Samsung Galaxy Watch Ultra im Test: Bereit für jedes Abenteuer
Wie schlägt sich Samsungs robustes Wearable im Vergleich zur Konkurrenz?


Die Samsung Galaxy Watch Ultra ist eine robuste Premium-Smartwatch mit einem langlebigen Design und fortschrittlichen Gesundheitsfunktionen. Einige Outdoor-Features, die man von robusten Smartwatches heute erwartet, fehlen zwar, dafür überzeugt sie im Sporttracking und eignet sich somit eher für den Alltag als für Abenteuer.
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Hochwertige Verarbeitung
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Fortschrittliche Gesundheitsfunktionen
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Genaues GPS
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Automatisches Aktivitätstracking funktioniert gut
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Viele Gesundheitsfunktionen
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Keine Navigations- oder Kartenfunktionen
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Einige Features nur für Nutzer:innen von Samsung-Smartphones verfügbar
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Robustes Gehäuse wirkt ohne Outdoor- oder Tauchfunktionen überflüssig
Warum können Sie T3 vertrauen?

Bilal Fahmi
Ich gebe ehrlich zu: Ich war mir nicht ganz sicher, wie ich diesen Test zur Samsung Galaxy Watch Ultra anfangen soll. Die robuste Smartwatch von Samsung geisterte schon eine ganze Weile durch die Gerüchteküche, bevor sie schließlich im Juli 2024 beim jährlichen Galaxy Unpacked-Event offiziell vorgestellt wurde – zusammen mit dem heiß erwarteten Galaxy Ring und der siebten Generation der Galaxy Watch.
Die Galaxy Watch Ultra ist ziemlich genau das, was ich von Samsung erwartet habe – im Positiven wie im Negativen. Du bekommst ein Premium-Wearable mit vielen Funktionen, aber es fehlen auch ein paar Features, die man eigentlich von einer Outdoor-Smartwatch erwarten würde, zum Beispiel eine echte Navigationsfunktion.
Und dann ist da noch die offensichtliche Ähnlichkeit zur Apple Watch Ultra 2 – vom Namen über die Farbgebung bis hin zum Armbanddesign. Dazu werde ich separat noch etwas schreiben. Klar, es ergibt für Samsung Sinn, das Top-Modell unter den Smartwatches nach dem eigenen Flaggschiff-Smartphone zu benennen, aber die Parallelen sind nicht zu übersehen.
Also: Brauchen wir überhaupt ein Wearable wie die Galaxy Watch Ultra? Und wie schlägt sie sich im Vergleich zu den besten Smartwatches, Outdoor-Uhren oder Triathlon-Uhren? Reichen die neuen Funktionen und das robuste Gehäuse aus, um den hohen Preis zu rechtfertigen? Lies weiter und finde es heraus.
Samsung Galaxy Watch Ultra im Test
Preis und Verfügbarkeit
Die Samsung Galaxy Watch Ultra wurde im Juli 2024 vorgestellt und ist jetzt direkt bei Samsung UK, Samsung US und Samsung AU für einen empfohlenen Preis von £599 / $649,99 / AU$1.299 vorbestellbar.
Du bekommst sie in einer Größe (47 mm) und drei Farbvarianten: Titanium Grey, Titanium White und Titanium Silver. Auch bei den Armbändern hast du die Wahl – es gibt drei Varianten: Marine, Trail und Peakform. Alle sind in verschiedenen Farben erhältlich, sodass du das Design deiner Galaxy Watch Ultra ganz nach deinem Stil anpassen kannst.
Ich habe die Version in Titanium Grey mit dem orangefarbenen Marine-Band getestet.
