

Kerstin Findeisen
Ich habe gerade die letzten zwei Wochen damit verbracht, mit Samsungs bisher schlankestem Top-Handy zu leben, dem Galaxy S25 Edge. Es ist das Aushängeschild für den Mobiltephonetrend 2025, dass „dünn ist in“, da die bisher schlankesten Handys plötzlich in den Vordergrund rücken.
Samsung mag einer der ersten Hersteller sein, der aus den Startlöchern kommt, aber es sieht sicherlich nicht so aus, als wäre es der Letzte. Mit Gerüchten über ein neues superdünnes iPhone Air, auf das man bei seiner WWDC-Präsentation im Juni einen ersten Blick erhaschen soll, und anderen Marken, die bereits leise voraus sind, gewinnt der schlanke Trend gerade an Fahrt.
Aber warum jetzt? Bleistiftdünne Handys sind keineswegs eine neue Idee. Liegt es also an der Kundennachfrage? Technologische Fortschritte, die Kompromisse ausgleichen? Oder einfach Unternehmen, die zeigen, was ihre Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen erreichen können?
Samsung Galaxy S25 Edge
- Veröffentlichungsdatum: 30. Mai 2025
- Maße: 5,8 mm
Was jedoch beim Edge neugierig macht, ist, dass es sich für Flaggschiff-Qualcomm-Leistung entscheidet, aber auf bewährte Batterietechnologie setzt – so ist die Kapazität im Vergleich zu den besten Handys da draußen recht gering. Das schafft ein Dilemma für potenzielle Edge-Käufer: Ist möglicherweise begrenzte Langlebigkeit zugunsten eines schlanken Designs machbar?
Als „One More Thing“ bei Samsungs Galaxy Unpacked im Januar dieses Jahres vorgestellt, sorgte dieses Smartphone für sehr große Begeisterung. Es hebt sich deutlich vom größeren S25 Ultra-Bruder ab – dank seines schlanken Designs ist es eine echte Abkehr vom bisherigen Galaxy-S-Stil. Und jetzt ist es für alle verfügbar.
Als erstes Handy überhaupt setzt es auf das gemeinsam mit Samsung entwickelte Corning Gorilla Glass Ceramic 2. Trotz des schlanken Designs muss man also keine Abstriche bei der Verarbeitungsqualität oder Robustheit machen. Allerdings: Wer eine Schutzhülle benutzt, nimmt dem S25 Edge viel von seinem markanten, schlanken Look.
Interessant ist jedoch, dass das Edge zwar auf die leistungsstarke Qualcomm-Flaggschiff-CPU setzt, aber bei der Akku-Technologie auf Bewährtes zurückgreift – die Kapazität ist im Vergleich zu den besten Smartphones eher gering. Das wirft für potenzielle Käufer eine Frage auf: Lässt sich eine womöglich eingeschränkte Akkulaufzeit zugunsten eines schlanken Designs wirklich akzeptieren?
Oppo Find N5
- Veröffentlichung: Februar 2025 in ausgewählten Märkten
- Maße (entfaltet): 4,2 mm
Denn so sieht’s aus: Andere Hersteller setzen bereits auf neue Batterietechnologien. Das Oppo Find N5 Foldable zum Beispiel nutzt Silizium-Kohlenstoff-Zellen, die eine höhere Energiedichte bieten – dadurch können die Akkus kleiner und leichter gebaut werden.
Das Ergebnis im Find N5 ist ein fast schon absurd dünnes Foldable-Smartphone, das im aufgeklappten Zustand gerade einmal 4,2 mm dick ist. Klar, dafür muss man bei der Kameraabdeckung Abstriche machen und auf hervorstehende Modulinseln verzichten, aber in Sachen Super-Schlankheit hat Oppo hier definitiv gepunktet.
Interessanterweise änderte Oppo jedoch kurzfristig die Pläne, in welchen Märkten das Foldable verkauft werden sollte. Großbritannien, das ursprünglich als Verkaufsmarkt vorgesehen war, bekam das Gerät nie offiziell zu sehen. Lag das an mangelndem Vertrauen? Oder an der aktuell eher geringen Nachfrage nach klappbaren Handys? Offenbar wusste Oppo mehr – zumal OnePlus seine Open 2 Pläne gestrichen hatte und somit eigentlich eine Lücke im Markt bestanden hätte.
