Huawei Watch Fit 3 im Test: Doppelt gesehen
Huaweis Konkurrent zur Apple Watch SE ist seine bisher leichteste und dünnste Uhr


Die Huawei Watch Fit 3 bietet ein elegantes Design und beeindruckende Funktionen, darunter präzises Fitness-Tracking und eine lange Akkulaufzeit. Mit ihrem erschwinglichen Preis und der Kompatibilität sowohl mit iOS- als auch bald mit Samsung-Smartphones ist sie eine überzeugende Alternative zu teureren Modellen wie der Apple Watch SE.
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Stylisches Design
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Präzises Fitness- und Schlaftracking
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Lange Akkulaufzeit
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Erschwinglicher Preis
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Sieht der Apple Watch SE sehr ähnlich
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Nicht in allen Regionen erhältlich
Warum können Sie T3 vertrauen?

Bilal Fahmi
Huawei hat eine Reihe spannender Wearables, aber eines der faszinierendsten Modelle, das mir kürzlich begegnet ist, ist die neue Watch Fit 3. Sie ist ein Fitnesstracker, der zu einer Smartwatch aufgestiegen ist, größer ist als zuvor und der zweiten Generation der Apple Watch SE erstaunlich ähnlich sieht.
Der Nachfolger der Huawei Watch Fit 2 – ein großartiger kleiner Fitnesstracker – erinnert mich an das Smart Car mit dem Suzuki Hayabusa Motor, , das unerwartet schnell fahren konnte. Es ergibt Sinn, dass ein Wearable namens „Watch Fit“ eine Uhr ist – und die Leistung rechtfertigt die größere Gehäusegröße.
Und ja, Huawei könnte sich beim Design von Apples zugänglichstem Wearable inspirieren lassen haben – aber das stört mich nicht. Ich denke trotzdem, dass Huawei besser dran wäre, wenn es sich weniger stark an Apple orientieren würde. Gleichzeitig wäre es unfair zu behaupten, dass nur Apple das Recht hätte, quadratische Smartwatches zu bauen.
Denn am Ende ergibt die quadratische Form für Smartwatches einfach mehr Sinn: Runde Zifferblätter sind bei analogen Uhren völlig in Ordnung – aber die auf Smartwatches angezeigten Daten lassen sich auf einem quadratischen Display deutlich besser ablesen.
So, genug der Vorrede: Wie schlägt sich die Huawei Watch Fit 3 im Vergleich zu den besten Smartwatches? Ist sie auf Augenhöhe mit der Apple Watch SE 2? Solltest du dir eine kaufen? Lies meine vollständige Rezension unten, um das herauszufinden.
Huawei Watch Fit 3 im Test: Preis und Verfügbarkeit
Preis und Verfügbarkeit
Die Huawei Watch Fit 3 wurde am 7. Mai 2024 in Großbritannien und Europa auf den Markt gebracht und ist jetzt direkt bei Huawei erhältlich. Sie ist in insgesamt sechs Farbvarianten verfügbar: Schwarz, Pink, Grün oder Mondweiß mit einem Fluoroelastomerband, Grau mit einem Nylonarmband und Perlenweiß mit einem Lederarmband. Die Modelle mit Fluoroelastomer- und Nylonarmband kosten €159, während die Variante mit Lederarmband etwas teurer ist – nämlich €179.
Wenn du zwischen dem 7. Mai und dem 18. Juni im britischen Huawei Store bestellst, bekommst du ein kostenloses Paar Huawei FreeBuds SE 2 dazu.
Spezifikationen
- Gewicht: 26 g ohne Armband, 34 g mit Armband
- Display: 1,82 Zoll, AMOLED, 480 x 408 Pixel
- Laden (0-100 %): 60 Minuten
- Eingebautes GPS: ja, Single-Band
- Konnektivität: Bluetooth 5.2, kein WiFi
- Akkulaufzeit: bis zu 10 Tage
- Wasserbeständigkeit: 5 ATM
Design und Verarbeitungsqualität



