PlayStation Portal im Test: Der neue beste Freund der PS5
Nicht ganz der Nintendo Switch-Konkurrent, den wir uns erhofft hatten, aber der PlayStation Portal kann immer noch perfekt zu einer PlayStation 5 passen.


Vielleicht etwas ungewöhnlich: Der PlayStation Portal ist keine echte Handheld-Konsole, sondern eine Möglichkeit, Spiele von deiner eigenen PS5 zu streamen. Und genau darin ist er richtig gut. Der große 8-Zoll-Bildschirm ist hervorragend, und die Latenz ist so gut wie nicht vorhanden. Außerdem kannst du ihn über einen mobilen Hotspot oder ein externes WLAN nutzen. Wenn er auch Cloud-Gaming unterstützen würde, wäre er noch besser – aber selbst so ist der Portal ideal für echte PlayStation-Fans, die auch ohne Fernseher spielen möchten.
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Hervorragendes 8-Zoll-Display mit tollen Blickwinkeln
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Echte DualSense-Haptik und adaptive Trigger
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Kaum oder gar keine Latenz im Heimnetzwerk
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Funktioniert auch über mobiles WLAN oder externen Hotspot
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Kann nur von deiner eigenen PS5 streamen
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Akkulaufzeit nicht ganz wie angegeben
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Keine Verbindung mit Bluetooth-Kopfhörern von Drittanbietern möglich
Warum können Sie T3 vertrauen?

Bilal Fahmi
Handheld-Gaming hat sich seit Sonys zweitem Versuch mit einer tragbaren Konsole enorm weiterentwickelt. Die PS Vita wurde 2019 offiziell eingestellt, nachdem sie schon einige Jahre zuvor weitgehend in den Hintergrund gedrängt worden war. Und obwohl sie Spaß gemacht hat, solange sie verfügbar war, sah es ganz so aus, als würde Sony keine eigene tragbare Spielekonsole mehr herausbringen.
Aber dann kam die Nintendo Switch und in ihrem Gefolge der Steam Deck, Lenovo Legion Go, Asus ROG Ally und eine Vielzahl chinesischer Retro-Handhelds. Sie alle zeigen, dass es eine ausreichend große Nutzer:innenbasis gibt, um zumindest darüber nachzudenken, wieder in den Handheld-Markt einzusteigen. Und genau das hat Sony getan … irgendwie.
Der PlayStation Portal Remote Player ist eine tragbare Konsole mit eigenem Bildschirm, eingebettet in einen Controller – optisch also vergleichbar mit einer Switch oder anderen aktuellen Handhelds. Doch in der Funktion unterscheidet er sich deutlich. Denn technisch gesehen führt das Gerät keine Spiele lokal aus.
Stattdessen nutzt er die bestehende Remote-Play-Funktionalität einer PlayStation 5, um Spiele über eine Heim- oder externe drahtlose Verbindung zu streamen. Die PS5 fungiert dabei als Host, während der Portal nur der Empfänger ist. Etwas Ähnliches kannst du auch schon mit einem Smartphone und Zubehör wie dem Backbone One machen – aber Sonys offizielles Gerät bietet einiges mehr.
Er hat ein 8-Zoll-Display mit 1080p-Auflösung, deutlich größer als jedes iPhone oder Android-Smartphone, und die Steuerung basiert auf dem DualSense-Controller der PS5 – inklusive aller bekannten Features. Außerdem ist der Verbindungsprozess deutlich unkomplizierter als bei der Remote-Play-App auf dem Handy.
Kurz gesagt: Das Ganze fühlt sich hochwertiger und deutlich benutzerfreundlicher an.
PlayStation Portal im Test: Preis und Verfügbarkeit
Das ist vielleicht auch gut so, da du sicherlich erwarten wirst, einen Premiumpreis zu bezahlen. Der PlayStation Portal Remote Player kostet dich €219. Falls dir das ein wenig zu hoch erscheint, lohnt es sich zu bedenken, dass der DualSense Edge Pro Controller noch etwas teurer ist.
