Bowers & Wilkins PX8 S2 im Test: So klingt Luxus
Diese High-End-Kopfhörer spielen in ihrer eigenen Liga.
Wenn du bereit bist, für diese scheinbar kleinen, aber entscheidenden Extras wie Nappaleder, Aluminium und die freiliegenden Kabeldetails etwas mehr auszugeben, bist du mit dem Bowers & Wilkins PX8 S2 richtig gut bedient. Dass die Klangqualität in dieser Preisklasse top ist, erwartet man fast schon – trotzdem legt der PX8 S2 noch mal ordentlich nach. Einzige Einschränkung: Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) schottet nicht ganz so stark ab wie bei manchen Konkurrenten. Unterm Strich sind das die Business-Class-Kopfhörer. Und wenn du dich einmal an diesen Komfort gewöhnt hast, willst du garantiert nicht mehr zurück in die Economy.
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Klangqualität, die ihresgleichen sucht – kraftvoll, aber immer kontrolliert
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Edles Design, das den ursprünglichen PX8 selbstbewusst weiterentwickelt
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Schlankeres Profil, freiliegende Kabeldetails und Aluminium-Bügel
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Geräuschunter-drückung (ANC) nicht ganz so „weltabschottend“ wie bei vielen Konkurrenten
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Wenn du kein Leder magst, ist der günstigere PX7 S3 eine gute Alternative
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Keine Touch-Steuerung
Warum können Sie T3 vertrauen?
Bilal Fahmi
Bowers & Wilkins ist gerade richtig auf einem Höhenflug. Nachdem sie bereits meine Lieblingskopfhörer 2025 geliefert haben, kommt jetzt schon die zweite Generation des PX8. Und die hat es wirklich in sich.
Ich habe den Bowers & Wilkins PX8 S2 für diesen Test fast zwei Wochen lang bei unterschiedlichen Hörsessions getragen und bin echt beeindruckt. Die zweite Generation bringt ein cleveres Redesign mit, inklusive freiliegender Verkabelung als kleiner Verweis auf den PX5 von 2010, und legt auch beim Sound mit einigen spannenden internen Upgrades nach.
Bei Bowers & Wilkins gehört Luxus einfach dazu. Der PX8 S2 setzt selbstbewusst auf edle Materialien: Nappa-Leder bei den Ohrpolstern und Aluminium für die Gehäuse. Das sieht nicht nur gut aus und fühlt sich hochwertig an, sondern bringt auch hörbare Vorteile beim Sound und beim Tragekomfort.
Klar, das hat seinen Preis. Aber genau diese kleinen, aber entscheidenden Extras machen den Unterschied. Deshalb ist der PX8 S2 für mich ein heißer Kandidat für die besten Kopfhörer des Jahres – und wahrscheinlich auch fürs nächste.
Preis & Verfügbarkeit
Luxus hat bekanntlich seinen Preis – und der liegt beim PX8 S2 bei 729 Euro. In Großbritannien kostet er £629, in den USA $799 und in Australien AU$1.299.
Überraschend ist das nicht. Verglichen mit dem inzwischen drei Jahre alten PX8-Original sind das in Großbritannien nur rund 5 Prozent mehr. In den USA liegt der Aufpreis bei etwa 14 Prozent, was vor allem an den Zöllen liegt.
Was ist neu?
Was bekommst du also für dein Geld? Ich habe die wichtigsten neuen Features des PX8 S2 im Vergleich zum Original für dich zusammengestellt.
Und die Liste ist lang: Manche Änderungen sind eher subtil, andere ziemlich deutlich. Aber eins ist klar – das hier sind keine Kopfhörer mit ein paar kleinen Upgrades. Schon das neue Design und die überarbeitete Technik heben den PX8 S2 deutlich vom Vorgänger ab.
- Schlankeres Design: 177 mm statt 189 mm beim Vorgänger
- Kompakteres Gehäuse: passt zum neuen, schlankeren Look
- Freiliegende Kabeldetails: Design-Verweis auf die PX5
- Austauschbare Ohrpolster und Kopfbügel: lassen sich künftig über den Service wechseln
- Überarbeitete Treiber: neues Chassis, Schwingspule, Aufhängung und Magnet
- Integrierter Kopfhörerverstärker: jetzt mit ADI SMM6515
- aptX Lossless: bis zu 24-Bit/96 kHz (vorher 24/48)
- Bluetooth 5.3: ersetzt Version 5.2
- Neuer 5-Band-EQ in der App: vorher nur Bass und Höhen
- Verbesserte Geräuschunterdrückung: nutzt jetzt sechs Mikrofone statt vier
Neben den aktuellen Features gibt es auch das Versprechen, dass der PX8 S2 in Zukunft noch ein paar Extras dazubekommen. Wann genau, ist allerdings noch offen.
Geplant sind unter anderem ein hauseigenes Spatial-Audio-Feature von Bowers & Wilkins sowie Support für LE Audio.
Design
Auf den ersten Blick dachte ich, der PX8 S2 sieht meinem anderen Favoriten, dem PX7 S3, ziemlich ähnlich aus. Bei genauerem Hinsehen fallen aber die neuen Details auf, allen voran die freiliegende Verkabelung als visuelles Highlight.