Noch ein Fakt am Rande: Oppo war Samsung nicht nur knapp, sondern Jahre voraus. Bereits 2014 stellte Oppo das R5 vor – mit einer Dicke von unter 5 mm. Es wurde jedoch nie breit verkauft und wegen der kurzen Akkulaufzeit stark kritisiert – ein Problem, das dank neuer Technologien inzwischen längst gelöst ist.
Apple iPhone 17 Air
- Veröffentlichungsdatum: Unbekannt, Gerüchte sprechen von einem Teaser am 9. Juni
- Maße: Unbekannt, 5,5 mm werden vermutet
Kommen wir zum nächsten, angeblich baldigen Highlight: Dem iPhone 17 Air von Apple. Noch ein Gerücht, doch vermeintliche geleakte Videos zeigen ein Samsung-schlagendes, nur 5,5 mm dünnes Smartphone.
Wenn Apple tatsächlich so ein Gerät auf den Markt bringt, dann sicher nicht zufällig. Die Marke liefert seit Jahren konstant die höchsten Verkaufszahlen bei Top-Smartphones und erfüllt genau das, was die Nutzer*innen erwarten.
Das Air wirkt wie ein komplett neuer Ansatz – auf den geleakten Bildern fast schon ein bisschen „schielender Zyklop“, wenn du mich fragst – und soll das iPhone-Portfolio erweitern. Aber wird das wirklich die große Upgrade-Strategie?
Auch wenn der Akku sicherlich kleiner ausfällt als bei vielen anderen Top-Modellen, ist Apples iOS für sein ausgezeichnetes Energiemanagement bekannt – etwas, das nur wenige besten Android-Handys bieten können. Außerdem wird gemunkelt, dass Apple ebenfalls auf Silizium-Kohlenstoff-Akkus setzt, um die Laufzeit zu verlängern.
Wie sieht es also jetzt aus?
Also, so sieht’s aus: Während Oppo vor über zehn Jahren mit einem unter 5 mm dünnen Smartphone eher Kritik als Lob erntete, hat es mehr als ein Jahrzehnt gedauert, bis dieses Format seinen Weg zurück in den Mainstream gefunden hat.
Aber „bleistiftdünne“ Handys sind jetzt definitiv wieder da – Samsung hat das mit dem Launch des Galaxy S25 Edge gerade erst bewiesen.
Wichtig wird jetzt, dass neue Batterietechnologien und schlanke Designs wirklich zusammenpassen und das liefern, was Käufer wirklich wollen: Eine lange Akkulaufzeit pro Ladung.
Wenn sich die Gerüchte bewahrheiten, dass Apple mit dem iPhone 17 Air auf den Zug der dünnen Smartphones 2025 aufspringen will, wäre das von einem der Tech-Giganten definitiv ein Qualitätssiegel.
Je mehr Hersteller mitziehen – und nicht zu vergessen: Auf dem Mobile World Congress dieses Jahr zeigte Tecno ein 5,75 mm Handy, das trotzdem keine Kompromisse bei der Akkukapazität macht – desto mehr wird dieser Trend zur Norm, ja vielleicht sogar zur Erwartung.
Ich persönlich finde das super, denn dünner bedeutet auch leichter – die Spitzenmodelle der nahen Zukunft werden also noch angenehmer in der Tasche liegen. Jetzt brauchen wir nur noch einen Durchbruch bei der Kamera-Technologie, um den schlanken Formfaktor wirklich zu perfektionieren.

Mike is T3's Tech Editor. He's been writing about consumer technology for 15 years and his beat covers phones – of which he's seen hundreds of handsets over the years – laptops, gaming, TV & audio, and more. There's little consumer tech he's not had a hand at trying, and with extensive commissioning and editing experience, he knows the industry inside out. As the former Reviews Editor at Pocket-lint for 10 years where he furthered his knowledge and expertise, whilst writing about literally thousands of products, he's also provided work for publications such as Wired, The Guardian, Metro, and more.