Sonos TrueCinema und TV Audio Swap sorgen für ein persönliches Heimkinoerlebnis – so funktioniert’s.

Die neuen Kopfhörer von Sonos können ein personalisiertes Dolby Atmos Spatial Audio-Erlebnis bieten.

Sonos Ace-Kopfhörer
(Bildnachweis: Sonos)

Sonos hat seine neuen Kopfhörer vorgestellt – sie heißen nicht Sonos Headphones, sondern Sonos Ace – und sind jetzt für 499 € erhältlich. Doch die Sonos Ace sind mehr als nur eines der besten Headphones mit aktiver Geräuschunterdrückung, die man in 2015 kaufen kann – sie bieten auch ein besonderes Heimkinoerlebnis mit personalisiertem Dolby Atmos Spatial Audio, das ich erstmals Ende April ausprobierte, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie es funktioniert.

Die neue Sonos-Funktion mit dem Namen TV Audio Swap wird zum Start mit den Sonos Ace Kopfhörern und der Sonos Arc Soundbar funktionieren – über die neue Sonos-App, die zunächst nur für Apple iOS verfügbar ist, eine Android-Version folgt in Kürze.

Über die App oder die multifunktionale Content-Taste an den Ace-Kopfhörern lässt sich „TV Audio Swap“ aktivieren – und damit das Surround-Erlebnis vom Wohnzimmer direkt in die Kopfhörer verlagern. Getestet wurde das Ganze mit einer Szene aus dem großartigen Barbie-Film – und der Effekt war beeindruckend.

1. Raumgemessenes Klangprofil

Klingt zunächst wie ein ganz normales Spatial Audio-Erlebnis über Kopfhörer, oder? Nicht ganz! Eine weitere Technologie namens Sonos TrueCinema funktioniert ähnlich wie die bekannte TruePlay-Funktion des Unternehmens. Sie misst die Raumreflexion, um den Klang an Echoverhalten und Frequenzverhalten anzupassen und so ein klareres Klangbild zu erzielen. Auch hier steht zunächst die Raumanalyse im Fokus.

Laut Sonos ist „TrueCinema eine Technologie, die die allgemeinen akustischen Eigenschaften eines Raums misst und diese Merkmale auf die Spatial-Audio-Engine der Sonos Ace überträgt“.

Warum spielt das eine Rolle? Das Ziel von Sonos ist es, den Klang, den die Arc in genau diesem Raumsetup erzeugt, möglichst exakt nachzubilden – nur eben direkt über Wi-Fi in die Kopfhörer geleitet. Das Ergebnis soll ein vertrautes, angenehmes Klangbild sein – kein eingeengtes oder befremdliches Hörerlebnis, das irritieren könnte.

Den Einrichtungsprozess von TrueCinema habe ich selbst nicht durchlaufen – auch nicht beim Setup meines eigenen neuen Arc-Systems zu Hause – aber Sonos’ Head of Innovation hat ihn mir während einer privaten Hörsession ausführlich erläutert. Ähnlich wie bei TruePlay sendet die Soundbar sogenannte Sweep-Töne aus, um den Raum zu vermessen – während die Zuhörenden an ihrer idealen Hörposition sitzen. Insgesamt dauert es weniger als eine Minute.

2. Profil pro Arc-Soundbar

Spannend dabei: Das TrueCinema-Profil wird direkt auf der jeweiligen Sonos Arc Soundbar gespeichert. So profitieren alle Sonos Ace Kopfhörer, die mit dieser Soundbar verwendet werden, vom selben Klangerlebnis – laut Sonos werde dadurch das Gefühl von Räumlichkeit, Externität und Immersion deutlich verstärkt. Das erspart es, den Vorgang erneut durchführen zu müssen.

Gibt es eine Arc im Obergeschoss und eine weitere im Erdgeschoss, werden für beide unterschiedliche Profile erstellt. Allerdings lässt sich immer nur ein Kopfhörer gleichzeitig verbinden – ein gemeinsames Hörerlebnis mit mehreren Sonos Ace ist also nicht möglich.