Ich habe das graue Modell mit dem atmungsaktiveren Nylon-Jacquard-Armband getestet. Ich bin froh, dass mir genau diese Version geschickt wurde – denn meiner bescheidenen Meinung nach sind weiche Stoffarmbänder ideal, wenn du planst, die Uhr rund um die Uhr zu tragen.
Diese Version hat auch die rote Uhrenkrone, die wir schon auf Apple Watches gesehen haben. Dort zeigt sie an, dass die Uhr eSIMs unterstützt – hier ist sie allerdings einfach ein modisches Detail. Der zweite Knopf unter der Krone öffnet direkt den Trainingsmodus.
Wie ich im Intro schon erwähnt habe, hatte die Vorgängerversion eine kleinere, rechteckigere Form. Die Watch Fit 3 besteht aus einer Aluminiumlegierung und bietet ein 1,82-Zoll-AMOLED-Display mit einem Bildschirm-zu-Gehäuse-Verhältnis von 77,4 %. Noch besser: Die maximale Helligkeit liegt bei 1500 Nits – das sind 500 mehr als bei der Apple Watch SE 2.
Das Display wird von einer 2,5D-Linse geschützt, die leicht über dem Gehäuserand liegt. Die Watch Fit 3 ist zwar breiter als die Watch Fit 2, aber mit 9,9 mm schlanker. Außerdem ist sie sehr leicht – sie wiegt nur 26 g ohne Armband. Laut meiner Küchenwaage bringt das Nylonarmband weitere 8 g auf die Waage.
Die Armbänder lassen sich mithilfe der Knöpfe auf der Rückseite des Gehäuses austauschen, ähnlich wie bei der Apple Watch. Bei der Watch Fit 3 entfernst du allerdings auch die Scharniere mit den Armbändern – im Gegensatz zu Uhren wie von Garmin, bei denen du nur das Band selbst wechselst.
Funktionen





Huaweis Watch-Fit-Reihe war schon immer stark auf Fitness ausgerichtet – und die dritte Generation bildet da keine Ausnahme. Ausgestattet mit der neuesten TruSeen-5.5-Plattform integriert das Wearable einen „Multi-Channel-Signalverstärkungsalgorithmus“, der mithilfe von KI und maschinellem Lernen für noch genauere Herzfrequenzmessungen sorgt.
Ebenfalls neu ist der TruSleep-4.0-Schlafüberwachungsalgorithmus. Er liefert eine Vielzahl an Einblicken – darunter deine Schlafstruktur (also die verschiedenen Schlafphasen), Schlafqualität und allgemeine Schlafgesundheit. Neu ist auch die Nacherkennung: Im Gegensatz zu anderen Wearables weckt dich die Uhr allerdings nach einer halben Stunde – kein ausgedehntes Mittagsschläfchen, sorry!
Die Uhr kann Atemaussetzer erkennen, was insbesondere bei der frühzeitigen Erkennung von Schlafapnoe helfen und die allgemeine Schlafgesundheit unterstützen kann. Ich habe selbst keine Schlafapnoe – und es fühlt sich eher wie ein neuer Trend zur kontinuierlichen Sauerstoffüberwachung an. Das ist super, wenn du betroffen bist, es aber nicht weißt – für die meisten Nutzer:innen wird es aber wohl keinen großen Einfluss auf das Nutzungserlebnis haben.
Apropos Benutzererlebnis: Huawei hat das Design grundlegend überarbeitet und einen komplett neuen quadratischen UX-Stil eingeführt – mit kräftigen Farbschemata, einem „Magazin-Design“ und vergrößerten Schriftgrößen. Ich erinnere mich zwar nicht mehr genau daran, wie das UX bei der Watch Fit 2 aussah, aber das Gesamtbild erinnert stark an frühere Huawei-Uhren, die ich ausprobiert habe.
Das ist keineswegs negativ gemeint. Ich finde die neue Herzfrequenzzonenfärbung sehr gelungen – im Sportmodus ändert sich jetzt die Hintergrundfarbe je nach Herzfrequenzzone, was es deutlich einfacher macht zu sehen, wo du gerade liegst, ohne auf die kleine Leiste oben zu achten.
Außerdem hat Huawei fünf neue Sportmodi hinzugefügt – darunter Padel (keine Ahnung, was das genau ist) und Fußball– insgesamt gibt es nun über 100 Modi. Zunächst wird dir nur eine kleine Auswahl angezeigt. Wenn du weitere hinzufügen willst, scroll einfach ganz nach unten im Trainingsmodus, tipp auf „Benutzerdefiniert“, dann auf das Plus-Symbol und wähl den gewünschten Modus aus.
Zum Schluss noch ein paar praktische Features: Die Watch Fit 3 unterstützt Musiksteuerung, Kamera-Fernauslösung, Benachrichtigungen (etwa für SMS oder soziale Apps), Schnellantworten auf Nachrichten, Wetter und vieles mehr.
Leistung







