

Kerstin Findeisen
Ende letzten Jahres habe ich einen ziemlich mutigen finanziellen Schritt gewagt und voll auf die PlayStation 5 Pro gesetzt. Ich habe meine PS5 verkauft, ordentlich Geld investiert, ein zusätzliches Disc-Laufwerk eingebaut – und hielt damit im Grunde die beste PlayStation in den Händen, die man kaufen konnte. Und das hat sich auch gelohnt: Einige der ersten PS5-Pro-Upgrades sahen im Vergleich zur Standardkonsole schlichtweg fantastisch aus.
Doch vor ein paar Monaten hat mir Nvidia ein ziemlich gewaltiges Gaming-Rig zum Testen geschickt – mit dem Herzstück schlechthin: Einer RTX GeForce 5070 Ti Grafikkarte. Dieses Biest von einem PC hat meine Erwartungen an das Gaming-Jahr 2025 komplett über den Haufen geworfen, und seit seiner Ankunft nutze ich es praktisch nonstop.
Wie ist es also, vom leistungsstärksten Gaming-System der Konsolenwelt auf einen kompromisslosen High-End-PC umzusteigen? Hier sind die Dinge, die ich dabei gelernt habe.
Frame-Generation ist ein echter Gamechanger
Wenn du mit einer Grafikkarte der 50er-Serie zu zocken beginnst – vor allem bei aktuellen Titeln wie Doom: The Dark Ages oder Oblivion Remastered – dann bekommst du Zugang zu einem der größten neuen Features: Nvidias neueste Version der Frame-Generation.
Diese geniale Technologie analysiert die Informationen auf dem Bildschirm und erzeugt daraus zusätzliche Bilder, die zwischen die eigentlichen Frames eingefügt werden. Das kann die Bildrate deutlich nach oben treiben. Klar, es gibt Stimmen, die behaupten, das führe zu Unschärfen – das mag bei älteren Karten so gewesen sein, aber mit der 50er-Serie hat Nvidia große Fortschritte gemacht.
Ich habe Frame-Generation bei all meinen Spielen aktiviert und will gar nicht mehr ohne – es fühlt sich an wie kostenlose Extra-Performance. Selbst auf meinem 27-Zoll-4K-Monitor, den ich normalerweise benutze, konnte ich keine optischen Nachteile erkennen.
Ultrawide
Apropos Monitor, ich hatte gerade einen zweiwöchigen Test mit einem ziemlich erstaunlichen 39-Zoll-Ultrawide-OLED von LG (dem 39GX9) für eine kommende Rezension. Ich werde mein Urteil nicht vorwegnehmen, aber es war eine ziemlich augenöffnende Erfahrung, die unterstreicht, wie verrückt Ultrawide-Gaming sein kann.
Das ist etwas, womit die PS5 Pro kaum mithalten kann – sie bietet nämlich keine native oder gezielte Unterstützung für Ultrawide-Auflösungen, sodass man hier und da Kompromisse eingehen müsste. Am PC hingegen konnte ich in The Dark Ages und Expedition 33 atemberaubende Ausblicke genießen – beide Spiele skalieren problemlos auf 21:9.
Das ist ein völlig neues Spielgefühl: Plötzlich wird auch das periphere Sehen Teil des Geschehens, und Szenen erstrecken sich beeindruckend weit über das Sichtfeld. Ich bin mir zwar noch nicht ganz sicher, was ich vom riesigen Platzbedarf auf meinem Schreibtisch halten soll (der Monitor ist eindeutig eine Nummer zu groß dafür), aber insgesamt fühlt sich das nach einem gewaltigen Upgrade an.
Einstellungsmenüs werden irgendwann lästig
Der größte Vorteil von PC-Gaming ist die unglaubliche Performance, die man mit einem leistungsstarken Setup freischalten kann – und natürlich die größere Auswahl an Spielen, von denen viele zunächst auf dem PC erscheinen, bevor sie dank ihres Erfolgs den Sprung auf Konsolen schaffen. Aber zu behaupten, der Umstieg hätte keinerlei Nachteile, wäre schlicht gelogen.
Ein großer Pluspunkt der PS5 Pro ist, dass das Einrichten eines Spiels meist nur ein paar Sekunden dauert. In der Regel wählst du zwischen einem Grafik- oder einem Performance-Modus (bei den besten Pro-Upgrades bekommst du beides in einem), und schon kann's losgehen.
Am PC sieht das anders aus. Der erste Spielstart bedeutet oft zurück ins Menü, wieder ins Spiel, und so weiter – bis man herausgefunden hat, welche Einstellungen optimal sind, wie viele Ebenen der Frame-Generation man aktivieren will und vieles mehr. Das hat zwar seinen Reiz (vor allem, wenn man einen Rechner hat, der fast jedes Spiel standardmäßig auf „Ultra“ laufen lässt), aber es reißt einen doch ein wenig aus der Immersion – und lenkt letztlich vom eigentlichen Ziel ab – dem Spielspaß.

Max is T3's Staff Writer for the Tech section – with years of experience reporting on tech and entertainment. He's also a gaming expert, both with the games themselves and in testing accessories and consoles, having previously flexed that expertise at Pocket-lint as a features editor.