Es scheint auch kaum jemanden gestört zu haben, denn zum Zeitpunkt des Schreibens ist das Gerät nur schwer zu bekommen. Sony verspricht aber, dass bald mehr Einheiten verfügbar sein werden – du solltest also regelmäßig bei deinem bevorzugten Händler vorbeischauen. Meiner Meinung nach ist es das Geld auf jeden Fall wert.
PlayStation Portal im Test: Display und Design
Das liegt teilweise am beeindruckenden Display.
Auch wenn die PS Vita noch ein OLED-Panel hatte, kommt der Portal „nur“ mit einem LCD-Touchscreen – aber der ist trotzdem äußerst beeindruckend. Mit seinen 8 Zoll ist er groß und klar genug, um dir das Spielgeschehen greifbar zu machen, und bietet einen ordentlichen Betrachtungswinkel.
Die Schwarztöne sind zwar nicht ganz so tief und satt wie beim OLED-Modell der Nintendo Switch, aber der Kontrast ist trotzdem beachtlich – unterstützt durch starke Helligkeit und eine präzise Farbwiedergabe.
Natürlich ist nicht alles perfekt: Zum Beispiel fehlt HDR. Aber du bekommst eine 60Hz-Bildwiederholrate für flüssiges Gaming mit 60 fps. Ich hätte beides bevorzugt, aber wenn es einen Kompromiss geben muss, dann ist das hier definitiv die bessere Wahl.
Und ganz ehrlich – wenn du gerade mitten in einem hitzigen Gefecht in Marvels Spider-Man 2 oder einem Ultimate-Team-Champions-Match in EA Sports FC 24 steckst, wirst du keine HDR-Highlights vermissen.Auch die Auflösung von 1920 x 1080 ist absolut ausreichend. Klar, ein 1440p- oder 4K-Feed würde auf einem Display dieser Größe noch mehr Details liefern – aber das wäre in den meisten Fällen übertrieben und kaum spürbar.
Was du bekommst, ist ein hervorragendes Bild mit 60 Bildern pro Sekunde – und das ganz ohne spürbare Latenz oder Verzögerung.
Was das Design des Portals angeht, ist es mit Abstand das ergonomischste Handheld, das ich je benutzt habe. Klar, es sieht so aus, als hätte jemand einen DualSense-Controller in zwei Hälften geschnitten und ein Tablet dazwischen gesteckt – was im Grunde auch genau passiert ist – aber es liegt wirklich gut in der Hand.
Die einzige wirkliche Einschränkung ist, dass die Daumensticks etwas kleiner sind als beim PS5-Controller, damit das Ganze kompakt und bequem bleibt. Dadurch ragen sie ein wenig in den Bildschirmbereich hinein.
Was ebenfalls auffällt: Das DualSense-Touchpad fehlt und wurde durch Touch-Eingaben direkt auf dem Bildschirm ersetzt. Abgesehen davon ist das hier aber ein beeindruckend verarbeitetes Gerät.
Das gilt auch für die generelle Verarbeitungsqualität – der Portal wirkt robust und hochwertig. Trotzdem würde ich dir empfehlen, direkt auch über eine Hülle von einem Drittanbieter nachzudenken. Ich hätte ehrlich gesagt Bedenken, ihn einfach so auf einem TV-Regal liegen zu lassen, geschweige denn ihn ungeschützt in eine Tasche zu packen. Ein Displayschutz wäre ebenfalls keine schlechte Idee.
PlayStation Portal im Test: Leistung
Wie ich bereits gesagt habe, hat der PlayStation Portal keinen internen Speicher, der dir zur Verfügung steht – du kannst also keine Spiele direkt darauf installieren. Deshalb braucht er zwingend eine drahtlose Netzwerkverbindung, um zu funktionieren. Das kann entweder dein Heimnetzwerk sein, in dem sich auch deine PlayStation 5 befindet, oder – wie ich es getestet habe – eine externe Verbindung über mobile Daten.
