Fünf Punkte in denen Xiaomis Mix Flip 4 das Samsung Galaxy Z Flip und das Motorola Razr übertrifft

Xiaomi hat seine neuen faltbaren Geräte für 2024 angekündigt, wobei das großformatige Mix Fold 4 mit kompromisslosen Spezifikationen ausgestattet ist und das handliche Mix Flip Xiaomis Debüt im Bereich der Klapphandys markiert. Das Flip ist ein echtes Flaggschiff, mit der neuesten Leistungsfähigkeit, den beiden größten Bildschirmen aller Klapphandys und auch dem stärksten Akku der Gruppe.

Da Motorola gerade das hervorragende Razr 50 Ultra (in den USA Razr Plus 2024) auf den Markt gebracht hat und Samsungs Galaxy Z Flip 6 uns mit KI-Funktionen geradezu überschüttet, hat das Mix Flip starke Konkurrenz. Aber nach ein paar Tagen mit Xiaomis faltbaren Gerät, das in Kooperation mit Leica entwickelt wurde, haben wir hier einige seiner Funktionen und Tricks, die die der besten faltbaren Smartphones von Samsung und Motorola übertreffen.

1. Telefonieren bei geschlossenem Gerät

Bei den Motorola- oder Samsung-Klapphandys lassen sich Anrufe tätigen, wenn das Handy geschlossen ist, indem du die Freisprecheinrichtung aktivierst. Bei einem normalen Anruf, der den Lautsprecher nicht aktiviert, musst du das Handy öffnen und wie bei einem herkömmlichen Handy sprechen. Aber nicht auf dem Xiaomi Mix Flip.

Xiaomi hat ein Mikrofon direkt am Scharnier hinzugefügt, sodass du es auch im gefalteten Zustand ans Ohr halten und damit telefonieren kannst. Der Lautsprecher hält dabei eine Lautstärke, die nur für dich zu hören ist, und das Mikrofon wird sicherstellen, dass die Person am anderen Ende dich deutlich hören kann.

Ich habe die geschlossene Anruffunktion ausprobiert und drinnen ließ sie sich gut nutzen, was sie zu einer praktischen Ergänzung macht, wenn man nicht herumfummeln möchte, um das Klapphandy zu öffnen, wenn ein eingehender Anruf eingeht.

2. Benutzeroberfläche des Außendisplays

Die Bedienoberflächen der Außendisplays von Klapphandys sind alle ein wenig unterschiedlich. Motorolas Razr 50 Ultra hat einen einfachen, fast quadratischen Bildschirm mit einer Benutzeroberfläche (UI), die der Android-Oberfläche eines Standard-Smartphones am ähnlichsten ist (plus einige spezielle Widgets und Layouts).

Die Benutzeroberfläche des Cover-Bildschirms von Samsung ist etwas eingeschränkter und übernimmt ein eher kartenbasiertes System mit begrenztem Zugriff auf einige Apps (die aktiviert zuerst werden müssen). Beide werden im Querformat angezeigt.

Das Oppo Find N3 Flip hingegen hat ein vertikales Außendisplay, das kleiner ist als die der Z Flip und Razr-Modelle.

Xiaomi kombiniert die Größe der Klapphandys von Samsung und Motorola mit der Hochformatausrichtung von Oppo zu einer einzigartigen Mischung. Auf der linken Seite befindet sich ein Bereich für Apps. Da dieser Abschnitt hoch und nicht breit ist, werden Apps auf dem Mix Flip Cover-Bildschirm ähnlich angezeigt wie auf einem typischen Handy.

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Auf der rechten Seite des Cover-Bildschirms über den beiden Kameras befindet sich ein Widget. Hier wird die Medienwiedergabe gesteuert, und es findet sich eine Uhr, ein Kalender und andere, austauschbare Werkzeuge. Diese lassen sich unabhängig davon nutzen, ob eine App aktiv geöffnet ist oder ob das App-Menü aktiv ist, und verschwinden nur, wenn das Hintergrundbild des Cover-Bildschirms aktiv ist.

Ein Vorteil ist, dass viele Apps wie TikTok einfach besser aussehen, wenn sie hochformatig dargestellt werden. Der Nachteil des Xiaomi-Systems ist die Texteingabe. Das Tippen auf der linken Seite einer kleinen Tastatur ist nicht ideal. Während Moto den Zugriff auf alle Apps auf dem Cover-Bildschirm des Razr 50 Ultra zulässt, erlaubt Xiaomi nur eine Handvoll, was erst einmal eine Einschränkung darstellt.

3. Leica-Kameras

Die Qualität der Kameras bei Klapphandys lässt oft zu wünschen übrig, aber das von Leica mitentwickelte Dual-Kamera-Setup des Xiaomi Mix Flip bietet solide Spezifikationen und das Versprechen von Leicas Feinabstimmung.

