Polar Grit X2 Pro im Test: Robustes Potenzial
Navigiere, verfolge und erobere jeden Trail mit der Polar Grit X2 Pro


Vollgepackt mit Funktionen wie Dual-Frequenz-GPS und einer umfassenden Trainingssuite ist die Polar Grit X2 Pro eine solide Wahl für Outdoor-Enthusiast:innen. Sie bietet ein robustes Design mit Edelstahlgehäuse und Saphirglaslinse, Multi-Band-GPS und einem hellen AMOLED-Display. Allerdings ist sie etwas klobig, und der höhere Preis könnte einige potenzielle Käufer:innen abschrecken.
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Robustes Design (z. B. Edelstahlgehäuse und kratzfestes Saphirglas)
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Umfassende Trainingssuite
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Lange Akkulaufzeit und schnelle Ladezeit
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Großer Speicherplatz für Offline-Karten und Routen
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Klobiges Design, das nicht für den ganztägigen Tragekomfort geeignet sein könnte
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Das Hinzufügen von Offline-Karten und die Synchronisation könnten reibungsloser sein
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Unstimmige Herzfrequenzmessungen im Vergleich zu anderen Marken
Warum können Sie T3 vertrauen?

Bilal Fahmi
Sie ist jetzt seit etwa einem Monat auf dem Markt, aber ich habe endlich die Polar Grit X2 Pro in die Hände bekommen – das neueste robuste Outdoor-Wearable vom finnischen Hersteller. Ich habe die Uhr ein paar Wochen lang getestet und sie mit verschiedenen anderen Wearables verglichen, um herauszufinden, ob sie den hohen Preis wirklich wert ist.
Als Nachfolgerin der Grit X Pro wird sie gern mal als eine Art robuste Polar Vantage V3 oder auch als Garmin Fenix 7 Pro-Klon bezeichnet – und ich habe mich gefragt, ob das wirklich zutrifft. Die Vantage V3 zählt zu den besten Triathlon-Uhren, während die Fenix 7 Pro wohl aktuell die beliebteste Outdoor-Uhr ist.
Nach einiger Zeit mit der Grit X2 Pro verstehe ich, warum dieser Vergleich gezogen wird. Persönlich finde ich aber, dass ihre direktesten Konkurrenten eher die Garmin Epix Gen 2 und Epix Pro sind – und natürlich auch di Apple Watch Ultra 2, die eine deutlich breitere Zielgruppe anspricht.
Solltest du dich also für die Polar Grit X2 Pro entscheiden? Was kann die Uhr – und wo hat sie Schwächen? Lass uns das mal gemeinsam anschauen.
Polar Grit X2 Pro im Test
Preis und Verfügbarkeit
Die Polar Grit X2 Pro wurde im März 2024 angekündigt und ist jetzt direkt bei Polar US, Polar UK und Polar AU für einen empfohlenen Preis von 749,95 $ / £649 / AU$1.099. Du kannst zwischen zwei Farbvarianten wählen: Night Black und Stone Gray.
Es gibt auch eine Variante mit Titan-Gehäuse und Titan-Lünette für 869,95 $ / £749 / AU$1.299. Diese Version – die Polar Grit X2 Pro Titan – ist etwas leichter, ansonsten aber baugleich mit dem Standardmodell. Ich habe genau dieses Titan-Modell im Test gehabt.
Spezifikationen
- Abmessungen (B x H x T): 48,6 x 48,6 x 13,4 mm
- Gewicht: 57 g (ohne Band), 79 g (mit Band)
- Display: 1,39" AMOLED-Touchscreen
- Display-Auflösung: 454 × 454
- Gehäuse und Lünette: Edelstahl
- Glas: Saphirglas
- Konnektivität: Bluetooth 5.1
- Wasserfestigkeit: WR100
- Batterie: bis zu 43 Stunden (GPS an); bis zu 10 Tage (Smartwatch-Modus)
- Globale Positionierung: Dual-Frequenz-GPS
Design und Verarbeitungsqualität
Bereits auf den Pressefotos sieht die Polar Grit X2 Pro der Garmin Fenix Linie sehr ähnlich. Die Form des Gehäuses und das Design der Lünette ähneln stark dem Hauptkonkurrenten; die restlichen physischen Merkmale entsprechen jedoch sehr der Polar-Designphilosophie.
Die fünf physischen Tasten sind in klassischer Polar-Uhren-Manier angeordnet. Sie sind erhöht und lassen sich auch mit Handschuhen leicht drücken. Dank der konzentrischen Kreise, die auf ihnen eingeprägt sind, bieten sie zudem guten Grip. Das Drückgefühl ist ebenfalls angenehm.
