuell umstellen musst. Außerdem unterstützen die Galaxy Buds 3 Pro die Auracast-Broadcast-Technologie. So kannst du öffentliche Übertragungen empfangen – zum Beispiel von Fernsehern an Flughäfen. Eine Funktion, die mit der Zeit sicher immer praktischer wird.
Mit aktiviertem ANC hält der Akku laut Samsung bis zu sechs Stunden, ohne Geräuschunterdrückung sogar bis zu sieben Stunden durch. Im Test hat sich das als ziemlich genau herausgestellt. Das Ladecase kannst du entweder per USB-C oder kabellos aufladen. Zum Koppeln gibt es unten rechts neben dem Ladeanschluss einen Pairing-Button, der das Verbinden besonders einfach macht.
Samsung Galaxy Buds 3 Pro im Test: Fazit
Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sind ausgezeichnete Kopfhörer für alle, die eines der neuesten Samsung Galaxy-Handys besitzen. Das leichte und bequeme Design bekommt durch die Blade-Lichter einen besonderen Touch. Dazu kommt eine erstklassige Performance – sowohl bei Anrufen als auch beim Hören der Lieblingsmusik.
Ein umfangreiches Feature-Set, smarte AI-Funktionen und eine solide aktive Geräuschunterdrückung machen sie zu einer starken Wahl für Samsung-Nutzer:innen. Einige Features funktionieren allerdings nur mit Samsung-Smartphones, die Ohrtips lassen sich nicht ganz so leicht wechseln und das Design könnte bei manchen anecken.
Ebenfalls eine Überlegung wert
Wer etwas Geld sparen möchte, sollte sich die Galaxy Buds 2 Pro ansehen. Sie sind auf jeden Fall eine Überlegung wert. Manche könnten ihr Design sogar den Stielen des neueren Modells vorziehen. Auch die Galaxy Buds 3 sind einen Blick wert. Sie kommen ohne Silikon-Ohrtips und sind dadurch günstiger.
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Britta is a freelance technology journalist who has been writing about tech for over a decade. She's covered all consumer tech from phones, tablets and wearables to smart home and beauty tech, with everything in between. She has a fashion journalism degree from London College of Fashion and previously did a long stint as deputy editor of Pocket-lint, but you’ll now find her byline on several titles including GQ, the Express, the Mirror, TechRadar, Stuff and iMore. You'll never find her without her Apple Watch on, aiming to complete her rings so she can justify the extra bar of chocolate and she loves a good iPhone trick.
