Amazon gibt zu: Der Kindle Colorsoft liest sich nicht ganz so gut wie der Paperwhite

Paperwhite bleibt die beste Wahl für Schwarz-Weiß-Leser*innen

Amazon Kindle Colorsoft vs Kindle Paperwhite
(Bildnachweis: Future)
Kurze Zusammenfassung

Amazon hat seine FAQs aktualisiert und dabei klargestellt, dass die Colorsoft-Kindles nicht die gleiche Schärfe bieten wie die regulären Paperwhite-Modelle.

Neue Hinweise auf den Produktseiten von Scribe Colorsoft und Kindle Colorsoft machen die Unterschiede nun deutlich sichtbar.

Amazon hat 2024 den Kindle Colorsoft vorgestellt und damit eine neue Ära farbiger Displays für Kindle-Geräte eingeläutet – eine willkommene Abwechslung zur reinen Schwarz-Weiß-Erfahrung, die das vergangene Jahrzehnt geprägt hat.

Als wir den Colorsoft zum Launch getestet haben, stellten wir fest, dass „das farbenfrohe Leseerlebnis in Sachen Klarheit ein paar Nachteile mit sich bringt“ und ergänzten: „Für die meisten, die überwiegend textbasierte Inhalte auf ihrem Kindle lesen, bleibt der Paperwhite wahrscheinlich die bessere Wahl.“

Es scheint, dass Amazon uns da zustimmt.

Mit der Aktualisierung der FAQ-Seiten für die Kindle Colorsoft-Modelle hat Amazon einen neuen Abschnitt hinzugefügt, in dem es heißt: „Wenn du nach einem etwas schärferen Schwarz-Weiß-Leseerlebnis suchst, solltest du dir den Kindle Paperwhite ansehen.“

Ähnliche Hinweise finden sich auch auf der Produktseite des Kindle Scribe Colorsoft, dem neuesten Modell mit Lese- und Schreibfunktion in Farbe. Dort heißt es: „Wenn du nach einem etwas schärferen Schwarz-Weiß-Leseerlebnis suchst, solltest du den Kindle Scribe ausprobieren.“

Diese Hinweise sollen wohl Missverständnisse vermeiden. Wer den Colorsoft in der Annahme kauft, den „besten Kindle“ zu bekommen, und dann ausschließlich in Schwarz-Weiß liest, dürfte enttäuscht sein: Er kostet mehr, bietet aber ein etwas weicheres Bild und eine kürzere Akkulaufzeit. Genau das will Amazon offenbar klarstellen.

Schon bei der Einführung des Kindle Colorsoft hatte Amazon erklärt, dass die zusätzliche Farbschicht auf dem Display die Schärfe leicht beeinträchtigt. Die Farbdarstellung läuft mit 150 ppi, während Schwarz-Weiß-Inhalte auf den klassischen Modellen in 300 ppi dargestellt werden.

Auch wenn es auf den ersten Blick so wirken mag, als würde Amazon den Colorsoft schlechtreden, sehe ich das anders. Für mich ist das eine sinnvolle Klarstellung: Der Kindle Paperwhite bleibt die beste Wahl für reines Lesen, während der Kindle Scribe das umfassendste Lese- und Schreiberlebnis ohne Farbe bietet.

Dem stimme ich vollkommen zu. Ich nutze meinen Kindle häufig und habe fast alle Modelle getestet – und der Paperwhite ist nach wie vor ungeschlagen, wenn es ums reine Lesen geht.

Der Kindle Colorsoft sorgte bei seiner Markteinführung mit einem Preis von 259,99 Euro für Aufsehen, doch Amazon hat inzwischen eine etwas günstigere Version veröffentlicht. Dabei wurde auf kabelloses Laden und 32 GB Speicher verzichtet, wodurch der Preis nun bei 194,99 Euro liegt – immer noch nicht billig, aber etwas fairer.

Mit dem Kindle Scribe und dem neuen Scribe Colorsoft nimmt Amazon zudem eine interessante Position ein. Das größere Format eignet sich ideal für Nachschlagewerke, Graphic Novels oder Notizen mit farbigen Markierungen, etwa beim Lernen oder Recherchieren.

Wer jedoch weiterhin klassisch in Schwarz-Weiß lesen möchte, bekommt mit dem Kindle Scribe in seiner neuesten Version – mit dem 11-Zoll-Display und gleichmäßigeren Rändern, aber ohne Farbe – das gewohnte Lesegefühl.

Kurz gesagt: Es mangelt nicht an Kindle-Optionen. Aber eines ist jetzt klarer denn je – das schärfste Leseerlebnis bekommst du immer noch bei den Modellen ohne Farbe.

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Chris Hall

Chris has been writing about consumer tech for over 15 years. Formerly the Editor-in-Chief of Pocket-lint, he's covered just about every product launched, witnessed the birth of Android, the evolution of 5G, and the drive towards electric cars. You name it and Chris has written about it, driven it or reviewed it. Now working as a freelance technology expert, Chris' experience sees him covering all aspects of smartphones, smart homes and anything else connected. Chris has been published in titles as diverse as Computer Active and Autocar, and regularly appears on BBC News, BBC Radio, Sky, Monocle and Times Radio. He was once even on The Apprentice... but we don't talk about that. 

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