Spezifikationen
- Funktioniert mit: Android
- Gehäusegröße: 47 mm
- Gehäusematerial: Titan Grad 4
- Linsenmaterial: Saphirglas
- Haltbarkeit: IP68, MIL-STD-810H
- Gewicht: 60 g (nur Gehäuse), 93 g (mit Marine-Band)
- Wasserbeständigkeit: 10 ATM
- GPS: ja, Dual-Frequenz
- Akkulaufzeit: bis zu 100 Stunden im Energiesparmodus
- Betriebssystem: WearOS 5
Design und Verarbeitungsqualität
Die Samsung Galaxy Watch Ultra hat ein 47-mm-Gehäuse und bringt stolze 60 g auf die Waage – ohne Armband. Das Titangehäuse ist nach IP68 gegen Staub und Wasser geschützt und erfüllt den Militärstandard MIL-STD-810H, genau wie viele robuste Outdoor-Uhren, etwa die Garmin Instinct Solar.
Samsung bezeichnet das eher eckige Design der Galaxy Watch Ultra als „Cushion-Design“, das laut Hersteller:in für besseren Schutz und ein stimmigeres Gesamtbild sorgen soll. Das Zifferblatt selbst ist weiterhin rund, aber durch die gepolsterten Kanten wirkt die Uhr klobiger als die Galaxy Watch 7.
Der 1,5-Zoll (37,3 mm) große Super-AMOLED-Bildschirm bietet eine Auflösung von 480x480 Pixeln, erreicht eine Spitzenhelligkeit von 3.000 Nits und ist durch Saphirglas geschützt. Dieses ist besonders kratzfest und langlebig – deshalb kommt es auch bei robusten Uhren wie der Garmin Fenix 7 Pro zum Einsatz.
Die Galaxy Watch Ultra hat drei physische Tasten, die sich alle auf einer Seite befinden. Was mich etwas enttäuscht hat: Die große Aktionstaste in der Mitte sieht aus wie eine drehbare Krone – ist aber keine. Drehen ist also nicht drin. Schade.
Auf der anderen Seite des Gehäuses findest du zwei Lautsprecher – praktisch, weil die Galaxy Watch Ultra LTE-fähig ist und mit einer eSIM für Telefonate genutzt werden kann. Du bekommst auch direktes Feedback bei Workouts (mehr dazu weiter unten).
Die Armbänder sind Schnellwechselbänder und lassen sich superleicht tauschen. Ich habe oft mit dem Schiebemechanismus der Apple Watch gekämpft, aber bei Samsung funktioniert das viel unkomplizierter. Du drückst einfach die kleine Taste an der Unterseite des Gehäuses, und schon kannst du das Band abnehmen.
Im Biosensor stecken mehrere verschiedenfarbige LEDs, die permanent Daten sammeln. Mir ist aufgefallen, dass die grünen LEDs auch dann noch blinken, wenn ich die Uhr schon längst abgelegt habe. Das spricht dafür, dass die Trageerkennung nicht ganz optimal funktioniert. Das kann die Akkulaufzeit verkürzen und unter Umständen die Messwerte verfälschen – aber das lässt sich sicher per Software-Update beheben.
Funktionen
Auch wenn die Samsung Galaxy Watch Ultra mit allen Android-Smartphones kompatibel ist, bleiben einige Funktionen exklusiv Samsung-Nutzer:innen vorbehalten – darunter die Blutdrucküberwachung und die EKG-Messung.
Benachrichtigungen bei unregelmäßigem Herzrhythmus, einige Galaxy-AI-Funktionen, die doppelte Kneifgeste und vorgeschlagene Antworten gehören ebenfalls zu den Features, die nur mit einem Samsung-Smartphone funktionieren. Da mir für diesen Test kein Samsung-Gerät zur Verfügung stand, kann ich nicht sagen, wie gut diese Funktionen in der Praxis wirklich laufen.
Einige Features konnte ich aber testen – zum Beispiel das Schlaf-, Stress- und Aktivitätstracking, den neuen Energy Score sowie den AGEs-Index. Letzterer ist eine eher ungewöhnliche Funktion, die dir ein Gefühl für deinen metabolischen Gesundheitszustand vermitteln soll. AGEs steht für „Advanced Glycation End Products“, also fortgeschrittene Glykationsendprodukte, die sich im Körper mit zunehmendem Alter ansammeln.