Das bedeutet: Du kannst deine eigenen PS5-Spiele auch unterwegs spielen, zum Beispiel im Urlaub oder bei Freund:innen, solange du eine stabile Internetverbindung hast. Ich habe den PlayStation Portal natürlich zu Hause getestet, aber auch über eine eher wackelige 4G-Mobilverbindung – und obwohl es dabei ein paar Abstriche gab, hat es trotzdem funktioniert.
Im Heimnetzwerk läuft der Portal hervorragend. Nach einer kurzen Einrichtung – durch die du Schritt für Schritt geführt wirst – musst du einfach die PlayStation-Taste auf der linken Seite drücken, und schon sucht das Gerät nach deiner PS5 und verbindet sich automatisch. Sobald die Verbindung steht, siehst du deinen PS5-Startbildschirm auf dem Handheld – und kannst direkt loslegen.
Das Streaming im Heimnetz ist ein fast komplett verzögerungsfreies Erlebnis. Ich habe sogar meinen Fernseher parallel laufen lassen, um zu sehen, ob es Unterschiede gibt – aber die Eingaben wurden auf beiden Bildschirmen gleichzeitig umgesetzt.
Wie gut das Ganze läuft, hängt natürlich auch von deiner PS5 und deinem Netzwerk ab. Ein durchschnittliches WLAN sollte problemlos 1080p bei 60fps liefern. Wenn allerdings viele andere im Haushalt gleichzeitig etwa 4K-Streams laufen lassen, kann es zu gelegentlichen Störungen kommen – aber da müsste schon einiges parallel passieren, damit du wirklich einen Unterschied bemerkst.
Die Leistung unterwegs ist weniger zuverlässig, da sie komplett von der Datenverbindung abhängt. Den Portal über ein 4G-Mobilfunksignal in einem eher abgelegenen Gebiet zu betreiben, führte zu einem Rückgang bei Auflösung und Bildrate – aber Spider-Man 2 war trotzdem spielbar. Mit einer stabilen 5G-Verbindung solltest du keine Probleme haben. Auch in einem Hotel-WLAN sollte das Gerät grundsätzlich funktionieren.
Erwähnenswert ist auch, dass die Stereo-Lautsprecher ziemlich ordentlich sind – sie schaffen es, eine überraschend laute und klare Klangbühne zu erzeugen. Das ist besonders praktisch, da der Portal zwar Bluetooth für kabellose Kopfhörer unterstützt, du aber auf das offizielle PlayStation-Headset oder die passenden In-Ears beschränkt bist. Bluetooth-Kopfhörer von Drittanbieter:innen lassen sich leider nicht koppeln.
Es gibt aber immerhin eine 3,5-mm-Klinkenbuchse, mit der du Kopfhörer ganz klassisch per Kabel anschließen kannst.
PlayStation Portal im Test: Akkulaufzeit
Wie bei fast allen tragbaren Geräten heutzutage hat der Portal einen USB-C-Anschluss zum Aufladen – der ist unter einer Klappe auf der Rückseite versteckt. Laut Sony unterstützt er schnelles Laden, und es dauert nur etwa eine Stunde, um den Akku von ganz leer auf voll zu bringen.
Sony gibt an, dass du rund 8 Stunden Spielzeit bekommst, aber das ist eher optimistisch. In meinem Test kam ich auf etwa 5 bis 6 Stunden im normalen Gebrauch – vergleichbar mit dem Nintendo Switch OLED-Modell.
Angesichts der Tatsache, dass die eigentliche Rechenarbeit von deiner PlayStation 5 übernommen wird, wirkt das vielleicht etwas knauserig. Aber der große, helle Bildschirm zieht mehr Energie als kleinere Displays, und die permanente Internetverbindung zum Streamen der Spiele fordert ebenfalls ihren Strompreis.
Etwa 5 Stunden Akkulaufzeit sind bei Handhelds aber völlig normal – ich habe selten länger am Stück gespielt. Und wenn du irgendwo WLAN hast, hast du meist auch eine Steckdose in der Nähe.