Der PX8 S2 und der PX7 S3 sind jedoch nicht dasselbe. Die Ohrmuscheln des PX8 S2 sind weniger geneigt, sie sind etwas dicker, und die Materialoberflächen wirken insgesamt raffinierter. Das spürst du in der Hand und am Kopf.
Zum Start gibt’s zwei Farben: Onyx Black und Warm Stone. Du kannst sie als Schwarz und Off-White lesen. Halte die Augen offen, denn später sollen noch limitierte Farben dazukommen.
Egal, welche du wählst: Es gibt Nappa-Leder für Ohrpolster und Kopfbügel. Das ist Luxus wie in einem High-End-Auto aus Japan. Leder ist natürlich nicht für alle etwas; wenn dich das stört, schau dir lieber den PX7 S3 an.
Komfort ist entscheidend, und der PX8 S2 trägt sich wirklich angenehm. Wie bei wichtigen Kopfhörer-Releases gehe ich beim Test all in und prüfe sie gründlich. Bisher hatte ich sie im Gym, auf Kurz- und Langstreckenflügen und sogar bei 38 °C in Arizona im Einsatz.
Das Nappa-Finish gefällt mir tatsächlich richtig gut. Weil es beim Tragen nicht direkt der Sonne ausgesetzt ist, heizt es sich nicht auf. Die natürliche Qualität des Leders sorgt sogar für eine gute Wärmeableitung, ich blieb also angenehm kühl und hatte auch nach vielen Stunden noch ein bequemes Tragegefühl.
Der Kopfbügel-Verstellmechanismus und die Armstruktur bestehen aus gegossenem Aluminium, der Rand der Logo-Platte hat eine diamantgeschliffene Kante. Das Design ist makellos und erinnert an den Vorgänger. Durch die Steifigkeit des Metalls sitzen die Kopfhörer fester, was sich auch positiv auf die wahrgenommene Klangqualität auswirkt.
Beim Bedienen habe ich öfter über die Oberfläche getastet, um die richtigen Tasten zu finden. An der rechten Ohrmuschel gibt es Lauter-, Leiser- und Play/Pause-Tasten, die sich gut ertasten lassen und klar voneinander zu unterscheiden sind. Touch-Steuerung gibt es hier nicht.
Die linke Ohrmuschel hat zwei Tasten: Eine wechselt den Modus für die Geräuschunterdrückung (ANC an, Aware-Modus für Stimmen oder aus), die andere ist fürs Bluetooth-Pairing. Du kannst die Kopfhörer auch per USB-C-Kabel nutzen, musst sie dafür aber eingeschaltet lassen.
Klangqualität
Als der ursprüngliche PX8 auf T3 getestet wurde, lautete die Überschrift: „Ist es ein Spoiler zu sagen, dass der PX8 großartig klingt?“ Genau so fühlt es sich hier wieder an: Der PX8 S2 nimmt das, was schon spektakulär war, und legt noch eine Schippe drauf.
Wenn du bereits den PX8 hast, wirst du den Unterschied allerdings eher subtil wahrnehmen. Die 40-mm-Treiber mit Carbon-Cone-Design für mehr Steifigkeit und damit bessere Kontrolle sind gleich groß geblieben. Die zweite Generation hat jedoch die Arbeitsweise der Treiber überarbeitet und zusätzlich einen neuen Kopfhörerverstärker integriert.
Der S2 unterstützt außerdem noch höher aufgelöste Audio-Dateien: aptX Lossless ermöglicht 24-Bit/96 kHz für audiophiles Hören.
Allein aus Kostengründen lohnt sich ein Blick auf das originale PX8-Modell, dessen Preis inzwischen noch attraktiver ist. Du bekommst zwar nicht das neue Design oder die überarbeiteten Komponenten, aber immer noch ein wirklich starkes Paar Kopfhörer.
Natürlich gibt es viele Alternativen auf dem Markt, aber in dieser Preisklasse trifft kaum ein Modell den Luxus-Faktor so gut wie Bowers & Wilkins. Klar, du könntest zu den Apple AirPods Max oder den Bose QC Ultra Headphones greifen, wenn dir besonders starke Geräuschunterdrückung wichtiger ist. Doch beim edlen Finish und der hochwertigen Anmutung kommen sie nicht an den PX8 S2 heran.
Diese Modelle solltest du dir ebenfalls anschauen
Wenn du bereit bist, für diese scheinbar kleinen, aber entscheidenden Extras wie Nappaleder, Aluminium und die freiliegenden Kabeldetails etwas mehr auszugeben, bist du mit dem Bowers & Wilkins PX8 S2 richtig gut bedient.
Dass die Klangqualität überragend ist, erwartet man in dieser Preisklasse fast schon, aber der PX8 S2 setzt noch eins drauf: egal welches Genre, egal bei welcher Lautstärke, die dynamische Wiedergabe beeindruckt jedes Mal aufs Neue.