Dein AGEs-Wert wird auf einer Skala dargestellt. Bei mir lag er genau in der Mitte – was ein bisschen danach aussieht, als wäre das einfach der Standardwert. Es könnte aber auch bedeuten, dass mein „metabolisches Alter“ im Rahmen dessen liegt, was für mein tatsächliches Alter und Geschlecht normal ist. Was davon zutrifft, lässt sich schwer sagen.
Eine weitere neue Funktion – wenn auch nicht exklusiv für die Ultra – ist der überarbeitete „Vitality Score“, der jetzt Energy Score heißt. Dieser ähnelt dem Readiness Score vom Oura Ring Gen 3 oder der Body Battery, die du auf vielen Garmin-Uhren findest.
Es handelt sich dabei um eine der neuen Galaxy-AI-Funktionen, die mithilfe künstlicher Intelligenz einen umfassenderen Überblick über deine Gesundheit geben soll. Der Energy Score bezieht mehrere Gesundheitsmetriken mit ein. Im Gegensatz zur Body Battery – und ähnlich wie beim Oura Readiness Score – verändert sich der Energy Score nicht im Laufe des Tages. Du bekommst ihn morgens einmal berechnet, und das war’s bis zum nächsten Tag.
Schlaf- und Aktivitätstracking
Die Genauigkeit des Schlaftrackings ist in Ordnung. Ich habe den Oura Ring als Benchmark verwendet, den ich persönlich am zuverlässigsten bei der Erkennung von Schlafphasen finde – und die Galaxy Watch Ultra lieferte eine sehr ähnliche Aufschlüsselung. Klar, es gab Abweichungen, manchmal auch größere, aber sie lagen nie komplett daneben.
Die Samsung Health-App zeigt dir nicht nur eine Schlafbewertung (was ganz nett ist), sondern ordnet dich auch einem Schlaf-Tier zu – eine verspielte Art, Gesundheitsdaten zu gamifizieren und ein bisschen unterhaltsamer zu gestalten.
Dank des Dual-Band-GPS-Chips ist die GPS-Genauigkeit der Galaxy Watch Ultra absolut überzeugend – auf Augenhöhe mit der des Garmin Forerunner 965. Distanzen werden präzise gemessen, und Rundenzeiten stimmen fast exakt mit denen der Garmin überein. Echt beeindruckend!
Auch bei der Herzfrequenzmessung liefert die Uhr gute Ergebnisse. Ich habe parallel den Garmin HRM Pro Plus getragen, und obwohl die Galaxy Watch Ultra nicht in jeder Sekunde exakt die gleichen Werte anzeigte, sahen die Diagramme in der Samsung Health- und der Garmin Connect-App sehr ähnlich aus.
Was jedoch fehlt, sind Navigations- und Kartierungsfunktionen – und auch Tauchfunktionen suchst du vergeblich. Um ehrlich zu sein, finde ich es etwas seltsam, dass Apple und Huawei ihre robusten Wearables unbedingt als Tauchuhren vermarkten wollen, da das nun wirklich ein Nischenmarkt ist.
Die Galaxy Watch Ultra kannst du allerdings sehr gut fürs Schwimmen nutzen oder für Multisport-Events wie Triathlons – also für das, was für die meisten Sportler:innen wirklich zählt.
Was ich an der Galaxy Watch Ultra wirklich liebe, ist, wie zuverlässig sie Aktivitäten automatisch erkennt. Ich mag es überhaupt nicht, wenn Wearables fragen, ob du gerade gehst, läufst oder Ähnliches machst – obwohl völlig klar ist, dass du unterwegs bist. Warum solltest du da noch eine Taste drücken müssen, um das zu bestätigen?