PlayStation Portal im Test: Zukünftiges Potenzial
Ich denke, wie benutzerfreundlich und attraktiv der PlayStation Portal für dich ist, hängt stark von deinen Umständen ab. Für mich ist es eine großartige Möglichkeit, ein Spiel in einem anderen Raum fortzusetzen, während die Familie etwas auf dem Hauptbildschirm schaut – und ich vermute, genau dafür ist er auch gedacht.
Was mir außerdem gefällt, ist die Aussicht, unterwegs oder im Urlaub auf meine eigenen Spiele zugreifen zu können, die auf meiner PlayStation 5 gespeichert sind. Die Möglichkeit, zum Beispiel bei Center Parcs mein Ultimate Team auf dem Laufenden zu halten, ist da ein echter Bonus.
Was ich mir für die Zukunft wünsche, ist die Möglichkeit, Spiele über die Cloud auf dem PlayStation Portal zu streamen. Ich bin ein wenig überrascht, dass das noch nicht möglich ist. Sony bietet Cloud-Gaming über den PlayStation Plus-Mitgliederservice für PS Plus Premium-Abonnent:innen an – warum also nicht auch diese Spiele auf dem neuen Gerät spielen lassen?
Schließlich kann der PlayStation Portal Videos in 1080p mit 60fps streamen, also warum nur von einer Quelle?
Ich vermute, das könnte in naher Zukunft hinzugefügt werden – es könnte sogar helfen, die Abonnements für die höchste PS Plus-Stufe zu fördern. Die Technik wäre auf jeden Fall bereit dafür.
Derzeit kannst du nicht nur keine Cloud-Spiele direkt streamen, sondern auch nicht über deine PS5-Verbindung darauf zugreifen. Videos von Anbietern wie Netflix oder Apple TV+ kannst du ebenfalls nicht streamen, was aber weniger wichtig ist, da der PlayStation Portal zum Halten gedacht ist und nicht eigenständig funktioniert.
Im Grunde glaube ich, dass im PlayStation Portal noch viel mehr Potenzial steckt, als bisher genutzt wird.
PlayStation Portal im Test: Fazit
Wenn Sony sich entscheidet, die Funktionspalette seines Portal-Handhelds in Zukunft zu erweitern, würde das den PlayStation Portal zu einem noch wichtigeren Kauf machen. Er ist jedoch schon jetzt für PlayStation-Power-User eine Überlegung wert.
Das 8-Zoll-Display ist ausgezeichnet, auch ohne HDR, und das Steuerungsgefühl mit Force-Feedback und den haptischen Effekten ist besser als bei jedem anderen Äquivalent.
Ja, es ist ein teures Zubehör für eine schon ziemlich kostspielige Konsole, aber das gilt auch für das PlayStation VR2-Headset – dessen Preis mindert nicht seine Qualität. Du zahlst einen Premiumpreis, bekommst aber auch eine Premium-Erfahrung. Genauso verhält es sich mit dem PlayStation Portal.
Es ist eine Nische, ja, aber genau meine Art von Nische – und ich bin sicher, es kann noch besser werden.
Diese Konsolen kannst du ebenfalls in Betracht ziehen
Da die PlayStation 5 Remote Play-App auf mobilen Geräten im Grunde dasselbe tut, möchtest du vielleicht einfach dein iPhone oder Android-Handy verwenden, um Spiele von deiner Konsole zu streamen.
In diesem Fall empfehle ich dringend, einen dedizierten mobilen Controller zu kaufen, wie einen Backbone One oder Razer Kishi. Es gibt sogar eine PlayStation Edition Version des ersteren, die wie ein DualSense-Controller aussieht (in ihrem Farbschema) und mit USB-C-Konnektivität für iPhone 15-Kompatibilität ausgestattet ist.
Es ist nicht ganz dasselbe (die Bildschirmgröße wird kleiner sein, um damit zu beginnen), aber du erhältst dennoch ein großartiges Streaming-Erlebnis über WLAN und mobile Daten.

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