Die Grit X2 Pro hat eine Gehäusegröße von 48 mm – ungefähr die gleiche Größe wie eine „mittlere“ Fenix oder Epix. Ohne das Armband wiegt die Uhr 57 Gramm, was in etwa dem Gewicht der beiden anderen (53 und 50 Gramm) entspricht. Die Titan-Version ist mit 48 Gramm leichter.
In Bezug auf die Sensoren basiert die Grit X2 Pro auf Polars Elixir-Plattform, die in der Vantage V3 eingeführt wurde. Elixir ist die neueste Biosensing-Innovation der Marke und umfasst EKG-, Blutsauerstoff- und Hauttemperatursensoren. Auch der neueste optische Herzfrequenzsensor von Polar ist mit an Bord.
Elixir-Wearables arbeiten gut miteinander, was bedeutet, dass du die Sennheiser Momentum Sport mit der Grit X2 Pro verwenden kannst. Die Laufkopfhörer haben einen Temperatursensor – der Kauf beider Geräte würde dich allerdings rund tausend Euro kosten, was ein ziemlich großes finanzielles Commitment darstellt.
Die Grit X2 Pro hat dasselbe Display wie die Vantage V3, was vermutlich der Grund ist, warum viele den Eindruck haben, dass die Grit X2 Pro 'nur' die Vantage V3 in einem robusteren Gehäuse ist. Der 1,39-Zoll-AMOLED-Touchscreen mit einer Auflösung von 454 × 454 Pixeln ist in den meisten Lichtverhältnissen hell und gut ablesbar.
Zum Vergleich: Die Epix Gen 2 und Epix Pro haben 1,3-Zoll-Displays mit 416 x 416 Pixeln – also etwas kleiner und weniger detailliert. Die Fenix-Reihe nutzt Memory-in-Pixel-Displays, daher wäre ein direkter Vergleich nicht ganz fair.
Als robuste Outdoor-Uhr ist die Polar Grit X2 Pro nach dem beliebten MIL-STD-810H-Standard gebaut und bis 100 ATM wasserdicht. Das Display ist mit kratzfestem Saphirglas geschützt. Die Betriebstemperatur liegt zwischen -20 und 50 Grad Celsius, also ideal für fast alle Outdoor-Aktivitäten.
Funktionen
Die Polar Grit X2 Pro bietet dir alle Funktionen der Vantage V3 – tatsächlich sind die beiden Modelle in Sachen Funktionsumfang identisch. Letztlich ist die Grit X2 Pro im Grunde einfach die Vantage V3 in einem robusteren Gehäuse. Das sollte dich nicht überraschen; schließlich finden sich auch bei Garmin viele Fenix-Funktionen in – sagen wir – der Forerunner 965 wieder.
Aber welche Funktionen bekommst du genau? Polar ist bekannt für seine Recovery-Features, und dementsprechend bietet dir die Grit X2 Pro viele Tools, die dir helfen, besser zu schlafen und mit Stress umzugehen – darunter Nightly Recharge, SleepWise und nächtliche Messungen deiner Hauttemperatur.
Im Bereich Wellness ist das Angebot etwas dünner: Mit Serene bekommst du einen einfachen Atemtrainer. Zugegeben, bewusstes Atmen hat großen Einfluss auf deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit (wie ich auch in meinem Test zur Oxa Breathing Coach beschrieben habe) – trotzdem ist Serene leider recht simpel gehalten.
Ein echtes Highlight bei Polar sind die verschiedenen Tests – und die Grit X2 Pro hat sie alle an Bord. Dazu zählen unter anderem der Leg Recovery Test, Lauf- und Radleistungstests, der Fitnesstest zur VO2max-Bestimmung sowie der mysteriöse Orthostatic Test.
Wie du es von einer Uhr dieser Klasse erwarten kannst, ist die Grit X2 Pro vollgepackt mit Trainingsfunktionen – von der Analyse deiner Trainingsbelastung bis hin zu Ernährungsvorschlägen für lange Einheiten. Auch Laufleistung direkt am Handgelenk wird erfasst – das fand ich persönlich immer etwas überbewertet, weil unterschiedliche Wearables hier oft stark voneinander abweichen. Dazu kommen Funktionen wie vertikale Geschwindigkeit und VAM.
Die vertikale Geschwindigkeit ähnelt Garmins 3D-Geschwindigkeit, da sie Höhenveränderungen in die Berechnung einbezieht. Laut Polar zeigt dir VAM (Vertikale Aufstiegsgeschwindigkeit), „wie viele Höhenmeter du in einer Stunde zurücklegen würdest, wenn du dein aktuelles Tempo beibehältst“. Beide Features richten sich ganz klar an Trailrunner:innen.