Die Hauptkamera des Mix Flip verfügt über denselben Sensor wie im Poco F6 Pro, ist jedoch mit einem Glaselement und der erwähnten Leica-Abstimmung aufgerüstet. Es ist eine 50-Megapixel-Kamera mit einem f/1.7-Blendenobjektiv und optischer Bildstabilisierung (OIS), um alles stabil zu halten. Der Sensor ist etwas größer als der des Galaxy Z Flip 6 und deutlich größer als der des Razr 50 Ultra, was schon vielversprechend ist.

Genau wie Motorola hat Xiaomi die sekundäre Ultraweitwinkelkamera zugunsten einer Zoom-Porträtkamera aufgegeben. Diese hat ein 2x-Objektiv, eine große f/2.0-Blende und kann Entfernung ab 9 cm fokussieren. Das bedeutet, dass es in der Lage sein wird, weit entfernte Motive heranzuzoomen und auch Nahaufnahmen im Makrobereich zu machen.

Nach meinen ersten Tests hat das Mix Flip zumindest die beste Nahfotografie, die ich bei einem Klapphandy erlebt habe, was es zu einer guten Option für Nahaufnahmen von Produkten macht und für alle, die gerne Blumen oder andere komplexe Motive fotografieren.

Die Leica-Funktionen sind ebenfalls nette Extras, mit der Auswahl zwischen Leica Vibrant oder Authentic Looks, einem Porträtmodus, der den Stil der beliebten Leica-Objektive nachahmt, und einem schicken Leica-Wasserzeichen für deine Aufnahmen. Da es sich um ein Klapphandy handelt, lassen sich auch Selfies mit dem Außendisplay sowie halb gefaltete Fotos und Videos aufnehmen – genau wie bei der Konkurrenz.

4. Große Batterie

Die meisten Klapphandys verkleinern ihre Batterien. So sind sowohl das Samsung Galaxy Z Flip 6 als auch das Motorola Razr 50 Ultra mit 4000mAh-Akkus ausgestattet. Das ist ausreichend, wenn du primär den kleineren Deckbildschirm verwendest, aber bei intensiver Nutzung des inneren Displays mit hoher Helligkeit werden Klapphandys doppelt so schnell entladen.

Im Vergleich dazu verfügt das Xiaomi Mix Flip über eine großzügige 4780mAh-Batterie, die größer ist als die eines iPhone 15 Pro Max.

Dies ist der Akku mit der höchsten Leistung unter den derzeit erhältlichen Klapphandys, was das Mix Flip zu einem potenziellen Champion für Power-User:innen und Vielreisende macht, die ein kompaktes faltbares Gerät in ihrer Tasche haben möchten.

5. Schnelleres Laden

Ein weiteres Merkmal, das bei Klapphandys oft zu kurz kommt, ist die Ladegeschwindigkeit. Dies liegt wahrscheinlich an der Wärmeentwicklung – Schnellladen erzeugt Wärme – und da Klapphandys in der Mitte gefaltet werden, haben sie Schwierigkeiten, die Temperatur abzuleiten.

Das Galaxy Z Flip 6 lädt mit 25W kabelgebunden auf, während das Razr 50 Ultra vergleichsweise schnelle 45W bietet. Mit 67W Schnellladung übertrifft Xiaomis Mix Flip jedoch seine beiden Hauptkonkurrenten deutlich und lädt sich in weniger als 40 Minuten von leer auf vollständig auf.

Es gibt jedoch einen Kompromiss, und das ist das kabellose Laden. Während die Konkurrenten des Mix Flip diese Funktion bieten, fehlt sie beim Klapphandy von Xiaomi.

Erste Eindrücke

Das Mix Flip ist offiziell nur in China auf den Markt gekommen ist. Wobei das Handy eine Hongkong-Version erhält, was ein Hinweis auf eine größere Verbreitung in der Zukunft sein dürfte. Dadurch sieht es so aus, als könnte es Xiaomis erstes globales faltbares Gerät sein, das wahrscheinlich in den kommenden Monaten auch in Europa auf den Markt kommt.

Sollte das Mix Flip tatsächlich im lokalen Handel verfügbar werden, wird es eine willkommene Konkurrenz für Samsung und Motorola darstellen. Die Kameras scheinen alles zu bieten, um einen Sieg über die Konkurrenz von Z Flip und Razr zu erringen, der Akku dürfte länger halten, es bietet Leistung auf Flaggschiff-Niveau und das riesige Außendisplay sieht beeindruckend aus.

Ich würde das Xiaomi Mix Flip allerdings noch nicht als das beste faltbare Handy des Jahres 2024 bezeichnen. Die Version, die ich getestet habe, läuft nicht mit der finalen Software, und im Moment hat der Deckbildschirm noch zu viele Einschränkungen. Derzeit ist das Razr 50 Ultra immer noch das Klapphandy der Wahl, aber das könnte sich ändern, wenn Xiaomi sich entscheidet, sein mächtiges Mix Flip international auf den Markt zu bringen.