Klar, die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) blockt nicht ganz so stark ab wie bei manchen Konkurrenten. Das ist aber Teil des ganzheitlichen Ansatzes von Bowers & Wilkins, der eher auf natürlichen Klang als auf extreme Isolation setzt.
Unterm Strich ist der Bowers & Wilkins PX8 S2 die Business Class unter den Kopfhörern. Und wenn du dich einmal daran gewöhnt hast, willst du kaum wieder zurück. Diese kleinen Details machen am Ende den großen Unterschied – und zeigen, warum diese Over-Ears in jeder Hinsicht herausragen.
Bowers & Wilkins Px8 S2 Test: Fazit
Mit aktiviertem ANC klingt der PX8 S2 für mich am besten. Der Aware-Modus betont unangenehm die Mitten und ohne ANC fehlt mir ein bisschen das Gefühl der Einbindung über alle Frequenzen hinweg. Die Geräuschunterdrückung ist angenehm und macht einen soliden Job, so wie es Bowers & Wilkins offenbar beabsichtigt hat.
Ich habe auch nicht das Gefühl, dass der PX8 S2 als direkte Konkurrenz zu den Bose QC Ultra Headphones gedacht ist. Sie sind keine plastikhaften, extrem isolierenden ANC-Kopfhörer, die vor allem fürs Reisen gemacht sind. Stattdessen sind sie brillante Allrounder und liefern genau das – selbst im Kontext der ANC-Features.
Die Grundlage für die starke Audioleistung ist, dass der PX8 S2 ein aktives Geräuschunterdrückungssystem (ANC) mitbringt, das im Vergleich zum Original verbessert wurde und jetzt mehr Mikrofone für eine präzisere Kontrolle nutzt.
Allerdings gibt es ANC – und ANC. Bowers & Wilkins hat nie den extremen, fast vakuumartigen Ansatz verfolgt, auch wenn der PX7 S3 in dieser Hinsicht schon einen großen Sprung gemacht hat. Die Marke versteht ANC eher als Ergänzung zum Hörerlebnis, nicht als Feature, das alles andere übertönt.
Das solltest du im Hinterkopf behalten: Der ANC des PX8 S2 ist nicht der stärkste auf dem Markt. Im Flugzeug war ich mit der Reduzierung des luftigen „Zischens“ zufrieden, aber bestimmte Frequenzen, etwa Stimmen, dringen trotzdem noch durch.
Geräuschunterdrückung
Bowers & Wilkins sagt zwar, die Treiber seien perfekt auf die Ohren der Hörer*innen abgestimmt, aber es gibt einen kleinen Haken: Du musst darauf achten, wie die Kopfhörer auf dem Kopf sitzen, denn die großen Ohrmuscheln können leicht verrutschen. Sitzen sie richtig, bekommst du die beste Hochfrequenzwiedergabe und eine saubere Abdichtung. Einmal richtig platziert, bleiben sie stabil. Ich habe allerdings gemerkt, dass eine zu weit nach vorn geneigte Position den vollen Glanz der Höhen nicht ganz bringt.
Wenn du den Klang an deine Vorlieben anpassen möchtest, bietet dir die Bowers-&-Wilkins-Music-App inzwischen einen Fünf-Band-Equalizer – ein echtes Upgrade gegenüber der bisherigen Bass-/Höhen-Regelung. Das Feature kam auf Wunsch der Nutzer*innen. Ich selbst habe den EQ aber auf neutral gelassen und war mit dem Sound sehr zufrieden – anders als beim Sonos Ace, der für meinen Geschmack etwas Feintuning braucht.
Selbst wenn du alle beeindruckenden Codecs und Specs außen vor lässt, ist es unmöglich, nicht vom Klangprofil des PX8 S2 begeistert zu sein. Egal welche Musik du bevorzugst und egal, ob du leise oder richtig laut hörst – die Kopfhörer liefern einen Sound, der bis ins Detail ausgearbeitet ist.
Was du hörst, spielt dabei keine Rolle: Ein basslastiger Underground-Track hat genauso viel Punch, wie du dir wünschst. Ein komplexes Orchester, ein vokalstarker Singer-Songwriter oder eine grungige Rockballade – nichts ist zu groß oder zu anspruchsvoll für den PX8 S2. Alles fügt sich über den gesamten Frequenzbereich hinweg wunderbar natürlich zusammen.
Der Bass ist dabei ein echtes Highlight. Der PX8 S2 kommt sehr tief, sehr kräftig, bleibt aber jederzeit kontrolliert. Er wirkt im Tieftonbereich nie träge, sondern liefert mit Präzision und Druck, ohne jemals zu übersteuern.

Mike is T3's Tech Editor. He's been writing about consumer technology for 15 years and his beat covers phones – of which he's seen hundreds of handsets over the years – laptops, gaming, TV & audio, and more. There's little consumer tech he's not had a hand at trying, and with extensive commissioning and editing experience, he knows the industry inside out. As the former Reviews Editor at Pocket-lint for 10 years where he furthered his knowledge and expertise, whilst writing about literally thousands of products, he's also provided work for publications such as Wired, The Guardian, Metro, and more.