Karten und Navigation
Die Grit X2 Pro bietet dir 32 GB Speicherplatz für Offline-Karten – leider aber nach wie vor keine Unterstützung für Offline-Musik. Nordamerika und Europa sind standardmäßig bereits vorinstalliert, weitere Karten kannst du über die Polar-Web-App (externer Link) hinzufügen.
Wie man es von Polar kennt, ist der Prozess ein wenig umständlicher. Du musst die Uhr per USB-Kabel mit deinem Computer verbinden (denn die Grit X2 Pro unterstützt kein WLAN, sondern nur Bluetooth), die Karten zunächst auf deinen Rechner herunterladen und sie dann über eine separate Anwendung auf die Uhr übertragen.
Wenn du einen Mac verwendest, wird’s noch etwas komplizierter: Du brauchst zusätzlich die Android File Transfer App, um die Uhr auf deinem Gerät überhaupt anzeigen zu lassen. Das Übertragen der Dateien selbst ist aber relativ einfach.
Die Karten an sich sind nicht allzu detailliert – selbst bei lokalen Gegenden. Sie erreichen nicht das Niveau von Garmin, wo du etwa Points of Interest (POIs) und viele weitere Details bekommst. Du siehst zwar Straßen, Gebäude und Co., aber es fehlen Beschriftungen, die dir helfen würden, etwas auf der Karte zu erkennen.
Positiv zu vermerken ist, dass das Firmware-Update 2.0.19 (externer Link) endlich Karten außerhalb des Trainings über die Navigationsansicht zugänglich gemacht hat. Du kannst vom Zifferblatt aus nach links oder rechts wischen, bis du zur Karte gelangst, und dann aufs Display tippen, um Details zu öffnen.
Der interne Speicher bietet genug Platz, um auch umfangreichere Karten herunterzuladen – das ist definitiv ein Pluspunkt.
Routen kannst du mithilfe von zwei Drittanbieter-Apps erstellen und importieren: Komoot und Strava. Diese werden automatisch aus dem jeweiligen Dienst abgerufen und erscheinen sowohl in deinen Favoriten in Polar Flow als auch auf deiner Uhr, sobald du sie das nächste Mal mit der Flow-App synchronisierst.
Apropos Komoot: Turn-by-Turn-Navigation gibt es nur bei Routen, die du über Komoot importiert hast – das solltest du im Hinterkopf behalten.
Akkulaufzeit
Die Polar Grit X2 Pro hat eine lange Akkulaufzeit und lädt ziemlich schnell. Ich habe zwar keine offizielle Angabe zur Ladegeschwindigkeit gefunden, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Wenn du die Uhr für 10–15 Minuten ans Ladegerät hängst, bekommst du bereits einen ordentlichen Teil der Batterie zurück.
Wie lange der Akku tatsächlich hält, hängt von mehreren Faktoren ab – etwa der Umgebungstemperatur und den aktivierten Funktionen. Offiziell gibt Polar bis zu 43 Stunden mit aktiviertem GPS und bis zu 10 Tage im Smartwatch-Modus an.
Eine kleine Eigenheit der Uhr ist, dass du den GPS-Modus nicht direkt im Workout-Menü ändern kannst. Stattdessen musst du ins Hauptmenü gehen, unter Allgemeine Einstellungen > Positionierungssatelliten. Dort hast du zwei Optionen: Bessere Genauigkeit (was vermutlich Multi-Band-GPS bedeutet) und Energiesparen.
Leistung
Während meiner Testphase habe ich die Grit X2 Pro bei Läufen und Spaziergängen getragen, außerdem tagsüber zur Vitalwertüberwachung und sogar ein paar Mal nachts. Wie auch bei den Fenix-Uhren ist die Grit X2 Pro allerdings recht klobig, und das Silikonarmband ist nicht atmungsaktiv genug, um die Uhr rund um die Uhr bequem zu tragen.
(Kleine Lösung: Besorg dir einfach ein Schnellwechselarmband aus Stoff.)
Was die Leistung betrifft, ist die Grit X2 Pro im Grunde identisch mit der Vantage V3 (mehr zur Vantage V3 hier). Das Dual-Frequenz-GPS ist sehr präzise, auch wenn es im Vergleich zur Garmin Forerunner 965 manchmal etwas länger gebraucht hat, bis ein Signal gefunden wurde.