3. Dolby Atmos Spatial Audio

Da die Sonos Arc Soundbar das Klangsignal verarbeitet und anschließend per Wi-Fi an die Sonos Ace Kopfhörer überträgt, kann sie nicht nur Dolby Atmos Spatial Audio liefern, sondern auch Stereo-Inhalte in ein 7.1.4-ähnliches Surround-Erlebnis für die Kopfhörer umwandeln.

Die Sonos Ace Kopfhörer können auch bei allgemeinem Musikhören eine Klangverarbeitung direkt im Kopfhörer übernehmen – etwa bei Dolby-Audio-Inhalten von Spotify, Apple Music oder anderen Quellen. Eine Hochmischung von Stereo zu Surround ist dabei allerdings nicht möglich.

Während der Barbie-Vorführung war die Bewegung des Surround-Sounds deutlich spürbar. Tatsächlich wirkten viele Feinheiten der rückwärtigen Kanäle in diesem On-Ear-Erlebnis besonders ausgeprägt – mit mehr Detailreichtum, als erwartet. Der Bass ist präsent, aber nicht aufdringlich – kein Ersatz für einen Sonos Sub Mini, aber dennoch ein solides On-Ear-Erlebnis.

4. Auch Head-Tracking ist dabei

In den Sonos Ace Kopfhörern steckt ein Inertialsensor – kurz IMU –, der die Kopfbewegungen erkennt und deren Richtung präzise nachverfolgt. Das ist wesentlich für räumliches Audio, da es den Klang anpasst, sobald sich der Kopf bewegt. So entsteht das Gefühl, dass der Sound immer zentriert bleibt, abhängig von dem, was gerade angesehen wird – fast so, als würde man mitten im Klangmix sitzen.

Andere Hersteller bieten natürlich ähnliche Erlebnisse, wie die Apple AirPods Max über Apple TV 4K oder die Bose QuietComfort Ultra Kopfhörer mit einem zweistufigen „Immersion“-System (für statische oder kopfbewegte Nutzung, wobei ersteres für unterwegs konzipiert ist). Für den TV-Audio-Swap speziell hat meiner Meinung nach die Sonos TrueCinema-Wiedergabe einen Vorteil – jedoch denke ich, dass Bose diese Funktion besser für allgemeine Hörsitzungen einsetzen kann.

5. Was ist mit anderen Sonos-Soundbars?

Seit der Markteinführung (am 5. Juni 2024) funktioniert die Sonos TrueCinema- und TV-Audio-Swap-Funktion nur zwischen den Sonos Ace-Kopfhörern und der Sonos Arc-Soundbar. Sonos arbeitet jedoch daran, die Funktion für alle seine Soundbar-Produkte bereitzustellen. Ich vermute, dass Beam-Besitzer besonders interessiert sein werden.

Das bedeutet, dass es in Zukunft (zu noch festzulegenden Terminen) Kompatibilität für Sonos Beam (Gen 2), Sonos Ray und die originalen Sonos Beam Soundbars geben wird. In solchen Fällen, da das System möglicherweise ein breiteres Frequenzspektrum erfassen kann, als eine herkömmliche Soundbar wiedergeben kann, vermute ich, dass das Erlebnis in den Kopfhörern sogar besser klingen könnte.

Alles in allem stellt die Kombination aus Sonos' TrueCinema und TV Audio Swap ein herausragendes neues Feature für diejenigen dar, die ein personalisiertes Heimkinoerlebnis suchen – ohne andere in ihrer Umgebung zu stören. Beim Launch ist die Funktion jedoch noch etwas eingeschränkt, daher hoffe ich, dass die Updates für die Soundbar- und Android-Kompatibilität bald verfügbar sind!

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Mike Lowe
Tech Editor

Mike is T3's Tech Editor. He's been writing about consumer technology for 15 years and his beat covers phones – of which he's seen hundreds of handsets over the years – laptops, gaming, TV & audio, and more. There's little consumer tech he's not had a hand at trying, and with extensive commissioning and editing experience, he knows the industry inside out. As the former Reviews Editor at Pocket-lint for 10 years where he furthered his knowledge and expertise, whilst writing about literally thousands of products, he's also provided work for publications such as Wired, The Guardian, Metro, and more.