Ich fand die Genauigkeit der Huawei Watch Fit 3 sowohl bei Workouts als auch beim Schlaftracking wirklich beeindruckend. Ich habe die Uhr beim Krafttraining und Radfahren getragen, und die gemessenen Herzfrequenzwerte waren vergleichbar mit denen der Garmin Forerunner 965.
Das GPS brauchte zwar etwas länger, um sich zu verbinden – was nachvollziehbar ist, da die Watch Fit 3 auf einen Signalband-Ansatz statt Garmins Multi-Band setzt. Trotzdem sahen die aufgezeichneten Routen in der App sehr ähnlich aus – eine positive Überraschung. Allerdings habe ich die Uhr nur in ländlicher Umgebung getestet, wo ich lebe. In dichter besiedelten oder urbanen Gegenden könnte es eventuell zu Einschränkungen kommen.
Besonders überrascht hat mich die Genauigkeit der Herzfrequenzmessung beim Krafttraining. Handgelenk-Wearables tun sich bei nicht-kardio-basierten Workouts oft schwer – mit Ausnahme von wenigen, etwa Whoop. Die Watch Fit 3 hat hier aber wirklich gute Arbeit geleistet und konnte mit der Forerunner 965 mithalten – und das, obwohl letztere auch nicht als Top-Modell für Krafttraining gilt.
Auch beim Schlaftracking überzeugt die Watch Fit 3. Ich habe parallel dazu die Forerunner 965 und den Ultrahuman Ring Air getragen – und ausgerechnet der smarte Ring zeigte gelegentlich Aussetzer. Huawei-Uhren waren für mich schon in der Vergangenheit zuverlässige Schlaftracker, und die Watch Fit 3 führt das definitiv fort.
Du bekommst eine detaillierte Schlafbewertung sowie eine Übersicht deiner Schlafphasen. Ich liebe auch die kleinen KI-basierten Einblicke und Tipps, die du bekommst. Zum Beispiel sagte mir die App an einem Abend, mein Schlaf sei „in Ordnung“ – was „meiner Haut helfe, elastisch und strahlend zu bleiben“. Ehrlich? Hör auf damit!
Ein anderes Mal wurde mir empfohlen, vor dem Schlafengehen ein heißes Fußbad zu nehmen, um meine Nervenenden zu stimulieren und meinen Geist zu beruhigen. Ich weiß, dass das Erwärmen der Extremitäten hilft, die Körperkerntemperatur zu senken und das Einschlafen zu erleichtern – aber das ist tatsächlich das erste Mal, dass mir ein Wearable zu einem Fußbad rät.
Akkulaufzeit
Das ist ein Bereich, in dem die Huawei Watch Fit 3 der Apple Watch SE 2 deutlich überlegen ist. Huaweis Wearable hält mit einer einzigen Ladung bis zu 10 Tage durch – bei „typischer Nutzung“ sind es immer noch rund sieben Tage.
Ich finde übrigens, dass Huaweis Einschätzung zur typischen Nutzung recht ambitioniert ist – was bedeutet, dass die Uhren in der Praxis oft sogar länger durchhalten, als vom Hersteller angegeben. Ich habe die Watch Fit 3 direkt nach dem Auspacken einmal voll aufgeladen – das ist jetzt über eine Woche her – und ich habe immer noch 26 % Akku übrig.
Noch besser: Die Watch Fit 3 unterstützt Schnellladen. Schon 10 Minuten auf dem Ladegerät reichen aus, um genug Energie für einen ganzen Tag zu bekommen. Farbe mich beeindruckt!
Fazit
Meine Gefühle zur Huawei Watch Fit 3 sind gemischt.
Einerseits verstehe ich, was manche Leute über Huawei-Uhren und die Watch Fit 3 im Speziellen sagen. Sie sieht sowohl in Sachen Hardware als auch Software sehr nach Apple Watch SE aus, was den Spaß zumindest ein bisschen mindert.
Andererseits ist die Watch Fit 3 eine großartige Alternative zur Apple Watch – besonders für diejenigen, die sie tatsächlich kaufen können (sorry, unsere amerikanischen Freund:innen). Sie hat ein ansprechendes Design, ist präzise und bietet mehr als genug Funktionen für die meisten Smartwatch-Nutzer:innen. Außerdem ist sie erschwinglich und funktioniert gut mit iOS-Smartphones.
(Die Uhr funktioniert schon jetzt mit Android-Geräten, aber Huawei plant bald eine verbesserte Kompatibilität mit Samsung-Smartphones – woohoo!)
Wenn du die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Uhren ausblenden kannst, wirst du schnell anfangen, die Watch Fit 3 für das zu schätzen, was sie ist: eine fantastische, preiswerte Smartwatch, die ihre Gewichtsklasse übertrifft. Wenn dir das Design gefällt und du ein kompatibles Smartphone hast (vielleicht sogar von Huawei), kann ich dir die Watch Fit 3 wärmstens empfehlen.

Matt Kollat is a journalist and content creator who works for T3.com and its magazine counterpart as an Active Editor. His areas of expertise include wearables, drones, fitness equipment, nutrition and outdoor gear. He joined T3 in 2019. His byline appears in several publications, including Techradar and Fit&Well, and more. Matt also collaborated with other content creators (e.g. Garage Gym Reviews) and judged many awards, such as the European Specialist Sports Nutrition Alliance's ESSNawards. When he isn't working out, running or cycling, you'll find him roaming the countryside and trying out new podcasting and content creation equipment.