Die Herzfrequenzmessungen sind ein wenig gemischt. Ich hatte Läufe, bei denen die beiden Uhren sehr ähnliche Diagramme produzierten (Garmin hier, Polar hier); jedoch waren gelegentlich die Messungen der Polar viel höher als die der Forerunner 965 in Verbindung mit dem HRM-Pro Plus (Garmin hier, Polar hier).
In meiner Erfahrung misst Polar die Herzfrequenz durchgehend höher als andere Marken – genauso wie die VO2max-Schätzungen. Ich mochte das ehrlich gesagt immer, denn wer freut sich nicht, wenn ein Wearable behauptet, deine maximale Sauerstoffaufnahme geht durch die Decke?
Scherz beiseite: Ich frage mich, ob sich das durch eine langfristige Nutzung (sprich: mehrere Monate durchgehend) verbessert. Ich bin da unsicher – denn aus meiner Sicht war Polar bei diesen Messwerten in den letzten fünf Jahren ziemlich konstant.
Fazit
Als ich letztes Jahr mit Polar-CEO Sander Werring gesprochen habe, betonte er, dass das Unternehmen darauf abzielt, dir mit seinen Wearables ein durchgängiges Erlebnis zu bieten. Das heißt, wenn du schon früher eine Polar-Uhr genutzt hast, wirst du dich mit der Grit X2 Pro sehr leicht zurechtfinden.
Das gilt nicht nur für die Benutzeroberfläche, sondern auch für das gesamte Smartwatch-Erlebnis. Wenn Polars Hauptziel ist, ihre Nutzer:innen langfristig zu binden, macht die Firma einen richtig guten Job. Wenn sie allerdings Garmin- oder Apple-Watch-Nutzer:innen überzeugen wollen, zu Polar zu wechseln, könnte das mit diesem Ansatz etwas schwieriger werden.
Ich kenne viele Menschen, die das Polar-Ökosystem mögen und den Upgrade-Ansatz der Marke schätzen. Die Polar Grit X2 Pro ist zudem eine deutlich bessere Uhr als die Grit X und die Grit X Pro.
Es gibt viel, was du an dem Wearable mögen kannst – vom schnellen Prozessor bis zu den vielen Trainings- und Erholungsfunktionen. Wenn du ein Fan von Polar bist und dir immer eine Uhr gewünscht hast, die mit Garmins Fenix-Linie mithalten kann, ist die Grit X2 Pro genau die Uhr, auf die du gewartet hast.
Wenn du allerdings von Garmin, Suunto oder Apple zu Polar wechseln möchtest, wird es schwieriger. Die Grit X2 Pro ist nicht günstig, was angesichts des hochwertigen Gehäuses verständlich ist. Und die Funktionen sind auch nicht revolutionär.
Außer du brauchst unbedingt ein robustes Gehäuse. Dann bist du wahrscheinlich mit der Vantage V3 besser bedient, die im Grunde dieselbe Uhr ist – wie oben beschrieben. Wenn du bereit bist, das Geld für eine Premium-Outdoor-Uhr von Polar auszugeben und mit der Marke vertraut bist, wird dich die Grit X2 Pro nicht enttäuschen.
Diese Smartwatches kannst du ebenfalls in Betracht ziehen
Die Coros Apex 2 Pro ist eine robuste Outdoor-Smartwatch, die mit beeindruckender Akkulaufzeit, Multi-GNSS-Positionierung und speziellen Sportmodi punktet. Auch wenn sie nicht das Premium-Gefühl von Polars Wearable vermittelt, überzeugt sie mit Features wie TOPO-Karten und einem schnellen Prozessor. Eine solide Wahl für Abenteuerlustige mit kleinerem Budget. Lies gern meinen vollständigen Coros Apex 2 Pro Test.
Die Suunto Vertical bietet ebenfalls starke Kartenfunktionen, eine verlängerte Akkulaufzeit dank Solarladung (was der Grit X2 Pro fehlt) und eine gute Verarbeitung. Zwar ist sie eine gute Wahl für Outdoor-Navigation, doch die Konkurrenz bietet zu ähnlichen Preisen meist vielseitigere Optionen. Hier geht’s zum kompletten Suunto Vertical Test.

Matt Kollat is a journalist and content creator who works for T3.com and its magazine counterpart as an Active Editor. His areas of expertise include wearables, drones, fitness equipment, nutrition and outdoor gear. He joined T3 in 2019. His byline appears in several publications, including Techradar and Fit&Well, and more. Matt also collaborated with other content creators (e.g. Garage Gym Reviews) and judged many awards, such as the European Specialist Sports Nutrition Alliance's ESSNawards. When he isn't working out, running or cycling, you'll find him roaming the countryside and trying out new podcasting and content creation equipment.