

Bilal Fahmi
Das Apple Vision Pro Headset wird am Freitag, den 2. Februar, in den USA auf den Markt gebracht – und das bedeutet, dass das US-Embargo für Testberichte gefallen ist und die Rezensionen aus den USA jetzt eintreffen. Wir sind hier auf einem etwas anderen Zeitplan, deshalb wirst du unsere ausführliche Rezension schon sehr bald lesen können. In der Zwischenzeit werfen wir einen Blick darauf, was unsere Kolleg:innen in den USA von Apples teurem, aber innovativem Headset halten.
Fangen wir mit unserer Schwesterseite Tom's Guide an, wo Mark Spoonauer beeindruckt ist von dem, was Apple erreicht hat – das Design aber als sehr prototypisch empfindet: Das Headset ist ziemlich schwer, der angeschlossene Akku kann nervig sein, und obwohl es „das innovativste Apple-Produkt seit dem ursprünglichen iPhone“ sei, fühlt sich ein Großteil der Software noch nach Frühphase an.
Beim Wall Street Journal entdeckte Joanna Stern eine potenzielle Killer-App in ihrer Küche – schwebende Timer über einzelnen Töpfen und Pfannen sind wirklich praktisch – und sie nahm das Headset sogar mit in eine Skihütte, um es 24 Stunden am Stück zu nutzen. Es ist mit Abstand das beste Mixed-Reality-Headset, das sie je benutzt hat, aber es fühlt sich eher wie ein Mac oder iPad fürs Gesicht an – inklusive „schrecklicher“ Avatare bei Videoanrufen. Und wie in fast jeder Rezension, die ich gesehen habe, merkt auch Stern an, dass sich das Headset schon nach relativ kurzer Zeit ziemlich schwer anfühlt.
Vision Pro: Ein beeindruckendes VR-Erlebnis – aber auch ein isolierendes
Die am häufigsten in meinen sozialen Medien geteilte Rezension stammt von Nilay Patel bei The Verge. Während die Textversion bereits sehr gut ist, ist die Video-Rezension sogar noch besser: Sie gibt dir einen wirklich guten Eindruck davon, wie es tatsächlich ist, den Vision Pro zu benutzen – und was er mit Patels Haaren macht.
Aus Patels Sicht ist der Vision Pro – trotz Apples Behauptung, es handle sich nicht um ein VR-Headset – genau das: ein VR-Headset, mit all den Nachteilen, die das mit sich bringt. Es mangelt spürbar an Mixed-Reality-Apps im Vergleich zu VR-Angeboten, und erhoffte Funktionen wie die Simulation mehrerer Mac-Monitore fehlen bislang. Auch das Sichtfeld ist enger als beim Quest 3.
Was ich denke, dass Patel in seiner Rezension wirklich trifft, ist die große Frage rund um den Vision Pro: Wofür ist er eigentlich gedacht? Und die Antwort scheint bisher zu sein, dass es niemand so genau weiß. Während das Headset aus technischer Sicht erstaunlich clever ist, ist die Nutzung auch sehr isolierend – und in vielen Fällen weniger nützlich als ein Mac-Laptop, für den du weniger als die Hälfte des Preises zahlen würdest. In dieser Hinsicht fühlt es sich eher wie die ursprüngliche Apple Watch an, die erst mit der Apple Watch Series 4 oder 5 wirklich den Hype erfüllte.
Der allgemeine Tenor in den Rezensionen ist: Der Vision Pro zeigt eine mögliche Zukunft – aber selbst Apple kann sie derzeit noch nicht liefern, weil die nötige Technologie einfach noch nicht so weit ist. Tim Cook hat mehrfach betont, dass Mixed Reality Menschen in der echten Welt verbinden soll. Doch im Moment erreicht der Vision Pro eher das Gegenteil: Er isoliert dich von der Welt und den Menschen um dich herum.
Und das Wort, das in den Rezensionen immer wieder fällt, ist kein technisches – sondern ein emotionales: Das Erlebnis ist unglaublich, aber auch unglaublich einsam.
Writer, musician and broadcaster Carrie Marshall has been covering technology since 1998 and is particularly interested in how tech can help us live our best lives. Her CV is a who’s who of magazines, newspapers, websites and radio programmes ranging from T3, Techradar and MacFormat to the BBC, Sunday Post and People’s Friend. Carrie has written more than a dozen books, ghost-wrote two more and co-wrote seven more books and a Radio 2 documentary series; her memoir, Carrie Kills A Man, was shortlisted for the British Book Awards. When she’s not scribbling, Carrie is the singer in Glaswegian rock band Unquiet Mind (unquietmindmusic).