Zum Glück übernimmt die Galaxy Watch Ultra das automatisch für dich. Sie zeigt dir an, wenn sie erkannt hat, dass du ein Training begonnen hast, und meldet sich auch wieder, wenn sie merkt, dass du aufgehört hast. Noch besser: Alle deine Workouts werden sauber in der Samsung Health-App protokolliert – genau so soll es sein. Perfekt.
Akkulaufzeit
Die Samsung Galaxy Watch Ultra hat eine ziemlich ordentliche Akkulaufzeit – deutlich besser als die ihrer Hauptkonkurrentin, der Apple Watch Ultra 2, aber noch nicht ganz auf dem Niveau anderer robuster Smartwatches wie der Huawei Watch Ultimate oder der Mobvoi TicWatch Pro 5 Enduro.
Laut Hersteller hält der Akku der Galaxy Watch Ultra im Smartwatch-Modus bis zu 100 Stunden durch, im GPS-Tracking-Modus mit aktiviertem Energiesparmodus bis zu 48 Stunden. In der Praxis hängt das natürlich stark davon ab, wie du die Uhr nutzt. Ich kam im Schnitt auf drei bis vier Tage mit täglichem GPS-Tracking für eine Sporteinheit.
Das ist nicht schlecht – aber ähnlich wie bei der Apple Watch Ultra 2 frage ich mich, wie andere Hersteller es schaffen, ihre Uhren wochenlang laufen zu lassen. Immerhin zeigt dir die Galaxy Watch Ultra genau an, welche Apps den meisten Akku verbrauchen. In meinem Fall war es fast immer die Samsung Health-App. Vielleicht sollte Samsung darüber nachdenken, hier KI einzusetzen, um die Energieverwaltung der App zu optimieren.
Fazit
Ist die Samsung Galaxy Watch Ultra notwendig? Ehrlich gesagt: nicht wirklich. Ähnlich wie die Apple Watch Ultra richtet sie sich als Premium-Wearable an eine Nische – nämlich an Nutzer:innen, die eine größere, robustere Version ihrer Lieblings-Smartwatch wollen.
Manche würden sagen, dass die Galaxy Watch Ultra im Grunde nur eine aufgeblasene Galaxy Watch 7 Pro ist – und sie hätten damit nicht ganz unrecht. Wenn du rein nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis gehst, wäre die Veröffentlichung der Watch 7 Pro vermutlich die bessere Entscheidung gewesen.
Aber mal ehrlich: Nachdem Apple die Ultra-Version seiner Watch rausgebracht hatte, konnte Samsung nicht einfach ohne ein eigenes ultra-robustes Wearable dastehen. Vermutlich war die Galaxy Watch 7 Pro längst in der Entwicklung, als Apple die Watch Ultra angekündigt hat – und Samsung hat kurzerhand umgeplant und daraus die Galaxy Watch Ultra gemacht.
Trotzdem: Die Galaxy Watch Ultra ist ein großartiges Wearable, das dir als Android-Nutzer:in den Zugang zu einem Premium-Smartwatch-Erlebnis mit robuster Bauweise bietet. Sie funktioniert besonders gut im Zusammenspiel mit anderen Samsung-Geräten – ein großer Pluspunkt, wenn du schon ein Galaxy-Smartphone oder Galaxy Buds hast.
Was ich mir für die nächste Generation wünschen würde? Mehr Navigations- und Kartierungsfunktionen – das wäre ein echter Gamechanger!

Matt Kollat is a journalist and content creator who works for T3.com and its magazine counterpart as an Active Editor. His areas of expertise include wearables, drones, fitness equipment, nutrition and outdoor gear. He joined T3 in 2019. His byline appears in several publications, including Techradar and Fit&Well, and more. Matt also collaborated with other content creators (e.g. Garage Gym Reviews) and judged many awards, such as the European Specialist Sports Nutrition Alliance's ESSNawards. When he isn't working out, running or cycling, you'll find him roaming the countryside and trying out new podcasting and content creation equipment.